Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman

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das Freimaurertum und einige magische Orden, die im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert aufgetaucht waren. Ja, inklusive des OTO .
    «Er sagte, er könnte es uns zeigen», sagte Stourport. «Er sagte, wir würden nie wieder zurückblicken. Pierre ist damals ausgestiegen. Er hat eine üble Erfahrung gemacht. Eines Morgens sind wir aufgestanden, und er hat rumgezetert, wir wären alle böse und würden uns der ewigen Verdammnis aussetzen – er war als Katholik erzogen worden, das haftet ein Leben lang an einem.»
    «Was hattet ihr gemacht?»
    Lord Stourport schüttelte den Kopf. Lol dachte an das Mädchen namens Cola French, das in einem Buchladen gearbeitet hatte.
    «Der OTO hat sich mit sexueller Magie beschäftigt.»
    Cola French hatte gesagt,
Man benutzt den Aufbau eines Orgasmus, um Energie für einen bestimmten Zweck zu kanalisieren und zu konzentrieren und dann … Wumm!
    «Mit Frauen», sagte Lol, «oder Männern. Oder allein.»
    «Zwei von den drei Varianten haben mir gereicht. Mat hat gesagt, wir könnten übernatürliche … das klingt heute wie der totale Mist, aber du musst bedenken, was für Drogen wir eingeworfen haben. Er hat gesagt, wir könnten den Weg der Erleuchtung gehen. Unsere Willenskraft konzentrieren, sie durch sexuelle Spannung stärken. So wie die Tempelritter zum Beispiel diese Art Gürtel hatten, den sie im Bett trugen, für die Keuschheit. Er hat uns gezeigt, wie man was Ähnliches benutzen kann, allerdings, um einen Orgasmus zu verlängern.» Hayter lächelte reumütig. «Wenn ein Typ behauptet, er könnte dir zeigen, wie man für immer und ewig kommt, dann folgst du dem überallhin.»
    «Was hatte er für einen Hintergrund?»
    «Hab ich nie gewusst. Wenn man Drogen nimmt, ist man nicht mehr neugierig. Er war einfach da, verstehst du? Und, ja, wir haben damals vielleicht die Abgründe der Verderbtheit ausgelotet, nur schien es damals nicht verderbt zu sein. Mir standen Frieden und Liebe bis hier, ich war bereit, mich mit dem wirklich schmutzigen Zeug zu befassen.»
    «Ich versteh das nicht ganz», sagte Lol. «Was hat das mit dem Haus, dem Meisterhaus, zu tun? Wie sollte all das dazu führen, dass ihr findet, was ihr finden wolltet?»
    Lord Stourport nippte an seinem Tequila. Durch eins der hohen Spitzbogenfenster fiel strahlendes Sonnenlicht.
    «Man beschwört etwas und befragt es. Einen Geist, einen Dämon. Man führt ein Ritual durch, um das anzurufen, von dem man glaubt, es könnte einem sagen, was man wissen will. Ich weiß noch, dass es mal ein Blutopfer gegeben hat – Mat hat Mickey Sharpe dazu gebracht, einen Hahn von einem der Bauernhöfe zu klauen. Mir hat das nicht viel ausgemacht, das verdammte Blut ist überall hingespritzt. Damals ist Siggi ausgestiegen. Ich glaube, Mat war froh darüber.»
    «Und dann wart nur noch ihr beide übrig? Du und Mat Phobe. Zwei Männer?»
    «Oh, nein,
so
war das
nicht
, alter Junge. Inzwischen waren ja schon wieder andere Leute da. Mickey hatte eine Quelle aufgetan, für …» Er lächelte. «… Bauernmädchen.»
    Lol sagte: «Eine
Quelle
?»
    «Mädchen vom Land, die sich auskannten. Mädchen vom Land werden unterschätzt, als wären sie naiv oder so, verglichen mit den abgebrühten Tussen aus der Stadt. Ist nicht der Fall. Bullen und Kühe, Schafböcke und Schafe, damit sind die aufgewachsen. Sind nicht leicht zu schockieren. Ist nicht so, als hätten wir Unschuldige verdorben. Und wir haben sie bezahlt.»
    «Dafür, dass sie …?»
    «Ein bisschen weiter gehen. Und den Mund halten … na ja …» Hayter grinste. «Manchmal. Was das betraf, gab es keine Probleme, wie gesagt. So viel Geld hatten die noch nie gesehen. Und ich betone noch mal: Wir haben keine Unschuldigen verdorben.»
    «Bei dir klingt das, als wäre es … ein ganz normaler Job gewesen.»
    «Und so was gibt’s in der Provinz nicht, oder was?» Stourport setzte sein Glas auf dem Rand des Steinkamins ab.
    Sie hatten also Mädchen aus der Gegend dafür bezahlt, dass sie an ihren magischen Zeremonien teilnahmen, zu denen sexuelle Praktiken gehörten – die Art Praktiken, mit denen die eigene Freundin nichts zu tun haben sollte, egal, welche Drogen sie genommen hatte.
    Lol sagte: «Wie konntet ihr euch sicher sein, dass sie nicht darüber reden würden?»
    «Sagen wir es mal so: Sie haben es nie getan. Würde man auch nicht wollen, oder? Nicht, wenn einem für ein paar Nächte mehr gezahlt wird, als man normalerweise in einem Monat verdient. Und,