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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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er nicht mit seinen Überlegungen, denn sein Geist fiel ins Nichts, und er verlor das Bewusstsein.

    ***

    »Ashton hat sich nicht mehr gemeldet«, erstattete Harry Quinn Winston Shepherd Bericht.
    »Das wundert mich nicht«, antwortete der Chef der New Yorker PROTECTOR-Gruppe. »Er ist ein Vampir, Quinn. Was haben Sie erwartet? Das ist er jetzt seit einer Woche. Sehen wir den Tatsachen ins Auge. Inzwischen muss er sich ernährt haben, egal wie standhaft er war und wie heroisch seine diesbezüglichen Vorsätze. Sobald er einmal – buchstäblich – Blut geleckt hat, ist er für immer verloren. Wir können jetzt nur noch eins für ihn tun: ihn jagen und vernichten.«
    »Aber er war ein Jäger«, wandte Harry ein, »einer von uns und der Beste, den wir je hatten.«
    »Ja«, stimmte Shepherd zu. »Gerade das macht ihn umso gefährlicher. Er kennt uns, unsere Organisation, die Standorte unserer Zweigstellen, unsere Arbeitsweise und einfach alles. Was glauben Sie, was passiert, wenn er dieses Wissen gegen uns anwendet?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das tut«, widersprach Quinn entschieden. »Nicht Ash!«
    »Mr. Quinn, der Mensch Ashton Ryder würde das niemals tun, da stimme ich Ihnen vollkommen zu. Aber er ist ein Vampir . Wir haben keine andere Wahl, als ihn genauso zu behandeln wie alle anderen Vampire auch. Deshalb werden Sie ihn jagen und vernichten. Er hat doch sowieso darum gebeten, dass Sie ihn erledigen. Also tun Sie ihm den Gefallen. Nehmen Sie sich so viele Leute dafür, wie Sie brauchen. Wir wissen, dass er nach Baltimore wollte. Fahren Sie hin und beginnen Sie dort mit der Suche. Und vernichten Sie die dortige Kolonie, wenn Sie schon mal da sind.
    Es dürfte nicht allzu schwer sein Ryder zu finden. Nach allem, was er seinesgleichen angetan hat, werden die nicht gut auf ihn zu sprechen sein. Er wird von ihnen also keinerlei Hilfe und Unterstützung bekommen und ist allein auf sich gestellt. Das macht die Sache leichter für uns.«
    Quinn schwieg und Shepherd sah ihn scharf an. »Mr. Quinn, ich weiß, wie schwer das für Sie ist. Gerade weil Sie sein Freund waren. Doch genau deshalb haben Sie auch die besten Chancen, ihn zur Strecke zu bringen. Sie kennen ihn und wissen, wie er denkt und reagiert. Sie haben unsere volle Unterstützung bei allem, was notwendig ist.«
    Quinn nickte ergeben. Shepherd hatte recht, auch wenn es ihm nicht gefiel.
    »Wenn Ryder wenigstens noch einen Rest Menschlichkeit besäße, hätte er sich uns längst gestellt und ein Ende gemacht.«
    »Sicher. Aber vielleicht ist er nicht gekommen, weil er schon tot ist. Die Vampire werden garantiert nicht stillhalten und warten, dass er sie reihenweise vernichtet. Wir wissen, was für ein gut funktionierendes Informationsnetz sie haben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis jeder Vampir im Land von ihm weiß und alles daran setzten wird ihn auszuschalten.«
    Shepherd nickte. »Finden Sie das heraus, Quinn. Wenn er bereits tot ist – umso besser. Wenn er noch lebt – vernichten Sie ihn.«
    »Ja, Sir«, gab Quinn nach und machte sich auf den Weg, den schwersten Auftrag seines Lebens auszuführen.

    ***

    Gwynal Clàrsair, der »Alte«, blickte mit ausdrucklosem Gesicht auf Ashton Ryders leblosen Körper hinunter und wunderte sich wieder einmal, wie vollkommen friedlich selbst der schlimmste Mörder wirkte, wenn er schlief oder bewusstlos war. Gwynal hätte dennoch von diesem jungen Mann abgestoßen sein müssen, brachte es aber nicht über sich, ihn zu verurteilen. Der Junge hatte in dem guten Glauben gehandelt, das Richtige zu tun und ahnte noch nicht, dass er de facto ein furchtbares Verbrechen begangen hatte. Allerdings würde es wohl ein hartes Stück Arbeit werden, ihn eben davon zu überzeugen.
    Gwynal fühlte jemanden kommen und erkannte die Vampirin, ohne sich umdrehen zu müssen. Stevie Price, die jung aussehende Italienerin, trat neben ihn und warf einen Blick auf den Bewusstlosen.
    »Unfassbar, dass der so verdammt friedlich aussehen kann«, stellte sie ebenfalls fest. »Ich wünschte, wir könnten mit ihm denselben kurzen Prozess machen wie er es mit uns tun würde. Was genau hast du eigentlich mit ihm vor, Gwyn?«
    »Ich will ihn für uns gewinnen, Stevie. Er soll Cronos’ Platz einnehmen.«
    »Bist du wahnsinnig?«, explodierte sie. » Der soll Cronos’ Platz einnehmen – dieser abscheuliche Mörder?« Ihre Stimme überschlug sich beinahe. »Das ist nicht dein Ernst! Der Kerl hat den Tod verdient und nicht ...« Sie

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