Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines
schob den auf der Motorhaube liegenden Gegenstand zu Alex hinüber. »Dieses Messer, das wir Ihnen gezeigt haben. Wir sind gar nicht mehr dazu gekommen, Ihnen zu sagen, dass es in dem Buch heißt, es müsse in Ihren Besitz übergehen. Dass Sie es brauchen werden.«
»Sind Sie sicher?«, fragte Jax.
Hal nickte. »Der Zweck des Buches und dieser Geschichte mit dem Gesetz der Neunen und all das andere – im Grunde ist das nichts weiter als eine umfassende und ziemlich vertrackte Anleitung, wie die Person, in deren Besitz das Messer übergehen muss, zu finden ist.«
»Und was soll ich dann damit machen? Welchem Zweck dient es?«
Achselzucken. »Tut mir leid, aber über diesen Punkt schweigt das Buch. Es weist ausdrücklich darauf hin, dass Sie es bekommen müssen, nicht aber, warum. Eigentlich hat die Daggett-Treuhandgesellschaft nur diesen einen Zweck: sicherzustellen, dass Sie das Messer bekommen.«
Neugierig nahm Alex den Deckel ab und betrachtete das silberne Messer in der Schatulle. Das schwache Licht an der Seite des Gebäudes spiegelte sich in den kunstvollen Verzierungen, die den Buchstaben ›R‹ bildeten.
Alex seufzte. »Dann haben die anderen ihre Rolle in diesem Spiel erfüllt – fürs Erste jedenfalls. Jetzt liegt es an mir.
Außerdem möchte ich nicht so lange hierbleiben, dass noch irgendjemand einen Grund hätte, sich diese Leute zu greifen und ihnen Informationen über uns herauszufoltern. Es mangelt ihnen an der nötigen Einstellung, um mit Leuten wie denen fertig zu werden.«
»Es sind anständige Leute. Aber Sie haben ganz recht, sie denken
nicht wie wir. Die meisten wissen nicht, wie sie mit ihrem Vorfolgungswahn umgehen müssen. Ich bin nur froh, dass Sie den Dreh offenbar raushaben.«
Alex grinste. »Sie würden auch unter Verfolgungswahn leiden, wenn jemand hinter Ihnen her wäre.«
»Schon möglich.« Hal lachte. Er zog einige Papiere aus der Innentasche seiner Jacke, breitete sie auf der Motorhaube des Jeeps aus und richtete eine kleine Taschenlampe darauf.
»Das sind ein paar Straßenkarten. Ich dachte, sie könnten Ihnen vielleicht nützlich sein.« Er leuchtete mit der Lampe auf eine Straßenkarte des Bundesstaates und faltete sie auseinander. »Das Grundstück habe ich umrandet, da es auf keiner Karte eingezeichnet ist. Am besten gelangt man nach dort oben über diese Hauptstraße hier. Anschließend nehmen Sie diese Straße durch Westfield.«
Er tippte mit einem dicken Finger gleich neben die Ortschaft. »Die meisten Leute kommen auf ihrem Weg in den Baxter State Park durch Westfield. Das ist ein Touristenstädtchen, das mittlerweile selbst zu einem Reiseziel geworden ist. Jede Menge Kunsthandwerk, Antiquitäten und dergleichen Kram.
Aber anstatt weiter Richtung Baxter State Park zu fahren, nehmen Sie diese kleine Straße, die hier, gleich hinter Westfield, abzweigt. Der folgen Sie bis hier oben.« Er zeichnete die Straße mit dem Finger nach. »Sie wird Sie schließlich bis zu dem Grundstück bringen, genau hier.
Von Westfield aus sind es etwa zwei, zweieinhalb Stunden Fahrt. Die Strecke wird immer einsamer, je weiter Sie kommen. Wenn Sie sich noch Lebensmittel, sonstige Vorräte oder Benzin besorgen wollen, erledigen Sie das am besten in Westfield, denn zwischen der Ortschaft und dem Grundstück gibt es nichts außer Wäldern.«
»Gibt es auf dem Grundstück selbst irgendwelche Straßen?«, wollte Alex wissen.
»Ja, vorausgesetzt, Sie haben Allradantrieb. Ihr Jeep ist ideal.«
»Gut.«
Hal zog ein Blatt unter der Karte hervor. »Das habe ich für Sie aufgezeichnet. Hier ist die Staatsstraße zu sehen, die auch auf den üblichen Karten eingezeichnet ist, außerdem habe ich die Privatstraße eingetragen, die man dort nicht findet. Sie führt Sie direkt auf das Grundstück. Die Zahlenkombination für das Schloss steht hier. Wir lassen das Tor stets abgeschlossen, damit die Touristen draußen bleiben.
Diese Straßen auf dem eigentlichen Grundstück sind nur mit Allradantrieb befahrbar. Sie können ohnehin nur ein kurzes Stück auf das Grundstück fahren, den Rest der Strecke bis zum Castle Mountain müssen Sie zu Fuß zurücklegen. Das wäre hier«, sagte er und tippte auf seine selbstgezeichnete Karte. »Ich habe ihn für Sie markiert.«
»Danke. Das wird uns eine große Hilfe sein.«
Der Mann reichte ihnen die Hand. Alex und Jax schüttelten sie nacheinander.
»Ich werde meine Leute anrufen und ihnen sagen, dass sie Sie morgen so gegen Mittag draußen erwarten
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