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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wahr?«
    Einige Mitglieder wechselten besorgte Blicke.
    »Zeigen Sie es Ihnen«, meinte Ralph schließlich.
    Hal Halverson ging hinüber ins Nebenzimmer, unterdessen fuhr Ralph mit seinen Ausführungen fort. »Das Buch haben wir nicht mitzubringen gewagt. Angesichts der jüngsten Geschehnisse hielten wir das für viel zu gefährlich. Es wird in einem
Schließfach eines Tresors einer Bostoner Bank aufbewahrt, zusammen mit dem Gegenstand, den wir mitgebracht haben. Abgesehen davon, dass es wegen der Leute, die uns Ärger machen, äußerst gefährlich wäre, das Buch mitzubringen, ist es, wie Sie sich vorstellen können, überaus empfindlich. Nur selten trauen wir uns, es überhaupt in die Hand zu nehmen.«
    »Verstehe«, sagte Alex.
    »Stattdessen haben wir wie gesagt etwas anderes mitgebracht.« Ralph kratzte sich die Braue. Abwartend richtete er seine Brille. »Wir hoffen, dass es Ihnen etwas sagen wird, da es in einem etwas unmittelbareren Zusammenhang mit Ihrer Person steht.«
    Hal Halverson kam aus dem Nachbarzimmer, in der Hand ein schmales, nicht ganz einen Fuß langes und einen halben Fuß breites Kästchen. Das Holz, aus dem es bestand, war von der Patina des Alters so nachgedunkelt, dass es beinahe schwarz aussah. Behutsam stellte er es auf den Tisch.
    Ralph trat ganz dicht heran. »Dies ist von Anfang an stets zusammen mit dem Buch aufbewahrt worden. Tatsächlich ist es sogar älter als das Buch und einer der Gründe dafür, dass es überhaupt geschrieben und die Gesellschaft gegründet wurde.«
    Sachte klappte er den Deckel auf.
    Drinnen lag ein silbernes Messer, scheinbar das genaue Gegenstück zu dem, das Jax trug.
    Ehrfürchtig berührte Ralph den silbernen, in einem Polster aus lilafarbenem Samt gebetteten Handgriff ganz vorsichtig mit dem Finger. »Dem Buch zufolge bezeichnet dieser Buchstabe R das Haus Rahl. Im Buch heißt es, das Messer sei aus jener anderen Welt hierher mitgebracht und dort einst von einer Elite von Beschützern des Lord Rahl getragen worden.«
    »Bei den gütigen Seelen«, hauchte Jax, den Blick starr auf die in dem Kästchen liegende Waffe gerichtet.

    Dann zog sie unter den Augen der Anwesenden ihr eigenes Messer, ließ es durch die Finger wirbeln und legte es auf den Tisch, neben sein exaktes, in Samt gebettetes Gegenstück.
    Schockiert starrten alle auf die identischen Waffen mit dem Buchstaben R darauf.
    Einer der Männer im Hintergrund brach ohnmächtig zusammen.

50
    In stummem Schrecken erstarrt standen die Mitglieder der Daggett-Treuhandgesellschaft da und betrachteten die beiden identischen Messer. Alex, der den anderen gegenüberstand, sah, wie einer der Männer im Hintergrund die Augen verdrehte. Er versuchte ihn noch mit einem Satz nach vorn zu packen, als er nach hinten kippte, stand jedoch zu weit entfernt.
    Als der Mann auf dem Boden aufschlug, kamen die anderen wieder zur Besinnung und wandten sich herum, um zu helfen. Das Motelzimmer war erfüllt von besorgten Rufen, als alle durcheinander Ratschläge zum Besten gaben.
    »Bleib bei uns, Tyler«, redete ein Mann auf ihn ein und kniete nieder, als der Gestürzte wieder zu sich kam. Er wies in das Durcheinander. »Bringt ein Kopfkissen her und legt seine Beine hoch.« Er ging daran, dem am Boden Liegenden den Puls zu fühlen – auf eine Weise, die für Alex so aussah, als wisse er, was er tat. »Gleich geht’s schon wieder, Tyler. Bleib einfach liegen, bis das Blut wieder in dein Gehirn zurückfließt.«
    »Nein, bitte, es geht mir ausgezeichnet«, protestierte Tyler, dem das Ganze peinlich zu sein schien. Er hob den Kopf.

    Als ihm jemand ein Sofakissen unter die Beine schob, legte der Mann, der sich über ihn beugte, ihm die Hand auf die Brust, um ihn niederzuhalten.
    »Ich war bloß so schockiert, weiter nichts. Es geht mir gut, Doc.« Tyler machte Anstalten, sich aufzurichten. »Es geht mir gut«, beteuerte er, wenn auch etwas matt. Als er sich erheben wollte, packten einige der anderen zu, um ihn zu stützen.
    »Vielleicht sollten Sie sich besser hinlegen«, schlug Alex vor und fasste ihn beim Oberarm, für den Fall, dass er erneut wegkippte.
    »Ja, das sollte er«, bestätigte der Arzt.
    »Es geht schon wieder«, meinte Tyler mit nach wie vor matt klingender Stimme. »Nur, als Hal das Kästchen öffnete, um Ihnen das Messer zu zeigen, das die Gesellschaft seit über eintausend Jahren in seiner Obhut hat, dachte ich an all die Generationen von Mitgliedern, die für diesen Tag gelebt haben, ohne auch nur eines

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