Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines
Hitze des Zorns dahingeschmolzen.
Sie beugte sich herab und schmiegte sich so fest an ihn, dass sie
den stählernen Widerhaken in seiner linken Brusthälfte mit ihren straffen Brüsten tiefer in das Fleisch hineindrückte. Es fühlte sich an, als stoße er gegen einen Rippenknochen. Alex biss die Zähne aufeinander gegen den stechenden Schmerz.
Als sie, ganz versunken in ihr Tun, lustvoll an seinem Ohr zu knabbern begann, versuchte Alex sich wegzudrehen, Zeit zu gewinnen. »Bethany, warum in aller Welt tust du das?«
»Warum in aller Welt?« Sie lachte leise in sein Ohr. »Das ist komisch, Alex. Welche Welt meinst du?«
Die Bedeutung ihrer Worte erschütterte ihn zutiefst. Er wünschte, er hätte Jax geglaubt. Er hatte ihre Geschichte für verrückt gehalten. Jetzt wünschte er sich, er hätte auf sie gehört. Ihre letzten Worte kamen ihm wieder in den Sinn: »Ärger wird dich finden.«
Genau das waren auch die letzten Worte seines Großvaters gewesen.
Alex riss sich zusammen, um klar denken zu können. »Was ich meinte ist, ich habe keine Ahnung, wieso du das tust, schließlich kannst du nicht allen Ernstes annehmen, dass du würdig bist, mein Kind zu bekommen.«
Das traf sie so sehr, dass sie sich aufrichtete.
Fragend runzelte sie die Stirn. »Wie war das?«
»Du bist wohl kaum geeignet. Sehen wir den Tatsachen ins Gesicht. Angesichts deiner unzähligen unerquicklichen Eigenschaften steht es dir wirklich nicht zu, einen Rahl zu gebären.«
Im hellen Schein des durch das Fenster einfallenden Flackerns konnte er die wütende Empörung in ihren Augen sehen.
»Ist das so?«
»Wenn du nicht so dämlich wärst, wüsstest du, dass es so ist. Meine Nachkommen haben etwas Besseres verdient, als jemanden wie dich zur Mutter zu haben.«
»Du arroganter Mistkerl«, fauchte sie. »Da täuschst du dich. Du wirst mir ein Kind schenken – deinen Erben. Und ich werde ihn großziehen, nicht du. Sobald du deinen Teil geleistet hast, gibt es für dich keine Verwendung mehr. Dieses Kind wird mir ergeben sein. Deine Rolle in seinem Leben beschränkt sich darauf, dass du es zeugen wirst.«
Er sah ihr in die Augen. »Vorher werde ich dafür sorgen, dass du stirbst. Darauf gebe ich dir mein Wort.«
»Wie kannst du es wagen!« Als es abermals blitzte, konnte er sehen, dass ihr Gesicht tiefrot angelaufen war. »Wie kannst du es wagen, so mit mir zu sprechen? Du nichtsnutziger Bastard.«
Sie griff nach dem Elektroschockgerät und drückte auf den Abzug.
Der Schock des starken Stromstoßes fuhr in seinen Körper. Er konnte kaum glauben, wie sehr es schmerzte. Als er sich hilflos hin und her warf, schnitten die Plastikfesseln tief in das Fleisch an seinen Handgelenken.
Da Bethany jetzt aufrecht saß, hatte sie zu den Sonden keinen Hautkontakt und spürte nichts von alledem. Wütend blickte sie auf ihn herab, während er unverständliche Flüche hinausbrüllte. Seine Qualen scherten sie nicht im Mindesten, zu so etwas wie Mitgefühl schien sie nicht fähig.
Als es vorüber war und er kraftlos auf das Bett sank, ließ sie ihm einen Moment Zeit, um sich zu erholen, ehe sie sich abermals über ihn beugte, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. »Wir haben die ganze Nacht Zeit, Alex. Möchtest du, dass ich noch ein paar Mal auf den Abzug drücke, bis du es endlich in deinen Dickschädel bekommst? Ich kann tun, was immer mir beliebt, klar? Mir wäre es lieber, du würdest aufgeben, ohne das ganze Theater. Das wird langsam ermüdend, weißt du.«
Er spürte, wie ihr Bauch im Dunkeln gegen die untere Sonde
drückte und sich ihre Brust fest auf die obere legte. Als er nicht widersprach, wand sie sich ein wenig und rieb sich verführerisch an ihm, so als wolle sie ihm zeigen, dass sie auch angenehmere Seiten hatte. Der Schweiß seines gequälten Körpers machte ihre Haut schlüpfrig. Sie begann an seinem Ohr zu knabbern und kam zur Sache.
»Du musst ziemlich dumm sein, Bethany, wenn du glaubst, mit deinem dicken Arsch könntest du einen Kerl scharf auf dich machen. Dein Versuch, sexy zu sein, ist eigentlich bloß lächerlich, wenn du die Wahrheit wissen willst.«
Es hatte die erwünschte Wirkung. Ohne sich aufzurichten, drückte sie mit einem wütenden Knurren auf den Abzug.
Ihr war nicht bewusst, dass ihr der Elektroschocker, jetzt, da sie Hautkontakt zu den stählernen Sonden hatte, den gleichen lähmenden Stromstoß versetzen würde wie ihm.
Durch sein hilflos gequältes Ächzen konnte er ihre qualvollen Schreie hören. Er
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