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Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition)

Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition)

Titel: Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Feller
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sein, dass er sich über sie hermachen konnte.
    Maria Schneider nahm den Stich jedoch nur als dumpfen Schlag gegen ihren Rücken wahr. Hierzu ist zu bemerken, dass eine solche Wahrnehmung bei Opfern mit Stich- oder auch Schussverletzungen, insbesondere wenn der Angriff unvorbereitet kommt, eher die Regel als die Ausnahme ist. In der polizeilichen Praxis berichten selbst Schwerverletzte immer wieder, dass sie lediglich einen Schlag gespürt hätten. Es gab auch schon Fälle, in denen die Opfer überhaupt nichts spürten. Grund hierfür ist, dass der Wundschock so groß und so schnell sein kann, dass er im winzigen Bruchteil einer Sekunde das Schmerzzentrum ausschaltet. Visuelle Wahrnehmungen zum Beispiel benötigen dagegen weitaus mehr Zeit, um das Nervenzentrum zu erreichen und dort umgesetzt zu werden. Es gab schon Menschen, denen bei einem Unfall ein Arm abgetrennt wurde und die das bei vollem Bewusstsein erst merkten, als sie von anderen darauf aufmerksam gemacht wurden.
    Mehr instinktiv erfasste Maria Schneider aber die Situation. Sofort dachte sie an einen Überfall und fuhr trotz der schweren Verletzung weiter. Ihr einziger Gedanke war, vor dem Mann zu flüchten, der ihr offensichtlich Böses wollte. Mit unbändigem Lebenswillen trat sie in die Pedale und erreichte nach 300 Metern ihr Elternhaus.
    Pommerenke hingegen hielt nach Ausführung des Stiches sein Fahrrad an. Er wollte abwarten, bis sein Opfer die Kräfte verlassen und es zum Stürzen kommt. Zu seiner Verwunderung fuhr die junge Frau aber weiter, weshalb er sie, wie ein Jäger das angeschossene Wild, langsam verfolgte.
    Der Stich müsste doch jetzt endlich wirken, dachte er, aber nichts geschah. Aus einigem Abstand sah er, wie Maria Schneider das Haus erreichte und wie ihre Mutter in der Haustür erschien. Er überlegte noch kurz, ob er nicht beide Frauen töten sollte, kam aber davon ab, weil ihm das Risiko dann doch zu hoch erschien. Unerkannt fuhr er mit dem gestohlenen Fahrrad weiter.
    Nachdem er am Nachmittag des gleichen Tages ins Kino ging und sich dabei abermals sexuelle Erregung verschaffte, setzte er schon in der darauffolgenden Nacht auf die gleiche Art und Weise zu seinem nächsten Mord an. Wieder verfolgte er eine junge Fahrradfahrerin und rammte dieser seinen Hirschfänger während der Fahrt gleich zweimal in den Rücken. Auch diese Frau kam nicht zu dem von Pommerenke erwarteten Sturz, sondern konnte mit dem Fahrrad ihrem Mörder entrinnen.
    Durch die Misserfolge war Pommerenke frustriert. Gleichwohl wollte er noch in dieser Nacht seine sexuelle Gier befriedigen, koste es, was es wolle. Da erinnerte er sich an die Begehungsweise seines ersten Mordes. Er legte sich in der Nähe einer etwas außerhalb gelegenen Gaststätte auf die Lauer. Dort wollte er warten, bis die Bedienung Feierabend hatte und nach Hause ging. Gegen 2.15 Uhr war es dann so weit. Die 39-jährige Martha Reschke kam aus dem Lokal. Sie war allein, doch ging sie nicht zu Fuß, wie es sich Pommerenke erhoffte, sondern fuhr mit ihrem Fahrrad nach Hause. Der Mörder folgte ihr. Noch bevor sich für ihn eine günstige Gelegenheit bot, hatte Martha Reschke ihre nahe gelegene Wohnung erreicht. In sicherem Abstand wartete der Mörder, bis die Frau ihre Parterre-Wohnung betreten hatte und kurze Zeit später die Lichter in den Zimmern ausgingen. Dann schlich er sich an das Mehrfamilienhaus heran. Für Pommerenke war es kein Problem, anschließend über das in etwa 1,80 Metern Höhe befindliche und offen stehende Küchenfenster in die Wohnung des Opfers einzusteigen. Einen auf halber Höhe an der Hauswand angebrachten Wasserhahn benutzte er als Kletterhilfe. Den weiteren Tatablauf schilderte Pommerenke bei seinem Geständnis wie folgt:
    » Da ich Hunger hatte, suchte ich in der Wohnung zuerst nach Lebensmitteln. Ich fand aber nur Dosenmilch, die ich austrank. Dann suchte ich nach Geld, insbesondere nach der Geldtasche der Kellnerin, fand sie aber nicht. Im Wohnzimmer stöberte ich ohne Erfolg den Schrank durch. Dann begab ich mich ins Schlafzimmer, wo die Kellnerin mit ihrem Mann und einem Kind schliefen. Zwei Männerhosen, die auf dem Nachttisch lagen, nahm ich an mich, um sie draußen auf dem Flur zu durchsuchen. Ich fand darin aber nur ein paar Münzen.
    Auf der Suche nach weiterem Geld kam ich am Ende des Flures in ein Zimmer, in dem ein junges Mädchen schlief. Im Halbdunkel sah ich, dass die Bettdecke zurückgeschlagen und der Unterkörper des Mädchens entblößt war. Bei

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