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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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uns.«

52
    »Dürfte ich bitte Ihren Führerschein sehen?«, fragte die junge Frau hinter dem Empfangstresen, während sie irgendwelche Daten in einen Computer eingab.
    Alex warf kurz einen Blick durch das seitliche Fenster, um ein Auge auf Jax zu halten und sich zu vergewissern, dass alles mit ihr in Ordnung war. Das blaue ›Zimmer frei‹-Schild beleuchtete ihr Gesicht von der Seite, während sie bei laufendem Motor im Jeep saß und ihn beobachtete. Müde wie er war, ermahnte er sich, dass er unbedingt wachsam bleiben musste.
    Alex schob den auf den Namen ›Hank Croft‹ ausgestellten Führerschein über die Theke zu der jungen Frau. Unter der Glasabdeckung lagen Broschüren für Besichtigungstouren, Kajak-Vermietungen, ein Holzfällermuseum und andere Orte in der Nähe, die man besichtigen konnte, aus. Die Speisekarten mehrerer ortsansässiger Restaurants waren ebenfalls im Angebot.

    Er hatte keine Ahnung, ob der falsche Name ihnen beim Abschütteln ihrer Verfolger etwas nützen würde. Um zu dem Land zu gelangen, musste er entweder die Straße von Westfield aus nehmen, einen Umweg vom anderen Ortsende aus machen oder sich von Norden her nähern. Das waren die drei einzig möglichen Strecken, um zu der auf das Grundstück führenden Straße zu gelangen oder sich überhaupt dem abgelegenen Land zu nähern. Er war sicher, dass man sie auf allen drei Strecken beobachten würde. Bestimmt hatten diese Leute seine Beschreibung.
    Solange er sich nicht vom Himmel herabfallen ließ, hatte er eigentlich keine Hoffnung, sich unbemerkt auf das Land schleichen zu können. Cains Leute waren im Vorteil. Sie wussten genau, in welche Richtung er und Jax unterwegs waren, wohingegen sie selbst unmöglich wissen konnten, wer aus dieser anderen Welt sie womöglich längst beobachtete, bereit, jeden Augenblick zuzuschlagen.
    Seines Wissens konnte das Westfield Inn ebenso von diesen Leuten aus einer anderen Welt betrieben werden wie der neunte Stock im »Mutter der Rosen«-Heim. Oder man überraschte ihn und Jax im Schlaf. Mal fragte er sich, ob sein Verfolgungswahn allmählich überhandnahm, dann wieder, ob dies angesichts seiner bisherigen Erfahrungen überhaupt möglich war.
    Die junge Frau gab ihm seinen Führerschein zurück. »Vielen Dank, Mr. Croft. Hier sind Ihr Beleg und Ihre Zimmerschlüssel.« Sie beugte sich vor, um aus der Fliegengittertür zu schauen, während sie in übertriebener Manier nach rechts hinüberzeigte. »Sie folgen der Einfahrt bis zum Ende des Gebäudes, dann um die Ecke bis zum zweiten Eingang. Das Zimmer ist drinnen auf der linken Seite.«
    »Danke.« Alex nahm den Schlüssel und die Papiere an sich. »Können Sie mir sagen, wo die Jeep-Vertretung ist?«

    »Aber ja.« Sie wies in die entgegengesetzte Richtung. »Bleiben Sie einfach weiter auf der Hauptstraße Richtung Ortschaft. Es ist nur etwa eine Zehntelmeile, Sie können sie von hier aus fast sehen. Sie finden sie rechter Hand, Sie können sie gar nicht verfehlen.« Ihr entfuhr ein kleiner Lacher. »Westfield ist wirklich nicht gerade groß.«
    Alex fuhr über den Parkplatz, auf dem bereits etliche Autos standen, und hatte keine Mühe, ihr Zimmer zu finden. Die Schatulle mit dem Messer nahm er mit nach drinnen. Er hatte Angst, es aus den Augen zu lassen.
    Beim Eintreten knipste er eine kleine, über der Tür angebrachte Lampe an. Die roten Leuchtziffern der Uhr auf dem Nachttisch verrieten ihm, dass es bereits lange nach Mitternacht war. Er war todmüde und drauf und dran, im Stehen einzuschlafen. Die Hand auf der im Halfter steckenden Pistole untersuchte er den kleinen Wandschrank und das Badezimmer.
    »Wie geht es deinem Arm?«, erkundigte er sich, nachdem er das Zimmer für unbedenklich befunden und rasch die Spiegel verhängt hatte.
    Jax sah nicht minder müde aus. »Gut.«
    »Lügnerin«, sagte er, während er die Vorhänge vor dem winzigen, in die Dunkelheit hinausführenden Fenster zuzog.
    Jax sah sich in dem kleinen Zimmer um, schmiss dann ihre Reisetasche auf eins der Betten. Das Zimmer roch nach einem Reinigungsmittel mit Fichtenduft, die Farbgebung der schäbigen Dekoration war eine Mischung aus blau und braun. Schläfrig wie er war, erschien ihm das Bett herrlich einladend.
    Es machte ihn mutlos, ihrem Ziel so nahe zu sein, ohne bislang eine verlässliche Vorstellung davon entwickelt zu haben, was sie denn nun eigentlich tun mussten. Erschreckend war auch, im Mittelpunkt so vieler Ereignisse zu stehen, die alle zu ihm führten,
von

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