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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Fahrt ein wenig zu schlafen. Allzu schwierig war es nicht gewesen, woraus er schloss, dass sie noch immer Schmerzen hatte. Zwar war es ihr gar nicht recht, all die Sehenswürdigkeiten zu verpassen, es ihm allein zu überlassen, die Augen offen zu halten, aber sie hatte die Ruhe dringend nötig, und das wusste sie.
    Als sie schließlich durch die schier endlosen Wälder Maines fuhren, schien es ihr endlich ein gutes Stück besser zu gehen. Sehnsüchtigen Blicks betrachtete sie die vorüberziehenden Wälder durch das Seitenfester. Ihm war klar, dass sie sich an ihre Heimatwelt erinnert fühlte.
    An der Abfahrt Hammond Street schaltete Alex die Scheibenwischer ein. Das Städtchen Bangor machte auf den ersten flüchtigen Blick einen betagten, wenig lebensfrohen Eindruck. Manche Häuser sahen prachtvoll aus, es war jedoch die Pracht längst vergangener Zeiten. Es schien ein friedlicher, ruhiger Ort zum Leben zu sein, ein Ort, wo die Menschen sich mit dem begnügten, was sie hatten, und wo sich, abgesehen vom langsamen Verfall, kaum jemals viel veränderte.
    Er folgte Mike Fentons Wegbeschreibung, und kurz darauf erblickten sie vor sich die rot leuchtende Neonreklame des Downeaster-Motels. Auf dem vorderen Parkplatz stand eine ganze Reihe von Fahrzeugen. Die von Säulen eingefasste Einfahrt befand sich an der Stirnseite zweier Zimmertrakte, die im weiteren Verlauf einen U-förmigen Gebäudekomplex bildeten.
    Während er langsam über den Parkplatz rollte, ließ er den Blick auf der Suche nach Nummernschildern aus Massachusetts über die Autos wandern und entdeckte auch das eine oder andere. Maine war ein Feriengebiet, daher gab es Nummernschilder aus allen Landesteilen. Einige Autos waren so überladen,
dass die Siebensachen gegen die Rückscheibe gedrückt wurden. Manche Kombis hatten Kajaks oder Fahrräder auf dem Dach.
    Alex umfuhr den hinteren Flügel des zweigeschossigen Gebäudes, das bis weit nach hinten reichte und an einem kleinen, parkähnlichen Waldstück endete. Vor den Zimmern in der Nähe des Empfangsbüros parkte eine größere Gruppe von Fahrzeugen, weiter hinten jedoch war der Seitenflügel weitgehend unbesetzt, außer ganz am Ende, wo ebenfalls eine Gruppe von Autos stand. Anhand der Zimmernummern sah er, dass dies der gesuchte Ort war.
    Am Ende angekommen wendete er und stellte den Jeep auf dem leicht abschüssigen, weitläufigen Parkplatz ab, damit er ihn zum Starten hangabwärts rollen lassen konnte. Bislang hatte der Wagen sich auf ihrer Fahrt nach Osten vorbildlich benommen und sich nur zweimal nicht mit dem Schlüssel starten lassen. Hätte sie jemand verfolgt, wäre es vermutlich häufiger vorgekommen.
    Er hatte den Wagen so abgestellt, dass sich das Zimmer auf der Fahrerseite befand.
    »Bist du so weit?«, erkundigte sich Alex, während er Ausschau hielt, ob sich irgendetwas rührte.
    Sorgfältig suchte Jax das gesamte Gelände ab, ließ dabei offenbar nicht die geringste Einzelheit außer Acht. »Dieser Ort macht mich nervös.«
    »Da mag ich dir nicht widersprechen.«
    Jax ergriff seine Hand und drückte sie beschwichtigend. Sie hatten auch zuvor schon brenzlige Situationen gemeistert.
    Alex hakte eine Magazintasche auf der linken Seite an seinen Gürtel. Sie enthielt zwei Magazine mit jeweils siebzehn Schuss. Peinlich genau vergewisserte er sich, dass die Patronen mit der Spitze nach vorn in den Magazinen steckten, so dass er die Kappe
der Hohlspitzengeschosse, wenn er sie bei einer Schießerei zum Nachladen herausnehmen musste, mit dem linken Zeigefinger ertasten und sie so ohne hinzusehen in seine mit rechts gehaltene Waffe einführen konnte. Er nahm die Glock aus ihrem Halfter und legte sie, den Zeigefinger längs am Lauf, in seinen Schoß.
    Dann klappte er das Handy auf und drückte mit dem linken Daumen auf die Wahlwiederholung. Mike Fenton meldete sich.
    »Hier ist Alex. Wir stehen vor der Tür.«
    Alex hielt die Augen offen und sah, wie die Vorhänge einen Spalt weit auseinandergezogen wurden und ein Mann herausspähte.
    »Ich sehe Ihren Wagen. Wir sind sehr froh, dass Sie hier sind, noch dazu vor der Zeit. Nun kommen Sie schon herein. Hier können es alle kaum erwarten, Sie kennen zu lernen.«
    »Wie viele sind Sie?«
    »Mit mir neun Personen.«
    »Ich möchte, dass Sie alle das Zimmer verlassen. Lassen Sie die Tür weit offen. Alle sollen sich von der Tür entfernen und zu dem Waldstück hinter uns hinübergehen. Bleiben Sie im Blickfeld. Jax wird hineingehen und das Zimmer

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