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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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rutschte ihm einfach heraus. »Wovon redest du überhaupt?«
    Den Unterarm aufs Knie gestützt beugte sie sich in der von gelegentlichen grell aufleuchtenden Blitzen durchzuckten Dunkelheit näher. Sie zog eine Braue hoch. »Nun, von deinem Geburtstagsgeschenk, Alex. Hast du schon vergessen, was ich dir zu deinem Geburtstag versprochen habe? Die süße, kleine Beth hält stets, was sie verspricht.«

16
    Neben ihm lag ein Toter, ein weiterer Hüne blickte mordgierig auf ihn herab, und in den Muskeln seiner Brust und seines Unterleibs steckten zwei mit Widerhaken versehene Sonden eines Elektroschockgeräts. Eine jeglicher Romantik weniger förderliche Situation hätte Alex sich kaum vorstellen können.
    »Das kann unmöglich dein Ernst sein, Bethany.«
    »Oh, aber sicher doch«, erwiderte sie mit einem boshaften kleinen Grinsen. »Wie ich bereits sagte: Wenn du willst, kann ich weiter auf den Abzug drücken, bis du dir wünschst, du wärst tot, auch wenn es dich in Wahrheit nicht umbringen wird. Aber früher oder später werden dir die Schmerzen zu viel sein und du wirst einwilligen. Die andere Möglichkeit ist, du ersparst uns die Dramatik, fügst dich ins Unvermeidliche, lehnst dich zurück und genießt es einfach.«
    Abermals zog sie eine Braue hoch. »Und, wie lautet deine Entscheidung, Liebster?«
    Zustimmen wollte er ihr nicht, aber ganz ohne jeden Zweifel wollte er auch nicht, dass sie noch einmal auf diesen Abzug drückte. Als sie die Betäubungswaffe hob, ihm demonstrativ damit vor dem Gesicht herumfuchtelte und dabei den Kopf fragend zur Seite legte, nickte er widerstrebend.
    »Guter Junge.« Sie stand auf. »Schaff ihn ins Schlafzimmer«, befahl sie dem Muskelprotz.
    Der packte Alex’ Arm mit seiner großen Flosse und wuchtete ihn auf die Füße. Dann wirbelte er ihn herum, wobei er darauf achtete, sich nicht in den Drähten zu verheddern, und stieß ihn Richtung Schlafzimmer. Bethany warnte Alex, die Hände oben und von den Drähten fernzuhalten. Auf dem Weg durch den
dunklen Flur versuchte er weder Zeit zu schinden noch zu protestieren. Er war sicher, alles Flehen würde auf taube Ohren stoßen. Längst hatte sie bewiesen, dass sie schneller auf den Abzug drücken konnte, als er die Drähte packen konnte.
    Die kurzen, aber gleißend hellen Blitze verliehen seinen beiden Häschern das Aussehen einer Prozession von schaurig beleuchteten Statuen. Verblassten diese, verwandelten sie sich in unsichtbare, ihn verfolgende Geister.
    Als Bethany hinter Alex durch die Schlafzimmertür trat, flackerte abermals ein Blitz auf. Einem lebenden, Einlass begehrenden Wesen gleich peitschte der Regen gegen die Fensterscheiben.
    »Nett«, meinte sie und sah sich in dem sporadisch aufleuchtenden Zimmer um. »Nicht gerade das, was ich gewohnt bin, aber nett.«
    Wieder beleuchteten sie ferne zuckende Blitze, wenn auch jetzt nicht mehr ganz so grell. Sie strich lächelnd mit dem Finger über den metallenen Bettpfosten. »Vor allem das eiserne Bett gefällt mir.«
    Sie machte dem Kerl ein Zeichen, woraufhin der Alex einen Stoß versetzte, so dass er rücklings auf das Bett kippte. Die üblen stählernen Widerhaken, die noch immer fest in seinem Muskelfleisch steckten und mittels dünner Drähte mit dem Elektroschockgerät verbunden waren, begannen ernsthaft wehzutun.
    Der Kerl warf sich auf ihn, setzte sich rittlings auf sein Becken und hielt ihn mit seinem Körpergewicht unten. Er holte ein paar dicke Handfesseln aus Nylon hervor, drückte eine gegen Alex’ Handgelenk und schlang sie dann um eine robuste Strebe des eisernen Kopfteils. Das lose Ende schob er durch den kleinen Sperrblock und zurrte sie so fest, dass sie schmerzhaft ins Fleisch schnitten. Alex hatte solche Fesseln schon benutzt. Er wusste, dass sie sich mühelos durchschneiden ließen, wenn man jedoch
an ihnen zerrte, um sie zu zerreißen, erreichte man nur, dass man sich die Handgelenke bis auf die Knochen aufschnitt.
    Der Kerl zurrte Alex’ andere Hand am Kopfteil fest, band dann die Knöchel zusammen und befestigte sie am Fußteil.
    »Nimm sie doppelt«, wandte sich Bethany an ihn, ohne den Blick von Alex’ Augen zu lassen, »bloß um sicherzugehen.«
    Alex kämpfte gegen seine aufsteigende Panik an, als der Kerl sowohl an den Handgelenken als auch an seinen Knöcheln weitere Fesseln anbrachte. Eine allein war schon unmöglich zu zerreißen, mehrere von ihnen verhießen die unmissverständliche Botschaft, dass er nicht nur keine Chance hatte zu fliehen,

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