Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines
Seite, die aneinandergeheftet waren. Darin ging es ausschließlich um die Identifizierung der beteiligten Parteien, von denen im Rest des Papierkrams die Rede war. Allein zwei Seiten waren für die Feststellung vonnöten, dass er Alex Rahl und die Daggett-Treuhandgesellschaft die Daggett-Treuhandgesellschaft war.
Alex begann mit der Unterzeichnung seines Namens.
Seite um Seite nahm Mike Fenton fort, nachdem Alex sie unterschrieben hatte. Er überflog das nächste Blatt, achtete dabei eigentlich nur auf irgendwelche Auffälligkeiten, doch alles entsprach seiner Vorstellung von einer ganz normalen Besitzrechtsübertragung. Angesichts des Umstandes, dass irgendwelche Leute Waffen durch einen Durchgang in eine andere Welt zu schmuggeln beabsichtigten, schienen die rechtlichen Detailfragen bezüglich des exakten Standorts ebenjenes Durchgangs nicht übermäßig bedeutsam. Alex überflog sie dennoch, nur für alle Fälle.
Dann aber kam er zu den ersten Seiten, die sich mit der Daggett-Treuhandgesellschaft selbst befassten. Diese Seiten trugen neun Unterschriften – die der neun Treuhänder. Jede einzelne von ihnen harrte seiner Unterzeichnung.
»Was ist das?«, wollte er wissen. Stirnrunzelnd betrachtete er die Einwilligungserklärung der Treuhänder.
»Im Wesentlichen werden Sie, Alex, hiermit zum Vorsitzenden der Daggett-Treuhandgesellschaft ernannt, was Sie zum federführenden Treuhänder ebenjenes Landes macht, mit dessen Verwaltung die Daggett-Treuhandgesellschaft befasst ist – und zwar der gesamten Fläche.«
Alex blickte auf. »Was meinen Sie damit, der gesamten Fläche?«
»Nun«, sagte Mike, »den Teil, den Sie erben, sowie das gesamte übrige Land, das damit zusammenhängt – eben das gesamte von der Daggett-Treuhandgesellschaft kontrollierte Land. Es gehört alles zusammen. Hierdurch wird Ihnen die Verantwortung für das gesamte Land als Einheit übertragen.«
Alex starrte ihn an. »Die gesamte Fläche?«
»Ja, ganz recht.«
»Und wie viel Land wäre das?«
»Alles zusammen? Annähernd fünfundsechzigtausend Morgen.«
Alex starrte ihn noch immer an. »Und was meinen Sie damit, dass mir dadurch die Verantwortung für das Land übertragen wird?«
Mike Fenton verschränkte die Finger auf dem Tisch. »Nun, in der Praxis, dass alles in Ihren Besitz übergeht, sobald Sie die Ansprüche an dem Kernstück erworben haben. Sie werden der Treuhänder des Landes, was in allen praktischen Belangen bedeutet, dass Sie die Daggett-Treuhandgesellschaft werden. Selbstredend müssen Sie sämtliche urkundlich belegten Vereinbarungen einhalten, aber es gehört alles Ihnen.«
»Die urkundlich belegten Vereinbarungen. Sie meinen, dass ich nicht auf dem Land bauen darf?«
»Also, tatsächlich sind Sie als federführender Treuhänder berechtigt, auf dem Land ein Haus zu Ihrer eigenen Nutzung zu
errichten, da der gesamte Besitz Ihrer Verantwortung obliegt und Sie ihn beaufsichtigen werden.«
»Und ich kann meinen Anteil nicht verkaufen, außer an die Treuhandgesellschaft?«
»Korrekt.«
»Aber gerade sagten Sie doch, dass mich dies im Wesentlichen zur Treuhandgesellschaft macht.«
»Das ist richtig.«
»Wenn ich es also verkaufen wollte – was ich nicht möchte, glauben Sie mir -, woher würde dann das Geld kommen?«
»Nun, lassen Sie mich Ihnen etwas zeigen …« Mike begann, in den Aktenmappen zu blättern.
Eine der beiden Frauen, die ältere, etwas kantig wirkende Person, beugte sich vor, um zu helfen. Als Alex zu ihr hochblickte, meinte sie lächelnd: »Ich bin Mildred – die Buchhalterin der Gesellschaft. Alle diese Aspekte der Treuhandgesellschaft fallen in meinen Aufgabenbereich. Ich stehe Ihnen selbstverständlich bei allen Fragen zur Verfügung.«
»Sie werden sehen, Mildred ist unverzichtbar«, warf Mike ein.
Alex wollte keine unverzichtbare Buchhalterin, er wollte nichts weiter als verhindern, dass Radell Cain den Durchgang dazu benutzte, technische Errungenschaften in Jax’ Welt zu schmuggeln.
Mildred hatte den Ordner rasch gefunden. Sie zog ihn aus dem Stapel und legte ihn aufgeklappt vor Alex hin.
»Hier steht es ja«, meinte sie. »Dies ist die finanzielle Seite der Gesellschaft. Während der gesamten Zeit, in der sie existierte, wurden ihre Gelder ausschließlich in den stabilsten und sichersten Geschäftsbereichen angelegt. Zu keinem Zeitpunkt ist einer der Treuhänder jemals auch nur das geringste Risiko eingegangen, so dass das Vermögen ziemlich langsam gewachsen ist, dafür aber
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