Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
der Dinge, an die sie glaubten und auf die sie warteten, jemals zu Gesicht zu bekommen. Und nun stehe ich hier und erlebe, dass unmittelbar vor meinen Augen eine Weissagung aus einem über tausend Jahre alten Buch lebendig wird. Aber als ich dann noch das andere Messer sah …«
    Daraufhin begann alles gleichzeitig zu reden. Jax ergriff die Gelegenheit beim Schopf. Als sie um den Tisch herumkam, um nach dem Mann zu sehen, nahm sie ihre Waffe wieder an sich und schob sie in das Futteral.
    Der Arzt wies Tyler an, sich auf das Sofa zu legen und die Füße hochzulegen. Dieser lehnte ab, von dem Aufhebens um seine Person immer noch peinlich berührt, obwohl er nach wie vor wacklig auf den Beinen zu sein schien. Die anderen wurden deutlicher und bedrängten ihn, den Rat des Arztes anzunehmen.
    Dann sah Alex aus den Augenwinkeln, wie auf der anderen
Seite des Menschenknäuels jemandes Hand vorschnellte und das Messer von seinem Samtbett in dem Kästchen stibitzte.
    In einer blitzschnellen Bewegung stieß der Mann mittleren Alters mit dem Ellbogen eine Frau aus dem Weg und stürzte sich mit dem Messer in der Hand auf Jax.
    Diese bemerkte ihn im letzten Moment und wich erschrocken zurück, jedoch nicht schnell genug. Die Klinge streifte sie, als sie dem Überraschungsangriff mit einer Körperdrehung auszuweichen versuchte.
    Hal, der ganz in der Nähe stand, stieß mehrere Stühle zur Seite, warf sich auf den Mann und lenkte dessen Messerarm ab, als er erneut auf Jax einstechen wollte. Mittlerweile warf auch Alex sich in das Handgemenge. Der Frau, die zur Seite gestoßen worden war, entfuhr ein Schrei.
    Andere beschworen den Angreifer lauthals: »Fred, nicht!«
    Der schlug die Aufforderung in den Wind und fuchtelte wild mit dem Messer herum. Im Ausweichen zog Jax ein Messer. Als Fred sich abermals auf sie stürzen wollte, trat Hal seinen Arm zur Seite weg, so dass der Mann herumgewirbelt wurde und Alex nun den Rücken zukehrte.
    Alex stürzte herbei. Um seinem Stoß zusätzliche Wucht zu verleihen, drehte er sich und rammte ihm den Ellbogen in den Nacken. Der Aufprall war so vehement, dass ein Nackenwirbel brach. Fred erschlaffte und brach in einer schraubenden Bewegung zusammen, bis er inmitten der entsetzt zurückweichenden Gruppe auf dem Rücken liegen blieb.
    Sofort kniete sich der Arzt neben ihn und presste ihm die Finger an die Halsschlagader. »Er lebt noch, jemand soll …«
    Jax stieß sich mit dem Fuß ab, setzte, das Messer in der Hand, über einen umgekippten Stuhl hinweg, landete neben dem zu Boden gegangenen Kerl und rammte ihm die Klinge mit beiden
Händen mitten ins Gesicht. Sie drang so tief ein, dass sie gegen die rückwärtige Schädeldecke stieß.
    »Jetzt nicht mehr«, knurrte sie.
    Alex sah, dass die Vorderseite ihrer weißen Bluse blutverschmiert war, aber jetzt waren andere Dinge wichtiger. Er packte sie beim Arm und zog sie hoch. Da sie das Messer immer noch fest umklammert hielt, löste sich die blutige Klinge unvermittelt und glitt heraus.
    Alex bugsierte sie rücklings gegen die Wand hinter dem Tisch. Noch während sie strauchelnd gegen die Wand prallte, kam er um den Tisch herum und zog seine Waffe. Den Tisch als Barriere nutzend hielt er die anderen auf Abstand und richtete die Waffe auf sie.
    »Alles runter auf den Boden!«
    Sie erstarrten vor Schreck.
    »Auf die Knie! Sofort! Oder ich eröffne das Feuer.«
    Panisch ließen sich die Anwesenden auf die Knie fallen.
    »Verschränkt die Hände hinterm Kopf!«
    »Ich bin Arzt«, rief einer der Männer. »Jax ist verwundet, lassen Sie mich ihr helfen.«
    »Auf die Knie, oder Sie sind tot! Verstanden?!«
    Der Mann nickte wiederstrebend.
    »Jax?«, fragte Alex über seine Schulter, ohne die Augen von den am Boden Knienden zu nehmen. »Wie schlimm ist es?«
    »Nicht so schlimm, dass du die Waffe herunternehmen solltest.«
    Er fand ihre Worte nicht sonderlich ermutigend, zumal er wusste, dass sie seine Rolle beim Widerstand gegen Cains Absichten für wichtiger hielt als ihre. Wenigstens redete sie mit ihm.
    Er wies mit dem Kopf auf Hal. »Würden Sie bitte nach ihr sehen?«

    Hal, der etwas seitlich mit erhobenen Händen auf einem Knie hockte, beeilte sich, Alex’ Bitte nachzukommen. Der konzentrierte sich ganz darauf, die anderen im Blick zu behalten, falls der Angreifer Komplizen haben sollte. Soweit er wusste, war das Ganze eine ausgeklügelte Falle. Er wollte nicht vor lauter Panik auf den Abzug drücken, sollte das aber nötig werden, musste er

Weitere Kostenlose Bücher