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Das Gespinst des Bösen

Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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hatte – die numerologischen Zusammenhänge, der ganze Scheiß.»
    «Bisschen mystisch angehaucht?»
    «
Ich
dachte zuerst, er wäre irgendein beschissener Gärtner, den Pierre angeheuert hatte. Sah aus wie der Messias – war gar nicht viel älter als wir, aber er hatte diesen Blick. Mat Phobe hat er sich genannt, war aber offensichtlich nicht sein richtiger Name. Aber wer hat damals schon seinen richtigen Namen benutzt? Man hat sich so genannt, wie man genannt werden wollte, der Name sollte den Geist widerspiegeln. Also hat es eine Weile gedauert, bis uns allen klarwurde, dass Mat Phobe die Führung übernommen hat.»
    «Wie meinst du das, ‹die Führung übernommen›?»
    «Man machte eben eigenartige Sachen. Eigenartigkeit wurde die Norm. Vor allem, wenn man breit war. Die Sache war die, Mat wusste über die Tempelritter Bescheid. Wir waren zwar alle mal in dieser seltsamen kleinen Kirche, sind da rumgelaufen, aber es hat uns nicht sonderlich beeindruckt. Damals waren auch nicht alle Medien voll mit diesem Scheiß über die Tempelritter. Die Geschichte des Mittelalters war nichts Cooles. Die Steinzeit war cool, das goldene Zeitalter der Ley-Linien, als das Land von mysteriösen Energien durchdrungen war, die einen wegblasen konnten. Darüber wussten wir alles, aber über die Tempelritter so gut wie nichts. Bis auf Mat.»
    Und so kam es raus. Lol wünschte, er hätte irgendeine Möglichkeit, für Merrily alles aufzunehmen.
    Mat kam und ging. Manchmal war er mehrere Wochen am Stück weg, dann kam er mit irgendeiner neuen Idee zurück. Mat hatte gesagt, sie säßen da auf Energiefeldern, so was könnte man sich gar nicht vorstellen. Mat hatte gesagt, das Meisterhaus stehe im Zentrum verbotenen Wissens, lauter so Zeug, das ihrem Leben eine tiefe und wunderbare Bedeutung gegeben hatte, bekifft, wie sie waren.
    Er hatte ihnen erzählt, dass die Tempelritter wegen ihres geheimnisvollen Wissens unterdrückt worden waren. Er wusste, dass Jacques de Molay, Großmeister des Ordens, 1294 nach Garway gekommen war. Mat war davon überzeugt, dass de Molay im Meisterhaus übernachtet hatte. Er war auch überzeugt, dass der Großmeister etwas mitgebracht hatte.
    Lol setzte sich gerade hin.
    «Was denn?»
    «Er hat Garway für … ich weiß nicht, für den auserwählten Ort gehalten, oder so. Er hat gesagt, dieser Jacques hätte alles kommen sehen, er hätte gewusst, dass die Könige und Päpste dem Orden misstrauisch gegenüberstanden und neidisch auf ihren Reichtum und ihren Einfluss und ihr geheimes Wissen waren – dieser ganze
Da Vinci Code
-Mist.»
    «Ist es denn Mist?»
    «Wahrscheinlich. Aber damals konnten wir das nicht einordnen – das Buch, in dem es um den Stammbaum Jesu ging,
Der Heilige Gral und seine Erben
, erschien erst Jahre später.»
    «Willst du damit sagen, Mat wusste davon,
bevor
das ganze Thema öffentlich bekannt wurde?»
    «Wenn man dem Typen zuhörte, hatte man den Eindruck, es gibt nichts, was der nicht weiß. Er hatte all diese Diagramme und Symbole und stellte Bezüge zu den Sternen her. Er war der Hohepriester, der Experte. Rückblickend erkenne ich, dass er wahrscheinlich rumgesponnen hat, aber damals haben wir das nicht in Frage gestellt, weil die Frauen das, sagen wir mal, sehr anziehend fanden. Am Anfang.»
    «Und was glaubte er, was er finden würde?»
    «Einen Schatz. Geld … Gold. Was auch immer. Die Tempelritter waren extrem reich. Das war ein internationales Unternehmen. Ihr Bankensystem hat sich über ganz Europa und den Mittleren Osten erstreckt. Mat hat sich eingeredet, dass de Molay Garway als Versteck gewählt hatte, falls die Sache in Frankreich schiefging. Das ergab Sinn, hat er gesagt, weil Garway nicht nur abgelegen ist, sondern auch an der walisischen Grenze liegt, und die Tempelritter hatten es mit den Walisern.»
    «Mat dachte, die Schätze der Tempelritter wären in Garway versteckt worden?»
    «Er dachte, wir sitzen praktisch drauf.»
    «Im Meisterhaus?»
    «Im
Groß
meisterhaus. Das gebaut wurde, kurz nachdem die Kirche fertig gestellt war, gerade so weit entfernt, dass niemand misstrauisch werden würde.»
    «Und dachte er, der Schatz wäre immer noch da?»
    «Oh Gott …» Jimmy Hayter lachte. «Wir haben das ganze Haus danach abgesucht, Wände abgeklopft, nach Zeichen und Symbolen gesucht. Pierre und seine Frau, wie immer die hieß, waren da schon weg, aber es war so ein anderer Typ da, und ich weiß noch, dass er vom Pfarrer aus der Kirche gejagt wurde, nachdem

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