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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Ashton«, sagte Sean ruhig.
    »Was heißt das jetzt?«, fragte Ashton misstrauisch.
    »Dass ich allein die Informationen studiere und du mit Stevie zu GlobalTech gehst. Seht euch gründlich um, denn an dieser Geschichte ist mehr als nur eine Sache undurchsichtig, um nicht zu sagen oberfaul.«
    Stevie nickte ihm zu. »Komm, Ashton, machen wir uns an die Arbeit.«
    Ashton reichte Sean seine Wohnungsschlüssel und folgte Stevie, die einer einsamen Nebenstraße zustrebte. Als sie allein waren, blieb sie stehen und wandte sich ihm zu.
    »Ashton, wir schließen dich nicht aus, auch wenn du dieses Gefühl hast«, sagte sie eindringlich. »Da du kein Wächter bist, dürftest du eigentlich an diesen Ermittlungen gar nicht beteiligt sein, aber wir beziehen dich trotzdem mit ein, und das kannst du als ein großes Kompliment werten.«
    »Ach ja?«, Ashton war nicht in der Stimmung, sich besänftigen zu lassen. »Tut mir leid, wenn ich das nicht so ganz glauben kann, Stevie. Gwynal wollte mich von Anfang an als Wächter rekrutieren, und selbst Sean hat zugegeben, dass er mich nur dabei sein lässt, damit ich eure Arbeit aus erster Hand erlebe. Dass er und Gwynal – und vielleicht auch du und die anderen – nur darauf aus sind, dass ich mich euch anschließe, liegt ja wohl auf der Hand. Also erzähl mir nichts von Komplimenten. Und erspar mir dein Mitleid!«, fügte er hinzu, als er ihren mitfühlenden Blick bemerkte.
    »Ashton, ich weiß, wie schwer die ganze Situation für dich ist.«
    »Tatsächlich?«, höhnte er.
    »Ja, tatsächlich«, antwortete sie ruhig, aber doch mit leichter Schärfe. »Auch wenn meine eigene Verwandlung fast fünfeinhalb Jahrhunderte her ist, erinnere ich mich immer noch ganz gut daran, wie furchtbar die ersten Wochen für mich waren. Außerdem bist du nicht der erste neu Verwandelte, den ich als Mentorin betreue, und eure Reaktionen und Gefühle in den ersten Wochen sind immer identisch. Ja, Ashton, ich weiß wirklich wie du dich gerade fühlst.«
    Er senkte den Kopf. »Tut mir leid, Stevie. Ich wollte meinen Frust nicht an dir auslassen. Aber die ganze Situation geht mir verdammt an die Nieren. Ich fühle mich noch als Mensch, aber ich bin keiner mehr. Ich bin ein Vampir, aber ich fühle mich nicht als solcher. Die Menschen, die meine Freunde und Kollegen waren, wollen mich umbringen, einige Vampire wollen das ebenfalls, und weil ich ein Vampir bin, darf ich nicht mehr die Arbeit tun, die ich während der letzten zehn Jahre verdammt gut geleistet habe. Und ganz ehrlich: Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mich je daran gewöhnen werde.«
    Statt einer Antwort trat sie dicht an ihn heran, nahm seinen Kopf zwischen beide Hände und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, den Ashton unwillkürlich erwiderte. Er legte die Arme um sie und zog sie an sich. Ihre Nähe tröstete ihn und gab ihm den Halt, den er in diesem Moment so dringend brauchte.
    »Gehört das auch zur Aufgabe einer Mentorin?«, konnte er sich dennoch nicht verkneifen zu fragen.
    »Idiot«, beschied sie ihm, aber es klang überaus zärtlich. »Das gehört zum Ausleben der Leidenschaft, die eine Frau für einen ganz besonderen Mann empfindet. Und, Ashton«, sie sah ihm ernst in die Augen, »du wirst dich an die Veränderungen gewöhnen und deine Mitte wiederfinden. Du musst dir nur selbst die Zeit dazu geben.« Sie machte sich von ihm los. »Lass uns GlobalTech heimsuchen. Wir haben schließlich eine Aufgabe zu erfüllen.«

    ***

    Das Gelände von GlobalTech lag am Rand von New York und war reichlich groß. Trotzdem fiel es Ashton und Stevie nicht schwer, den Verwaltungstrakt zu lokalisieren. Bevor sie in das Gebäude einstiegen, reichte Stevie ihm eine schwarze Sturmhaube und Handschuhe, die sie in einer Innentasche ihrer Jacke getragen hatte und zog sich selbst eine Maske über den Kopf.
    »Wir können uns zwar schneller bewegen, als Kameras oder das menschliche Auge zu erfassen in der Lage sind«, erklärte sie. »Aber es ist nie auszuschließen, dass uns jemand sieht. Für den Fall wäre es höchst ungünstig, wenn man uns identifizieren könnte. Und dass wir besser keine Fingerabdrücke hinterlassen sollten, brauche ich einem ExCop wohl nicht zu sagen.«
    In das Gebäude hinein zu kommen, erwies sich als nicht allzu schwierig. Stevie hebelte eine ungesicherte Dachluke auf und schlüpfte ins Innere. Ashton folgte ihr. Obwohl der Dachraum, in dem sie sich jetzt befanden, leer war bis auf ein paar obligatorische Ratten, die ihn als

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