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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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konnte, gibt StarEx in letzter Konsequenz die Kontrolle über GlobalTech in die Hand und damit auch die über alle Firmen, die von GlobalTech kontrolliert werden. Damit aber StarEx eben diese Kontrolle bekommen kann, muss Granger Präsident von GlobalTech werden und Peters als Konkurrent ausgeschaltet sein.«
    »Ich verstehe nur nicht, wieso sie ihn dazu gleich umbringen müssen«, überlegte Alice Rosendahl laut. »Wenn sie schon mit Vampiren zusammenarbeiten, wieso benutzen sie dann nicht deren hypnotische Fähigkeiten?«
    »Weil wahrscheinlich nicht nur der Vorstand, sondern jeder Angestellte von GlobalTech weiß, wo Peters firmenpolitisch steht«, vermutete Ashton. »Wenn er plötzlich in der Politik, die er bisher in der Firma vertreten hat, um hundertachtzig Grad umschwenkt, fragt sich jeder, was mit ihm los ist. Die gängigste Vermutung in so einem Fall lautet, dass er erpresst wird. Das wiederum würde unerwünschte Aufmerksamkeit erregen und zu Nachforschungen führen, die die Pläne gewisser Leute empfindlich stören könnten.«
    »Genau«, stimmte Gwynal zu. »Allerdings kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass hinter der ganzen Sache noch erheblich mehr steckt als nur der heimliche Aufbau eines Wirtschaftsimperiums.«
    »Vor allem stellt sich mir die Frage«, wandte Shepherd ein, »warum sich Granger für die Ermordung seines Konkurrenten einen Vampir anheuert und keinen normalen Auftragskiller.«
    Sean nickte. »Das haben wir uns auch gefragt. Die einzig vernünftige Erklärung dafür ist, dass der Mord auf eine Weise oder an einem Ort geschehen soll, wo nur ein Vampir mit seinen besonderen Fähigkeiten erfolgreich sein oder ungesehen verschwinden kann. Und natürlich wird er sein Attentat in der Nacht ausführen.«
    »Was gedenken Sie dagegen zu tun?«, fragte Quinn.
    »Wir werden ab sofort Mr. Peters vom Einbruch der Dunkelheit bis zum Morgengrauen überwachen und zur Stelle sein, sobald der Attentäter sich zeigt. Verlassen Sie sich darauf, wir erwischen ihn, bevor er Peters erwischt.«
    Den Gesichtern der Jäger nach zu urteilen, trauten sie der ganzen Sache immer noch nicht, nicht einmal Harry Quinn, der in der Runde der Aufgeschlossenste war.
    »Nach den Informationen, die Ryder uns gefaxt hat, war in dieser kleinen Verabredung zum Mord die Rede davon, dass Sie – die Wächter – abgelenkt werden sollen«, sagte Shepherd schließlich. »Was bedeutet das?«
    »Wahrscheinlich, dass eine Reihe von Vampiren etwas tun oder zu tun versuchen wird, wovon sie genau wissen, dass es uns augenblicklich auf den Plan ruft, und zwar uns alle gemeinsam. Das werden sie möglichst weit weg vom Ort des eigentlichen Geschehens inszenieren, damit wir ihnen hier nicht in die Quere kommen können.«
    »Was genau riefe Sie denn derart auf den Plan?«, fragte Quinn.
    »Die Verwandlung eines Menschen in einen Vampir«, antwortete Gwynal mit grimmigem Ernst. »Die spüren wir Wächter alle sofort, egal an welchem Ort auf der Welt es gerade geschieht. Sobald wir das entdecken, machen wir uns natürlich sofort auf den Weg, um den oder die Schuldigen zu richten.«
    »Das heißt also, dass ein paar verdammte Vampire Menschen nur als Ablenkungsmanöver in ihresgleichen verwandeln«, empörte sich Alice Rosendahl und fauchte Ashton an: »Tolle Freunde hast du dir ausgesucht!«
    Ashton presste die Lippen zusammen. »Die das tun oder auch nur planen, sind ganz sicher nicht meine Freunde und werden es niemals sein. Ich werde sie genauso gnadenlos jagen und vernichten wie immer.«
    »Nein, das wirst du nicht, solange du kein Wächter bist«, erinnerte ihn Sean nachdrücklich. »Solltest du einen Vampir töten – außer in Notwehr – werden wir auch an dir die Strafe dafür unnachsichtig vollstrecken, Ashton. Du hast unser Gesetz vorhin selbst zitiert: Die Hinrichtung von vampirischen Verbrechern ist ausschließlich den Wächtern vorbehalten. Und den menschlichen Jägern«, fügte er schulterzuckend hinzu. »Aber du bist zurzeit weder das eine noch das andere.«
    »Danke, dass du mich daran erinnert hast«, knurrte Ashton kalt, ballte die Fäuste und brachte seine Wut wieder unter Kontrolle. In diesem Moment erschien ihm Harrys Bereitschaft, ihm Sterbehilfe zu leisten, als eine überaus verlockende Alternative. Er durfte keine Vampire mehr jagen, weil er kein Mensch mehr war. Doch um sie als Vampir jagen zu dürfen, hätte er ein Wächter werden müssen, was bedeutete, dass er selbst ein Vampir bleiben müsste. Oh ja,

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