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Das Gesicht der Anderen

Das Gesicht der Anderen

Titel: Das Gesicht der Anderen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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diese Frau in Ruhe. Okay?”
    “Was meinst du damit?”
    “Jetzt versuch nicht, mir vorzumachen, du fändest sie nicht attraktiv. Ich schlage vor, du findest ihre Tochter, und damit war es das. Diese Frau sollte nicht deine nächste Eroberung sein.”
    Ja, da hatte Lucie recht. Dante hatte sich über die Jahre einen gewissen Ruf in Frauenkreisen erworben. Er galt als Herzensbrecher. Aber Lucie müsste eigentlich wissen, dass er sich nie an eine Frau wie Tessa Westbrook heranmachen würde. Sie schien ohnehin alles zu haben, was sie sich wünschte. Und wenn nicht, wollte nicht er derjenige sein, der ihren Schutzschild zerstörte. Vielleicht war es nur dieser Schutzschild, der sie emotional zusammenhielt.
    “Ich verspreche, dass ich nichts tun werde, was Tessa Westbrook verletzen könnte. Reicht das?”
    “In Ordnung.”
    Dante schlüpfte hinter das Steuer des gemieteten Chevrolets und ließ den Motor an. Instinktiv blickte er noch einmal zur Haustür, und da stand Tessa, etwa drei Meter hinter Lucie. Auf diese Entfernung und im glänzenden Licht der Nachmittagssonne sah sie wirklich atemberaubend schön aus.
    Ärgerlich über sein unprofessionelles Verhalten schaltete Dante die Automatik auf D und fuhr zurück in die Stadt. Zwanzig Minuten später hatte er Dom und Vic abgeholt, und sie gingen gemeinsam die Informationen durch, die die beiden vom Sheriff bekommen hatten. Anschließend begannen sie mit der Befragung von Leslie Annes Freundinnen. Sie teilten sich die acht Personen auf, die auf der Liste standen, die ihnen G. W. gegeben hatte, mieteten zwei weitere Fahrzeuge und setzten ihre Nachforschungen fort.
    “Ich habe Leslie Anne schon seit einer Woche nicht gesehen”, sagte Hannah Wright.
    “Wann warst du das letzte Mal mit ihr in Kontakt?”, fragte Dante. Er war überzeugt davon, dass die junge Frau ihm nicht die Wahrheit sagte. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass die hübsche kleine Brünette mit den großen schokoladenbraunen Augen und dem knabenhaft schlanken Körper etwas über Leslie Annes Verbleib wusste.
    “Sie meinen, am Telefon, oder was?” Hannah versuchte, den direkten Blickkontakt mit Dante zu meiden.
    “Ja, zum Beispiel. Oder per E-Mail. Oder sonst wie.”
    “Ich verstehe. Wir telefonieren eigentlich ständig. Jeden Tag.” Als ihr klar wurde, dass sie sich gerade verplappert hatte, hielt Hannah kurz inne und sagte dann lachend: “Normalerweise jedenfalls. Aber jetzt habe ich sie seit … na ja … mindestens vier Tagen nicht mehr gesprochen.”
    Dante verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Teenager mit seinem gefürchteten absolut erbarmungslosen Blick an. Das Mädchen wurde blass. Es riss die Augen auf und wich zurück.
    “Spiel hier keine Spielchen, Hannah”, sagte Dante in harschem Ton. “Aus welchem Grund Leslie Anne auch ausgerissen sein mag – sie könnte sich ernsthaft in Gefahr befinden. Ein hübsches junges Mädchen ganz allein unterwegs. So was endet nicht selten mit Mord oder Vergewaltigung oder …”
    “So was passiert Leslie Anne nicht.”
    “Und wieso nicht?”
    “Weil sie zu schlau ist. Und sie trampt ja nicht oder so.”
    “Also ist sie offensichtlich mit ihrem eigenen Wagen unterwegs.”
    “Das … das habe ich nicht gesagt. Wie gesagt, ich habe seit vier Tagen nicht …”
    “… mit ihr gesprochen. Ja, ich weiß. Aber du kennst Leslie Anne. Du glaubst also, sie ist mit ihrem eigenen Wagen unterwegs?”
    Hannah nickte nervös und zwirbelte dann eine Strähne ihrer braunen Locken um ihren Zeigefinger. Lange würde es nicht mehr dauern, bis er das Mädchen geknackt hätte und sie ihm verraten würde, was sie wusste.
    “Der Polizei von Mississippi und sämtlichen Behörden liegt die Beschreibung von Leslie Annes Auto vor. Das Nummernschild ist bekannt. So ein Jaguar ist ein auffälliger Wagen, und trotzdem wurde er bisher noch nicht entdeckt. Wieso bloß?”
    “Woher soll ich das wissen?”
    “Haben Sie ein Auto, Ms. Wright?”
    “Ich?”
    “Ja, Sie.”
    “Äh … ja.” Sie nickte.
    “Und wo ist es?”
    “Wo wohl? Natürlich in der Garage.”
    “Darf ich es mal sehen?”
    “Wozu?”
    “Wissen Sie, ich möchte ungern Ihre Eltern mit der Angelegenheit belästigen.” Dantes Stimme nahm einen drohenden Ton an. “Aber falls Sie mir Ihr Auto nicht zeigen möchten, muss ich mich wohl mit ihnen in Verbindung setzen.”
    “Das geht nicht. Sie sind in Europa.”
    “Ich könnte mir vorstellen, dass sie ihren Reiseverlauf hinterlassen haben. Es wäre

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