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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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vorbereitet sein.
    Die Waffe auf das Grüppchen der auf dem Teppich in der Zimmermitte Knienden gerichtet sah er Hal zur Bar hinübereilen und sich dort ein Handtuch schnappen. Er hörte, wie es auseinandergerissen wurde.
    »Hal, reden Sie mit mir.«
    »Der Tote hier – Fred – hat sie mit dem Messer am Arm erwischt. Zum Glück war es tausend Jahre nicht geschärft worden, sonst hätte es sie vermutlich schwerer verletzt. Ich bin zwar kein Arzt, aber ich bin mir sicher, dass sie genäht werden muss.«
    Alex entfuhr ein Seufzer der Erleichterung.
    »Wie lautet der Plan, Alex?«, wollte Hal wissen, während er Jax zur Bar hinüberführte und ihr dabei das Handtuch auf den Unterarm presste.
    »Der Plan lautet, dass wir uns nicht noch einmal überraschen lassen werden.«
    »Das war ein ziemlicher Schock«, meinte Ralph von seinem Platz am Fußboden aus. »Ich kenne Fred seit Jahren, aber so was hätte ich ihm niemals zugetraut. Ich begreife nicht, was hier gespielt wird.«
    »Damit wären wir schon zu zweit«, bestätigte Mike Fenton.
    Den Finger seitlich am Lauf zielte Alex durch das eiserne Visier, denn er befürchtete, irgendetwas könnte ihn zusammenzucken und versehentlich auf den Abzug drücken lassen. Von seinen zahllosen Übungsstunden wusste er, dass ihm keiner der
am Boden Knienden die Waffe entreißen konnte, ehe er den Finger wieder am Abzug hatte.
    Hal stieß einen leisen Fluch aus. Aus den Augenwinkeln konnte Alex sehen, wie er eine leicht zittrige Jax hinten herumführte.
    »Die verdammte Spüle in der Bar ist nicht mal groß genug, um eine Grapefruit darin zu waschen«, brummte er. »Ich muss sie mit ins Bad nehmen und das Waschbecken dort benutzen. Oder die Wanne.«
    »Wie schlimm ist es?«, erkundigte sich der Arzt.
    »Adern scheinen keine verletzt zu sein. Sie hat Glück gehabt.«
    »Genau, ein Riesenglück«, knurrte Jax.
    Erleichtert registrierte Alex die unterschwellige Verärgerung in ihrem Sarkasmus, denn das bedeutete, dass es nicht so schlimm war wie zunächst befürchtet.
    »Ich habe einen Verbandskasten im Wagen«, meinte der Arzt.
    »Tun Sie einfach, was Alex sagt, Doc, und bleiben Sie fürs Erste, wo Sie sind«, sagte Hal.
    »Na schön, säubern Sie die Wunde ordentlich ringsum, aber achten Sie darauf, dass keine Seife hineingelangt, dann umwickeln Sie sie fest, um mit dem Druck die Blutung zu stillen.«
    »Mach ich«, erwiderte Hal, dessen Stimme aus dem Badezimmer hallte, als er dort das Licht anknipste.
    »Mr. Rahl?«, meinte Mildred, unfähig, die Augen von dem blutbesudelten Leichnam zu lösen, der ausgestreckt vor ihr auf dem Boden lag. »Ich glaube, ich muss mich übergeben.«
    »Sehen Sie mich an, Mildred.« Die verängstigte Frau sah zu ihm hoch. »Gleich geht es Ihnen wieder gut. Sehen Sie nicht ihn an, sondern mich. Sie werden sich nicht übergeben. Sie sind ein Mitglied der Daggett-Treuhandgesellschaft. Sie werden stark sein.«
    Seine Worte schienen sie ein wenig aufzumuntern. Sie atmete
einmal tief durch und hielt den Blick auf Alex gerichtet. Er hoffte nur, dass sie nicht mit von der Partie war.
    »Das will mir nicht in den Kopf«, meinte Mike Fenton. »Wir alle kennen Fred Logan seit vielen Jahren.«
    »Machen Sie sich keine Vorwürfe«, sagte Alex. »Ich bin auch schon von diesen Leuten zum Narren gehalten worden. Diese Leute gehen überaus geschickt vor. Sie kannten Fred hier seit Jahren, ich dagegen kenne die meisten von Ihnen erst seit ein paar Stunden. Es steht viel auf dem Spiel. Ich hoffe, Sie verstehen, dass ich kein Risiko eingehen kann.«
    Die meisten nickten verständnisvoll.
    Alex war froh, Jax aus dem Schlafzimmer kommen zu sehen. Ihr linker Unterarm war behelfsmäßig mit aus Motelhandtüchern gerissenen Streifen bandagiert.
    Sie kniete neben Alex nieder und zog ihr Messer. »Es geht schon wieder«, sagte sie leise. »Ich bin nur wütend auf mich selbst, weil er mich so überraschen konnte. Ich komme mir so dumm vor, mich von ihm mit dem Messer verletzen zu lassen.«
    »Jetzt weißt du ja, wie mir zumute war«, meinte Alex.
    Mehrere der Zuschauer, die nur wenige Fuß entfernt am Boden kauerten, stöhnten bestürzt auf, als Jax sich über den Toten beugte und daran ging, ihm Symbole in die Stirn zu ritzen. Rings um seinen Kopf war der beigefarbene Teppich bereits blutdurchtränkt, und es kam immer noch mehr hinzu.
    Als sie fertig war, ließ sie sich auf die Fersen sinken. Alex konzentrierte sich darauf, das Zittern seiner Hände zu unterbinden, hielt die Waffe

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