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Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Titel: Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Lorusso
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Vergehen.«
    Oda antwortete nicht darauf. Er warf den beiden anderen Shiro einen bezeichnenden Blick zu und gab den Asix eine knappe Anweisung. Diese packten die Soldaten, zogen und stießen sie in die Schleuse und sperrten sie ein. Die noch in der Lage dazu waren, riefen um Hilfe, und selbst als die Tür fest verschlossen war, hörte man noch eine Stimme drohen:
    »Das werdet ihr bereuen! Die gesamten Spezialkräfte werden hinter euch her sein. Sie werden euch niedermetzeln! Man greift nicht straflos einen ...«
    Die Tür rastete mit einem lauten Klacken ein, und jeglicher Lärm verstummte. Auch wenn sie wusste, dass es keine andere Lösung gab, konnte Suvaïdar ein Gefühl der Befangenheit nichtunterbinden. Seit sie Ta-Shima verlassen hatte, hatte sie nie wieder jemanden sterben sehen – abgesehen von den wenigen Fällen, in denen sie trotz lebensrettender Maßnahmen einen Patienten im Operationssaal verloren hatte. Und jeder verstorbene Patient war eine unerfreuliche Erfahrung gewesen: Der Tod führte Suvaïdar vor Augen, dass sie Fehler machen konnte. Eine verabscheuungswürdige Vorstellung, die sie dazu zwang, im Nachhinein jeden ihrer Handgriffe zu analysieren, und sei er noch so unbedeutend.
    Sie sah die gefassten Gesichter von Oda und Tichaeris. Dann schaute sie die Asix an, die wiederum unruhig die drei Shiro beobachteten. Suvaïdar begriff, dass sie allein der Asix wegen Ruhe bewahren und sich beherrschen musste.
    Oda gab ein Zeichen, und Tor rief in der Kabine des Kommandanten an. Er ließ den Kommunikator auf schwächster Stufe klingeln, und auf einer Frequenz, die nur für die Ohren der Asix zu hören war. Ivari meldete sich mit einem verschlafenen »Ja«. Man hörte leise Musik und das regelmäßige Schnarchen von N’Tari.
    Tor erklärte ihr kurz, was sie machen wollten. Doch Ivari, die ja nicht eingeweiht war, begann Fragen zu stellen.
    Kurz entschlossen nahm Tichaeris den Kommunikator und erklärte:
    »Ich bin es, Tichaeris Sarod. Tu, was er dir sagt, ich werde dir morgen alles erklären.«
    »Ja, Shiro Adaï«, antwortete die junge Frau, deren Stimme mittlerweile hellwach klang.
    Tichaeris schickte den jüngsten Asix zur Hauptschleuse, damit ihm die unschönen Dinge erspart blieben, die nun geschehen würden, während Tor die anderen rasch über das Wichtigste unterrichtete. Ein wenig Überzeugungsarbeit war nötig, doch schließlich gab es keinerlei Protest.
    Ein paar bedrückende Minuten verstrichen. Die Innentür der Schleuse war durchsichtig, damit man eine letzte Prüfung vornehmen konnte, bevor die äußere Falltür geöffnet wurde. Die Ta-Shimoda konnten der Sache nicht ausweichen: Da waren die fünf Außenweltler.
    Oda befahl den Asix, in der Kabine, in der Keri schlief, auf sie zu warten. Nachdem sie gegangen waren, schloss Suvaïdar die Augen und seufzte.
    Doch Tichaeris sagte streng: »Tu das nicht. Wenn du ein Leben nimmst, musst du in der Lage sein, dem Betreffenden in die Augen zu schauen. Wir sind zivilisierte menschliche Wesen, keine Ungeheuer wie die Sitabeh, die aus sicherer Entfernung morden.«
    Sie ergriff den Hebel der externen Falltürsteuerung, und Oda schloss seine Hand fest um die ihre. Suvaïdar tat es ihm nach kurzem Zögern gleich.
    Das schrille Klingeln des Alarms ließ sie zusammenzucken. Die drei Shiro drückten den Hebel fest herunter, und Suvaïdar bemühte sich, nicht die Augen vor dem abzuwenden, was nun geschah.
    Die Luft aus der Schleuse strömte in die interstellare Leere. Aus den Männern wurden groteske Puppen mit hervorquellenden Augen und aufgeblähten Lungenflügeln. Vergeblich versuchten sie, die Luft anzuhalten. Als sie mit einem überlichtschnellen Propulsionsfeld, das das Raumschiff umhüllte, in Kontakt gerieten, explodierten sie zu Fetzen und Tropfen, die in der Weltraumkälte augenblicklich gefroren.
    Die Ta-Shimoda schlossen die äußere Falltür und öffneten ein Ventil in der Innentür. Sofort füllte sich die Schleuse mit einem zischenden Geräusch wieder mit Luft. Sie schauten sich an, ohne ein Wort zu sagen. Dann schlossen sie sich den Asix an, die völlig durcheinander waren. Suvaïdar nahm alle Selbstdisziplin zusammen, zu der sie fähig war, um nach außen hin gefasst zu wirken.
    »Tor und Jaia«, befahl sie, »besorgt Tee für alle und bringt ihn hierher. Wir können Keri nicht allein lassen. Und holt bitte auch den Jungen, den wir zur Hauptschleuse geschickt haben.«
    Suvaïdar wollte die beiden Asix beschäftigen, die am verstörtesten

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