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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sondern dass sein Schicksal ganz in Bethanys Händen lag.
    Vermutlich hatte sie vor, ihn auf irgendeine Weise zu foltern, bevor sie ihn schließlich tötete. Er unterdrückte seine quälenden Angstgefühle.
    Er konnte kaum glauben, dass er soeben einen Menschen getötet hatte – und wünschte sich, er könnte den anderen ebenfalls umbringen. Wie sehr wünschte er sich, Bethanys Kehle zwischen die Finger zu bekommen.
    »Das sollte genügen«, meinte der Kerl. »Er kann sich unmöglich losreißen.«
    Wieder fuchtelte Bethany ihm mit dem Elektroschocker vor den Augen herum. »Nur für den Fall, dass er mir Ärger macht, werde ich die Widerhaken in ihm stecken lassen. Spielt er nicht mit …« Achselzuckend zeigte sie ihm ein vielsagendes Lächeln.
    Der Kerl nahm entspannt hinter ihr Aufstellung und verschränkte die Arme.
    Bethany wies mit dem Kopf zur Tür. »Warum verschwindest du nicht und wartest draußen? Dies ist eine ziemlich private Angelegenheit. Ich glaube kaum, dass es ihm helfen wird, ihn hochzukriegen, wenn du ihm dabei zusiehst.«

    »Na schön«, brummte der Kerl. »Aber mach nicht so lange.«
    Bethany bedachte ihn mit einem grimmigen Funkeln, unter dem er ein paar Zentimeter zu schrumpfen schien. »Was glaubst du eigentlich, wen du vor dir hast?«, stieß sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor. »Wie lange habe ich dies geplant, darauf hingearbeitet, abgewartet? Wie kannst du dich erdreisten, mich zur Eile anzuhalten? Es wird so lange dauern, wie es eben dauert.
    Das Einzige, was zählt, ist, dass ich bekomme, wofür ich hergekommen bin. Dafür bin ich fest entschlossen, notfalls die ganze Nacht hier zu verbringen, bis ich sicher sein kann, dass ich schwanger bin.«
    Die Hände in die Hüften gestemmt beugte sie sich zu ihm hin. »Kapiert?«
    »Ich hab’s kapiert«, gab er zerknirscht zurück.
    »Und jetzt raus. Ich sage dir Bescheid, sobald ich fertig bin, dann kannst du dich mit ihm vergnügen. Bis dahin warte einfach draußen.«
    Der Kerl nickte. Dann zog er ein Messer aus einer Scheide hinter seinem Rücken, leckte die Klinge ab und bedachte Alex mit einem fiesen Grinsen.
    »Sobald sie mit dir fertig ist, werde ich dich dafür bezahlen lassen, was du drüben in dem anderen Zimmer getan hast.«
    Im Gehen warf er einen weiteren düsteren Blick auf Alex. Bethany sah ihm hinterher, bis die Haustür krachend hinter ihm ins Schloss fiel.
    Sie wandte sich herum und schlug abermals ihren affektierten Tonfall an. »So besser, Liebster?«
    »Wieso sollte es? Ich muss nach wie vor noch der Tatsache ins Auge sehen, dass man mir die Kehle durchschneiden wird.«
    »Nun«, meinte sie achselzuckend, »wenigstens bekommst du
vorher mich. Du solltest froh sein, dass ich es bin, die dich gefunden hat, und nicht Jax.«
    Der Schock dieses Namens verschlug Alex kurz den Atem. Ihm drehte sich der Kopf. Dann fand er seine Fassung wieder und hoffte, dass das Blitzgeflacker seine Reaktion verborgen hatte. Er hielt es für das Beste, seine Überraschung zu überspielen, indem er sie vom Thema abbrachte.
    »Wer ist dieser Jack?«
    »Nicht Jack, Jax. Du kannst von Glück reden, dass ich dich zuerst gefunden habe – wenigstens werde ich dafür sorgen, dass du mit einem Lächeln auf den Lippen stirbst. Jax hätte dich einfach verbluten lassen.«
    »Wieso? Wer ist das überhaupt?«
    Bethanys Lächeln erlosch. »Jax ist eine diplomatische Meuchelmörderin.«
    Alex runzelte die Stirn. »Diplomatie ist mit einer Meuchelmörderin wohl kaum zu vereinbaren.«
    »Nein, nein, mein Lieber, sie ist eine Meuchelmörderin.« Ihr Blick richtete sich auf etwas in endlos weiter Ferne. »Eine ganz besondere sogar – für ganz besondere Fälle.«
    Alex weigerte sich, ihr zu glauben. Immerhin, er erinnerte sich nur zu gut, wie schnell sie ein Messer gezogen hatte und ihm damit an die Kehle gegangen war, selbst wenn sie in diesem Moment allen Grund dazu gehabt haben mochte. Trotzdem, Bethanys Bemerkung gab ihm zu denken.
    »Besondere Fälle. Was soll das denn heißen?«, fragte er.
    »Jax bringt Menschen um, die sich um Frieden bemühen.«
    Schließlich begriff er, was sie meinte. »Wie zum Beispiel Diplomaten.«
    »Unter anderem. Sie ist eine Expertin. Sie wird ausschließlich auf die außergewöhnlichsten Personen angesetzt, wie Diplomaten,
die nach Einigkeit und Ordnung trachten und friedliche Lösungen Konflikten vorziehen.«
    Im weicheren Flackern der Blitze konnte Alex den entrückten Ausdruck in Bethanys Augen sehen. Es war, als blicke

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