Das Gesetz der Vampire
Kopf und seufzte. »Ist er immer so borniert?«, fragte er Ashton.
»Wenn es um Vampire geht, ja«, antwortete Ashton trocken.
Shepherd warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Sie finden das wohl witzig, Ryder.«
Ashton schüttelte den Kopf. »Ganz und gar nicht, Mr. Shepherd. Vor allem finde ich es nicht witzig, dass Sie ständig versuchen, mich umzubringen und sich weigern, mir wenigstens einmal zuzuhören.«
»Damit Sie sich mich hypnotisieren und nach Ihrer Pfeife tanzen lassen? Vergessen Sie’s!«
»Wenn ich das wollte, würden Sie schon längst auf dem Boden liegen und vor mir im Staub kriechen«, stellte Ashton knurrend fest.
»Wir sind gekommen, um mit Ihnen zu besprechen, wie wir gemeinsam vorgehen können, um den Mord an Mr. Peters zu verhindern«, erinnerte ihn Sean.
Shepherd gab nach. »Folgen Sie mir.« Als er den Gang betrat, der zum Konferenzraum führte, warf er Ashton einen finsteren Blick zu. »Wo sind meine Leute, Ryder, falls Sie die wirklich nicht umgebracht haben sollten?«
»Im Ruheraum, und ich habe den sicherheitshalber abgeschlossen. Hier ist der Schlüssel.« Er warf Shepherd den Schlüssel zu, der ihn auffing und wortlos einsteckte.
»Wir wissen auch«, fuhr Ashton fort, »dass die restlichen fünf Jäger der Truppe im Konferenzraum auf uns warten. Es wäre ein Akt der Höflichkeit, wenn Sie die anwiesen, nicht auf uns zu schießen. Wir sind ohnehin schneller.«
Shepherd antwortete nicht, sondern ging voran und öffnete die Tür zum Konferenzraum. »Nicht schießen, Leute«, sagte er knapp und gab die Tür frei, damit die Vampire eintreten konnten.
Im Konferenzraum warteten Harry Quinn, Alice Rosendahl und drei weitere Jäger, die Ashton nur flüchtig kannte.
»Sind die Blutsauger …«, begann Alice Rosendahl, unterbrach sich aber und starrte die Eintretenden mit großen Augen entsetzt an. »Oh mein Gott!« Sie griff reflexartig zu ihrer Pistole, doch Ashton war bei ihr und hatte sie ihr abgenommen, bevor sie sie noch vollständig aus dem Holster gezogen hatte.
»Hallo Alice«, sagte er ruhig, während er das Magazin und die Kugel im Lauf aus ihrer Waffe entfernte, ehe er sie ihr zurückreichte. »Wie geht es dir?«
»Geht so«, antwortete sie vorsichtig. »Was habt ihr jetzt mit uns vor?«
»Nichts!«, zischte Ashton ungehalten und wandte ihr den Rücken zu.
»Wir dürfen uns doch setzen?«, fragte Sean, wartete die Antwort jedoch nicht ab, sondern nahm am Konferenztisch Platz. Die anderen taten es ihm nach. Ashton setzte sich gewohnheitsmäßig auf den Platz, an dem er immer saß. Harry Quinn, der bei seinem Eintreten reflexartig die Armbrust gehoben und sie sofort wieder hatte sinken lassen, setzte sich wie immer neben ihn und warf ihm einen unsicheren Seitenblick zu.
»Wie geht es dir, Ash?«
Ashton zuckte mit den Schultern. »Danke der Nachfrage, Harry. Es ging mir schon mal erheblich besser, aber ich lerne langsam, mit der Veränderung umzugehen.«
Quinn nickte langsam. »Versteh mich jetzt bitte nicht falsch, Ash, aber wenn du das beenden willst, stehe ich zu meinem Wort und werde dir dabei helfen.«
»Ich komme vielleicht darauf zurück, mein Freund.« Allerdings war er sich in diesem Moment absolut nicht mehr sicher, ob er das wirklich wollte. »Falls es notwendig sein sollte«, fügte er aus diesem Gedanken heraus hinzu.
»Mr. Shepherd«, begann Sean, »ich bin Sean, und ich spreche für die Wächter. Hier sind unsere Informationen über eine Verbindung von StarEx Worldwide mit GlobalTech, die unserer Überzeugung nach mit dem geplanten Mord an Mr. Peters in Zusammenhang stehen.« Er schob Shepherd einen Manilaordner hin. »Im Gegenzug wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie uns über die Ergebnisse Ihrer Recherchen informierten.«
Shepherd nahm den Ordner und überflog seinen Inhalt. »Das ist zwar alles sehr interessant – unter der Voraussetzung, dass das die Wahrheit ist – aber ich finde hier nirgends Namen der involvierten Vampire.« Er schnaufte verächtlich. »Sie verlangen, dass wir Ihnen trauen, aber Sie schützen offensichtlich sogar die Verbrecher in Ihren Reihen, sonst würden Sie uns Namen nennen.«
Sean seufzte tief und schüttelte den Kopf.
»Ich hatte euch gewarnt«, bemerkte Ashton sarkastisch. »Sobald es um Vampire geht, versagt auch noch der Rest seines Verstandes.«
Harry Quinn musste unwillkürlich grinsen, erntete einen strafenden Blick seines Vorgesetzten und wurde abrupt wieder ernst. »Sir, auch wenn es überaus
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