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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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müssen.
    Die Arme um seinen Hals geschlungen zog sie ihn ganz nah zu sich heran. »Du weißt doch, wie viel du mir bedeutest, oder, Alex?«
    Im Dunkeln wich Alex lächelnd ein Stück zurück, um ihr Gesicht zu betrachten. Der Widerschein des Feuers funkelte in ihren hübschen braunen Augen.
    Er dachte an den Morgen im Motel in Westfield zurück und setzte eine zuversichtliche Miene auf. »Das hast du mir ziemlich deutlich zu verstehen gegeben.«
    »Ich würde alles für dich tun, das weißt du hoffentlich. Du würdest doch niemals an mir zweifeln, oder?«
    Er lächelte. »Niemals.«
    Tränen traten ihr in die Augen. Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und sah ihm in die Augen. »Alex … würdest du alles für mich tun?«
    Er runzelte leicht die Stirn. »Was möchtest du denn, dass ich für dich tue?«
    »Mir sagen, dass du mich liebst.«
    Tausend Mal hatte er ihr das schon sagen wollen und vermutlich immer nur auf den richtigen Moment gewartet. Dieser Morgen war der richtige Moment. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte ihn etwas glücklicher gemacht, als diese Worte aus ihrem Mund zu hören.

    »Ich liebe dich, Jax Amnell.«
    »Ich liebe dich, Alexander Rahl, Verteidiger der Menschen.«
    Sie küsste ihn sanft, wich dann ein kleines Stück zurück.
    »Versprich mir«, sie betrachtete ihn aus nächster Nähe, »dass du nie an meiner Liebe zweifeln wirst, niemals daran zweifeln wirst, dass ich dich lieben werde, solange ich atme.«
    »Jax, geht’s dir gut?«
    »Wird es, sobald du mir das versprichst.«
    Er strich ihr zärtlich übers Haar. »Ich verspreche es – solange du mir das gleiche Versprechen gibst.«
    »Tu ich«, antwortete sie leise, ehe sie ihn abermals küsste.
    Sie seufzte widerwillig. »Du solltest besser ein wenig schlafen. Es wird früher hell, als du denkst.«
    Alex machte ein erstauntes Gesicht. »Du willst, dass ich jetzt schlafe? Wie kommst du auf die Idee, ich könnte jetzt einschlafen?«
    Sie lächelte ein eigentümlich trauriges Lächeln und gab ihm einen flüchtigen Kuss. »Ja. Du musst jetzt schlafen. Ich möchte, dass du morgen bei Kräften bist.«
    »Was immer du willst.«
    Alex kroch in seinen Schlafsack und versuchte einzuschlafen, doch sein Herz schlug viel zu schnell, als dass an Schlaf auch nur zu denken gewesen wäre. Er konnte nur an eines denken: an ihre kostbaren Worte.
    Und doch schweiften seine Gedanken ab zu den Gefahren, denen sie entgegensahen. Hin- und hergerissen zwischen seiner Angst und dem Zorn auf diese Gefahren, war es erst recht schwierig einzuschlafen, und doch, irgendwo inmitten dieses Wechselbades der Gefühle, vollends erfüllt von den Gedanken an sie, wurde er von seiner Erschöpfung so gründlich übermannt, dass er tief und fest einschlummerte.

    Als er wieder aufwachte, wurde es gerade hell. Gähnend wunderte er sich, wieso Jax ihn nicht längst geweckt hatte.
    Er drehte sich um und sah unweit von seinem Kopf die Pistole liegen.
    Mit einem Ruck setzte er sich auf, starrte auf die Waffe und versuchte sich einen Reim darauf zu machen.
    »Jax?«, rief er aus dem Zelt und nahm die Pistole an sich.
    Sie antwortete nicht, dabei hätte sie nahe genug sein müssen, um ihn zu hören.
    Er befreite sich aus dem Schlafsack und krabbelte hastig aus dem kleinen Zelt.
    Das Feuer war erloschen.
    Und Jax war verschwunden.

57
    Wie von Sinnen suchte er die Umgebung des Lagerplatzes ab, klammerte sich dabei an die unwirkliche Hoffnung, dass er sich irrte, dass Jax tatsächlich ganz in der Nähe war. Lauthals rief er ihren Namen, während er nach ihr suchte, bis er sich schließlich panisch keuchend eingestand, dass er sich keineswegs irrte. Sie war fort.
    Er untersuchte den Lagerplatz auf Fußspuren irgendwelcher Eindringlinge, konnte aber keine finden. Auf dem Pfad entdeckte er einen unvollständigen Fußabdruck, der von ihrem Stiefel stammte. Er zeigte in die Richtung des Berges.
    Mit einem bangen Gefühl eiskalter Angst wurde ihm bewusst, was sie getan hatte und warum.
    Er schnappte sich seinen Rucksack und warf ihn über. Das
Zelt sowie die anderen Ausrüstungsgegenstände, die sie ausgepackt hatten, ließ er zurück und nahm sich nur die Zeit, die Wasserflaschen einzusammeln. Ihr Rucksack stand an der Stelle, wo sie zuletzt gesessen hatte, an einen Felsen gelehnt. Er ließ ihn stehen und marschierte los, den Pfad hinauf.
    Er war noch nicht weit gekommen, als unmittelbar vor ihm auf dem Pfad plötzlich ein Mann auftauchte. Er war groß, vielleicht Anfang zwanzig, und sah

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