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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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seinen Schoß.
    »Netter Versuch. Du hast zehn Sekunden, alles runterzuschlucken, oder ich rufe ein paar Pfleger, und wir stecken dich in eine Zwangsjacke.«
    Alex blinzelte, als wäre er noch immer schwer betäubt. »Aber ich brauche Wasser zum Nachspülen.«
    »Die Zeit läuft, Alex.«
    Er erhaschte einen Blick auf die andere Hand hinter ihrem Rücken. Sie hatte eine Spritze.
    Er schnellte vom Stuhl hoch.
    Ein halb verschluckter überraschter Aufschrei, das war alles, was sie herausbrachte, ehe er ihr den Unterkiefer brach.
    Sofort umschloss er ihren Hals mit beiden Händen. Als er ihre Hand mit der Spritze nahen sah, packte er sie und bog sie nach unten, bis ihr Handgelenk nachgab. Die Spritze fiel zu Boden und sprang mehrfach auf.

    Alice konnte nicht um Hilfe rufen. Nicht nur, weil er im Begriff war, ihr die Luftröhre zu zerquetschen, sondern auch weil ihr gebrochener Kiefer ausgerenkt war. Blut rann ihr in dünnen Fäden seitlich aus dem Mund und hinterließ auf der Schulter ihres blendend weißen Kittels einen leuchtend roten Flecken, der sich immer mehr ausbreitete.
    Sie drückte den Rücken durch und versuchte sich loszureißen, doch Alex hielt ihre Kehle mit tödlichem Griff umklammert. Als er sie auf die Knie zwang, trommelte sie mit ihrer unversehrten Faust ohne jede Wirkung auf ihn ein. Dabei versuchte sie sich die ganze Zeit von ihm wegzukrümmen.
    Ganz der Raserei auf Leben und Tod hingegeben sah und fühlte Alex, wie seine Daumen ihre Kehle zerquetschten. Gleichzeitig bemühte er sich mit jeder Faser seiner Kraft, noch fester zuzudrücken. Die Zähne aufeinandergebissen stieß er vor Anstrengung ein leises Knurren aus.
    Alices Augen traten aus den Höhlen. Mit hektischen Armbewegungen versuchte sie ihn wegzuschieben, doch ihre kraftlosen Hiebe vermochten ihm nichts anzuhaben. Sie begann blau anzulaufen. Ihre Zunge quoll aus dem Mund hervor, als sie verzweifelt Luft zu bekommen versuchte, doch es war vergeblich.
    Alex folgte ihr nach unten und setzte sich rittlings auf sie, während er ihr das Leben aus dem Leib würgte. Er drückte ihren Kopf auf den Boden, zerquetschte ihr die Kehle mit seinem Gewicht. Ihre Arme schlugen kraftlos. Ihr Mund bewegte sich, als wollte sie etwas sagen, doch wegen ihrer aufgequollenen Zunge konnte sie die Worte, für die sie keine Luft mehr hatte, nicht einmal mehr mit den Lippen formen.
    Alex ließ seinen Zorn auf die Frau, die bei Jax’ Folter mit von der Partie sein wollte, überkochen. Er wollte ihren Tod. Er wollte ihrer aller Tod.

    Er hatte seinen Zorn so lange unterdrückt, dass es etwas Beglückendes hatte, ihm endlich freien Lauf lassen zu können.
    Er hatte keine Ahnung, wie lange sie schon tot war, ehe er es selbst bemerkte.
    Schließlich ließ er sich auf die Fersen sinken und kam wieder zu Atem. Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn.
    Sie war violett angelaufen, ihre weit aufgerissenen Augen starrten blicklos. Ihre aufgequollene Zunge hing seitlich aus dem Mund, aus dem Blut und Speichel troffen.
    Alex fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Er glaubte, sich übergeben zu müssen.
    Schließlich kletterte er von der Toten herunter, sah die Spritze und hob sie auf. Die Verschlusskappe fehlte, vermutlich hatte sie sie mit dem Daumen heruntergeschnippt. Er schaute sich um und sah sie unter dem Bett liegen, schob sie über die Nadel und ließ die Spritze in seine Hosentasche gleiten.
    In der gespenstischen Stille quietschte das Bett, als er sich dagegenlehnte. Er betrachtete die tote, mitten im Zimmer liegende Frau. Sicher, er hatte keine andere Wahl gehabt, gleichwohl verkomplizierte dies seine Lage. Er musste sich einfallen lassen, was er mit ihr machen sollte. Sein erster Gedanke war, sie im Kleiderschrank zu verstauen. Doch ein prüfender Blick hinter dessen geöffnete Tür ergab, dass sie auf keinen Fall hineinpassen würde. Er könnte sie unter das Bett schieben, doch hingen die Laken nicht weit genug herab, um etwas unter dem hohen Krankenhausbett zu verstecken.
    Er lief hin und her und versuchte nachzudenken. Ganz sicher würde in Kürze jemand hereinkommen und sie entdecken, spätestens aber am Abend, wenn man ihn zu der privaten Foltersitzung in der Frauendusche abholen käme.

    Sie hinter der Tür an die Wand lehnen, die Sauerei beseitigen, dann zur Glasveranda hinübergehen und dort warten?, überlegte er. Wahrscheinlich würde Henry nach ihm schauen kommen. Wenn er nur die Leselampe brennen ließ, würde er vielleicht nur

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