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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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unfehlbarer Sicherheit, dass sich im Laufe der Zeit zeigen wird, dass daraus etwas Neues und vielleicht sogar Besseres, in jedem Fall aber Wichtiges entstanden ist beziehungsweise entstehen wird, weil das eine kosmische Gesetzmäßigkeit ist. Dieses Bewusstsein hilft mir, in dir nichts anderes zu sehen als einen jungen Bruder, der meine Unterstützung braucht, nachdem ich dich kennengelernt und gesehen habe, dass in dir nichts Böses ist. Und deshalb, Ashton, lass uns das Thema Cronos hiermit begraben und nie wieder darüber reden. Okay?«
    »Okay«, stimmte Ashton zu, obwohl es ihn immer noch drängte, dem alten Vampir zu versichern, wie leid es ihm tat. Stattdessen sagte er nur: »Danke, Sean. Für alles.«
    Der Vampir nickte mit einem leichten Lächeln und wandte sich wieder Vivian zu, die neben ihm saß und die jetzt liebevoll die Arme um ihn legte. Ashton suchte die Toilette auf und setzte sich, als er in den Passagierraum zurückkehrte, allein in die hinterste Bank, möglichst weit weg von den anderen. Er wollte ihnen seine Gegenwart nicht mehr zumuten. Wenigstens für die nächsten paar Stunden.

6

    Ashtons Haus war, wie Gwynal vermutet hatte, nicht mehr von den Jägern belagert. Die würden ihnen die Falle, die sie mit Sicherheit für die Vampirdelegation planten, in ihren eigenen Räumen bei PROTECTOR stellen. Deshalb konnten sie sich relativ gefahrlos darin aufhalten, bis sie am nächsten Abend zum Treffen mit Shepherd gingen.
    Ashton nutzte die Gelegenheit, sich ein paar frische Sachen anzuziehen und eine größere Reisetasche zu packen sowie noch ein paar wichtige Unterlagen einzustecken. Schließlich wusste er nicht, wann er wieder nach Hause kommen würde. Wenn es nach Winston Shepherd ginge, würde das nie mehr geschehen, weil er tot wäre. Ashton verdrängte diesen bitteren Gedanken.
    Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, dass er zuletzt hier gewesen war. Obwohl dies seit seiner Volljährigkeit sein Zuhause war – das Haus hatte seinen Eltern gehört und war das Einzige, was sie ihm hinterlassen hatten –, erschien es ihm jetzt fremd und verändert. Nichts war mehr so wie früher, und er wünschte sich einmal mehr sein Menschsein zurück. Er schob auch diesen Gedanken gewaltsam beiseite. Bevor er sich wieder um seine eigenen Belange – das Heilmittel – kümmern konnte, musste die Krise mit Phelps überwunden werden. Alles andere konnte warten.
    Das galt auch für seine Gefühle für Stevie, die er immer noch nicht einzuordnen vermochte. Er hatte versucht zu verstehen, was sie dazu bewogen hatte, ihn regelrecht zu verführen und kam zu keinem Ergebnis; abgesehen von dem Verdacht, dass sie ihn dadurch für die Sache der Vampire gewinnen und vielleicht auch von der Suche nach dem Heilmittel abbringen wollte. Andererseits traute er ihr ein so hinterhältiges Motiv nicht zu. Das passte einfach nicht zu der Stevie – zu der Wächterin , mit der er vier Wochen lang die Wohnung geteilt hatte.
    Was seine eigenen Gefühle betraf, so war er sich ihrer ebenfalls nicht sicher. Er mochte Stevie gern und war ihr überaus dankbar für alles, was sie für ihn getan hatte. Davon abgesehen war sie nicht nur eine schöne, sondern auch begehrenswerte Frau und, wie er vor ein paar Stunden festgestellt hatte, eine leidenschaftliche und überaus virtuose Liebhaberin. Er hatte den Sex mit ihr in einer nie gekannten Intensität erlebt, aber das allein machte das Erlebnis noch nicht zu etwas Besonderem. Da war noch etwas anderes im Spiel, das er vage fühlen, aber nicht benennen konnte. Etwas, das ihm Angst machte und ihn gleichzeitig zu Stevie hinzog.
    Am liebsten wäre er jetzt eine Weile vollkommen allein gewesen, um seine Gedanken und Gefühle ordnen zu können, was leider nicht möglich war. Gwynal beanspruchte sofort die Couch im Wohnzimmer als Schlafplatz, und Sean und Vivian bestanden darauf, das einzige Gästezimmer im Haus zu belegen. So blieb für Stevie nur die seit zehn Jahren leere Doppelbetthälfte in Ashtons Schlafzimmer, in der keine andere Frau außer Mary jemals geschlafen hatte. Aber Mary war tot, und er konnte selbst mit seinen hypersensiblen Sinnen nicht einmal mehr den geringsten Hauch ihres Geruchs im Haus wahrnehmen.
    Stevie schien zu spüren, dass Ashton sich nicht ganz wohl dabei fühlte, sie in seinem Schlafzimmer übernachten zu lassen. »Ich schlafe gern in einem Schlafsack auf dem Boden in einem anderen Zimmer, wenn du dich damit besser fühlst«, bot sie ihm an. »Das macht mir wirklich nichts

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