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Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Titel: Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Lorusso
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grauenhaftes Gemetzel.
    Da auch die Ein- und Ausstiegsschleuse nicht in Betracht kam, da sie unter ständiger Beobachtung stand, blieb nur noch die Schleuse zum Be- und Entladen von Waren, die auf der inneren Brücke unter den Räumen der Besatzung lag. Lage und Größe waren perfekt. Doch wer würde glauben, dass fünf Soldaten durch das ganze Raumschiff gehen und dann zwei Stockwerke zu den Servicegängen heruntersteigen würden, um diese Falltür zu öffnen?
    Es war der Asix, der die Lösung parat hatte:
    »Wir stecken sie in diese Schleuse hier, dann wird irgendwer die äußere Falltür der Hauptschleuse öffnen, die genau neben der Brücke B liegt. Anschließend wird er Alarm schlagen, und dann kommen alle, um zu sehen, was passiert ist. Bevor sie diese Schleuse dort schließen und während der Alarm immer noch läutet, werden wir sie wieder aufmachen. Die einzige Stelle, vonder aus man sehen kann, dass eine zweite Schleuse geöffnet wird, ist das Steuerruder direkt neben der Kabine des Kommandanten. Aber in diesem Augenblick wird der Kommandant damit beschäftig sein, zur Hauptschleuse zu eilen, wo der Alarm ausgelöst wurde. Wir müssen Ivari, seiner Gefährtin, nur mitteilen, dass sie das zweite Signal vor ihm ausschaltet, denn es zeigt, was sich da unten abspielt.«
    Weil Suvaïdar sich ganz darauf konzentriert hatte, wie die Sache ablaufen sollte, hatte sie für einen Moment vergessen, dass sie das alles in die Realität umsetzen mussten. Jetzt, wo Handeln angesagt war, fühlte sie eine lähmende Schwäche in sich aufsteigen. Doch es gelang ihr, diese Schwäche zumindest nach außen hin zu unterdrücken, nachdem sie dem inquisitorischen Blick von Tichaeris begegnet war, die ruhig, beinahe gleichgültig wirkte.
    Als sie dann die fünf Soldaten sah, wurde Suvaïdar klar, dass es illusorisch gewesen wäre, diese Episode als harmlose Schlägerei verkaufen zu wollen. Einer von ihnen lag im Koma. Seine Nase war völlig zerquetscht, und aus dem Gesicht war eine blutige Maske geworden. Ein anderer saß auf dem Boden, mit dem Rücken an einer Wand. Seine Arme hingen merkwürdig herunter, und er stöhnte leise, während ein Dritter sich darin gefiel, einfach nur zu heulen. Kein erwachsener Shiro oder Asix hätte sich jemals erlaubt, in aller Öffentlichkeit zu flennen. Nur einer der Soldaten war mehr oder weniger unverletzt, sah man von einem blauen Fleck im Gesicht ab. Als er die drei Shiro sah, explodierte er vor Wut.
    »Das wird aber auch Zeit, dass jemand kommt! Es ist Stunden her, dass um Hilfe gerufen wurde! Diese merkwürdigen Affen haben uns ohne Grund zu Boden geschlagen! Lasst sofort den Kommandanten kommen, er ist für diese degenerierte Besatzung verantwortlich!«
    »Ohne irgendeinen Grund?«, fragte Oda mit ausdrucksloser Stimme. »Es gibt eine vergewaltigte und misshandelte Frau, die ein ausgezeichneter Grund gewesen sein könnte.«
    »Vergewaltigt?«, entgegnete der Soldat. »Dann sagen Sie mir doch mal, was die Frau um diese Zeit in der Nähe der Männerkabinen gemacht hat? Übrigens, sie hat uns provoziert, und als wir uns einig waren, spielte sie auf einmal das Zierpüppchen. Jetzt beklagt sie sich darüber, vergewaltigt worden zu sein. Aber sie hatte eingewilligt. Und glauben Sie mir, es hat ihr sogar Spaß gebracht. So machen sie das immer, diese Nutten. Erst sagen sie Ja, dann Nein. Sie sind alle gleich. Sie glauben doch wohl nicht, was Ihnen dieses Flittchen erzählt?«
    »Du glaubst wirklich, sie hätte Spaß gehabt, als man ihr die Schulter ausgerenkt hat?«, wollte Suvaïdar wissen.
    »Was denn, die da ist auch eine Frau?«, fragte der Soldat und versuchte, im Halbdunkel des Raumes die drei Silhouetten, die in seinen Augen alle gleich aussahen, besser auseinanderzuhalten.
    Er wandte sich Oda zu. »Bring dein Weib endlich zum Schweigen, Kerl. Ich sage dir, das Mädchen war einverstanden, wir haben sie sogar bezahlt. Wenn du mir nicht glaubst, dann schau in der Kabine nach, das Geld muss noch auf dem Boden liegen.«
    »Und das Mädchen hat das Geld genommen?«
    »Jedenfalls hat sie es nicht abgelehnt. Warte, bis wir uns vor Gericht treffen, dann steht ihr Wort gegen meines. Wenn sie versucht, uns in den Dreck zu ziehen, wird sie dafür bezahlen. Unser Kapitän wird sich persönlich darum kümmern. Er ist ein mächtiger Mann und hat uns versprochen, dass man in dieser Welt der Wilden ...« Er hielt abrupt inne, um dann fortzufahren: »Auf jeden Fall ist Anwerbung in Neudachren ein

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