Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines
wir alles verderben können, und es wäre unsere Schuld gewesen.«
Die anderen nickten.
»Wie gesagt, mich haben sie ebenfalls schon zum Narren gehalten«, sagte Alex. »Trotzdem bin ich noch nicht zufrieden, nur weil Sie alle den ersten Test bestanden haben. Jax und ich wären um ein Haar von einem Arzt aus dieser Welt umgebracht worden, der mit diesen Leuten zusammenarbeitete.«
Hal machte ein überraschtes Gesicht. »Ernsthaft?«
»So ernsthaft wie ein Herzinfarkt«, gab Alex zurück.
»Das wird genäht werden müssen«, meinte der Arzt, nachdem er Jax’ Arm von dem Verband befreit hatte.
»Können Sie nicht diesen magischen Klebstoff benutzen?«, wollte Jax wissen.
Als der Arzt sie daraufhin stirnrunzelnd ansah, erklärte Alex: »Sie meint Alleskleber.«
»Oh. Tja, das könnte ich.«
»Ich habe etwas in meinem Jeep. Hal, würden Sie ihn bitte holen gehen?«
»Warten Sie.« Der Arzt warf Hal seine Autoschlüssel zu. »Holen Sie lieber meine Tasche vom Rücksitz meines Wagens. Ich habe Alleskleber dabei, allerdings in medizinischer Qualität. Der ist flexibler und hält besser.«
Hal eilte nach draußen und kehrte kurz darauf mit einer schwarzen Arzttasche zurück.
Der Arzt wies auf den Tisch. »Dort drüben. Bringen wir sie hier herüber, damit sie den Arm auf den Tisch legen kann.«
Zu zweit führten sie Jax zu dem Tisch hinüber. Dort warnte sie der Arzt, dass der Kleber sich heiß anfühlen und brennen würde. Falls dem so war, so ließ sie sich nichts davon anmerken. Alex hörte keinen Mucks von ihr, während er den Blick auf die vor ihm kniende Gruppe gerichtet hielt. Einige von ihnen ließen sich, müde geworden, auf die Fersen sinken.
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, doch als der Arzt fertig war, tauchte Jax plötzlich wieder neben ihm auf, einen säuberlich bandagierten Arm unter dem aufgekrempelten Ärmel ihrer weißen Bluse.
»Ich bin ganz voller Blut«, meinte sie. »Ich muss mir andere Kleidungsstücke besorgen, wenn ich kein Aufsehen erregen will.«
Ein kurzer Seitenblick zeigte ihm, dass sie aussah, als wäre sie einem Axtmörder zum Opfer gefallen. »Du hast recht. Hal, würden Sie sie nach draußen zu meinem Wagen begleiten? Um auf sie auszupassen?«
Hal fing die Schlüssel auf, die Alex ihm zuwarf. »Aber sicher.«
Nachdem sie zurückgekehrt waren, verschwand Jax kurz im Nebenzimmer, um sich umzuziehen. Kurz darauf kam sie, mit
dem roten Oberteil und einer anderen Jeans bekleidet, wieder aus dem Schlafzimmer hervor.
»Wie geht es jetzt weiter?«, wollte Hal wissen.
»Jetzt«, sagte Alex, »werden wir aufbrechen.«
»Und was wird aus uns?«, wollte Mike wissen. »Es gibt doch noch so viel zu besprechen.«
»Das werden wir auf später verschieben müssen. Zuerst werde ich Hal die zweite Hälfte des Tests durchführen lassen, um zu sehen, ob irgendjemand von Ihnen mit ihrem toten, aus einer anderen Welt stammenden Mitglied der Daggett-Gesellschaft unter einer Decke steckt.«
Mit der Waffe in die ungefähre Richtung des Grüppchens zielend fasste er Jax beim Arm und bewegte sich rückwärts Richtung Tür.
51
»Irgendwelche Vorschläge, was wir jetzt machen sollen?«, fragte Jax, als sie den dunklen Parkplatz zum Cherokee überquerten.
Nachdem sie das Zimmer sicher verlassen hatten, suchte Alex das Gelände mit den Augen ab, schließlich schob er seine Pistole ins Halfter. »Wie ich es sehe, haben wir nicht viele Möglichkeiten. Entweder wir stellen ihnen nach, oder wir ergreifen die Flucht.«
»Wenn wir das tun, werden sie uns jagen.«
»Schätze, damit ist deine Frage beantwortet.«
Er blickte über seine Schulter und sah Hal aus dem Zimmer kommen und sich noch einmal umdrehen, um den anderen einzuschärfen, dass sie dort warten sollten, er werde in Kürze zurück
sein, dann könnten sie alles besprechen. Er schloss die Tür und kam über den Parkplatz auf sie zu.
Unter dem Arm trug er einen Gegenstand.
»Wir sind hergekommen, um das Land aufzusuchen und zu sehen, ob wir irgendetwas in Erfahrung bringen können«, raunte Alex ihr leise zu. »Ich denke, es wird allmählich Zeit, dass wir das tun.«
»Klingt vernünftig«, sagte sie, während sie die Schatten am Rand des Grundstücks im Auge behielt. »Aber ich glaube nicht, dass wir es schaffen, mitten in der Nacht dorthin zu fahren.«
»Außerdem ist es noch immer eine lange Fahrt bis dorthin. Wahrscheinlich werden wir uns unterwegs ein Zimmer nehmen und uns kurz aufs Ohr legen müssen. Dann besorgen wir uns
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