Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines
sie in eine andere Welt. Düstere Feindseligkeit entstellte ihre Züge. »Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als mir eine Klinge in den Leib zu bohren.«
Alex schwieg.
Schließlich kehrte Bethanys Blick zurück, ebenso ihr Lächeln. Fast schien es, als wolle sie ihn dadurch beschwichtigen. »Aber dazu wird es niemals kommen. Ich werde viel zu gut beschützt, selbst für Jax.«
»Warum sollte diese spezielle Mörderin dich umbringen wollen?«
Eigentlich wollte er wissen, wie sie auf den Gedanken kam, sich für etwas so Besonderes zu halten. In Anbetracht der Umstände hielt er es jedoch für klüger, es nicht so zu formulieren.
Ihm gingen all die Dinge durch den Kopf, die Jax ihm von ihrer Herkunft aus einer anderen Welt erzählt hatte. Dabei versuchte er, sie irgendwie mit Bethanys Worten in Einklang zu bringen.
Bethany strich ihm mit den Fingern durchs Haar. Fast wirkte es wie der bewusste Versuch, sich von den offenbar beunruhigenden Gedanken an Jax abzulenken. »Wir wollen uns über solche unangenehmen Dinge nicht den Kopf zerbrechen. Denken wir einfach lieber an dich und mich. Dies ist für uns beide eine besondere Nacht.«
Sie beugte sich näher und strich ihm mit einem Finger über die Wange. Abermals schlug sie ihren verführerischen Ton an. »Es ist an der Zeit, dass Bethany ihr Versprechen einlöst.«
Alex hatte nicht den Eindruck, dass er in dieser Angelegenheit
irgendetwas zu bestellen hätte. Er suchte nach irgendeiner Möglichkeit, eine Hand zu befreien, doch da war nichts in Reichweite seiner Finger. Die Hände zu verdrehen war zwecklos. Sobald er es versuchte, würde sie das Elektroschockgerät einsetzen und ihn kampfunfähig machen.
Dann kam ihm ein Gedanke, den er schon einmal gehabt hatte. Wenn sie beim Abdrücken die stählernen Widerhaken berührte, würde das Elektroschockgerät ihr das Gleiche antun wie ihm. Er überlegte, ob sie sich dessen bewusst war und wie es sich bewerkstelligen ließe. Und was es ihm in dem Fall nützen würde. Vermutlich gar nichts.
Sie hatte sich alles zurechtgelegt, hatte die Situation voll im Griff. Wenn sie fertig war, käme der Mann mit dem Messer an die Reihe.
Bethany löste seine Gürtelschnalle, öffnete den Reißverschluss seiner Hose und machte sich daran, sie herunterzuziehen. Als sie sie an den Knien hatte, setzte sie ihr boshaftes Lächeln auf und schob sich auf allen vieren der Länge nach über ihn.
Dann setzte sie sich rittlings auf ihn, langte mit einer Hand hinter sich, öffnete den Reißverschluss am Rücken ihres Kleides und zog es über den Kopf. Darunter war sie nackt. Was immer das Kleid als Verheißung unter der silbrigen Hülle angekündigt haben mochte, es wurde erfüllt.
»An deinem Geburtstag hast du mir noch den Spaß verdorben, Alex, und mir jede Menge Ärger eingebrockt. Eine ganze Mondphase musste ich warten, bis der richtige Moment in meinem Zyklus wiederkam.«
Allmählich begannen die Dinge in seinen Augen einen Sinn zu ergeben. Einen irrwitzigen Sinn, aber immerhin einen Sinn.
Sie beugte sich vor, um ihn auf den Mund zu küssen. Als er sein Gesicht wegdrehte, hauchte sie ihm stattdessen einen Kuss
auf die Wange. »Aber jetzt sagt man mir, ich sei so bereit, wie ich nur sein kann. Ich habe mir von Experten bestätigen lassen, dass dies die Nacht der Nächte ist, du Glückspilz.
Genau der richtige Moment, einen Erben zu zeugen.«
17
Bethany nahm ihn fest zwischen ihre nackten Schenkel und beugte sich vor. Während er nach oben in die Dunkelheit starrte, überhäufte sie seinen Hals mit zärtlichen Küssen. Er fand ihre Annäherungsversuche widerwärtig.
Außerdem war er wütend, weil er gefesselt und wehrlos war. Und er war wütend auf sich selbst, weil er es so weit hatte kommen lassen. Zwar wusste er nicht, wie er sich hätte anders verhalten können, doch irgendetwas hätte er tun sollen. Schlimmer, er machte sich keine Illusionen, was ihn erwartete, sobald sie am Ziel ihrer Wünsche wäre. Das Bild des Hünen, der seine Klinge abgeleckt hatte, ehe er seine Drohung aussprach, war nicht eben dazu angetan, dies einfach zu verdrängen.
»Bist du bereit für die nächste Ebene unserer Beziehung?« Sie schien es zu sein, dem intimen Geflüster in seinen Ohren nach zu urteilen. »Oder brauchst du vielleicht Bethanys Hilfe, um in Stimmung zu kommen?«
Die Situation war dermaßen absurd, dass es ihm die Sprache verschlagen hatte. Er verspürte eigentlich nur Lust, ihr den Hals umzudrehen.
Längst war seine Panik in der
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