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Das Gespinst des Bösen

Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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wir zeigen den Touristen die Grabplatten der Tempelritter und die Überreste des kreisförmigen Hauptschiffes … aber wenn es darum geht, die Tempelritter in einen Gottesdienst einzubeziehen – Baphomet und alles …»
    «Heikel.
Sehr
heikel. Und offiziell hätte ich nein sagen müssen.»
    «Teddy Murray scheint auch nicht besonders enthusiastisch zu sein.»
    Der Bischof lächelte.
    «In Wirklichkeit wissen Sie aber
mehr
als die Hälfte, oder?»
     
    Mrs. Morningwood betastete durch den Seidenschal ihren Hals.
    Jane sagte: «Sie sehen aus wie Mom … als sie aus diesem Haus kam.»
    Roscoe sah winselnd zu Mrs. Morningwood auf, und sie drückte seinen Kopf an ihr Bein.
    «Ich mach mal Tee», sagte Jane. «Oder möchten Sie lieber einen Brandy?»
    «Aus welchem Haus?»
    «Na, aus dem Meisterhaus.» Jane füllte den Wasserkocher. «Sie waren doch … Nein, waren Sie nicht, Sie sind dann ja gegangen. Sie sagten, Roscoe würde nicht in das Haus gehen. Sie sagten, dem Hund würden Sie immer vertrauen.»
    «Das tue ich auch.»
    Mrs. Morningwood sah zu Roscoe hinunter; er hechelte. Es war, als hätten sie dieselbe Wellenlänge, die Frau und der Hund, als würden sie Nachrichten empfangen, die niemand anderes hören konnte.
    «Jane, erzählst du es mir?»
    «Tut mir leid, ich dachte, Sie hätten es bestimmt schon von Mom gehört. Vielleicht hätte ich den Mund halten sollen.»
    «Es liegt ganz bei dir, Jane.»
    Jane ging zum Fenster und sah auf den Obstgarten hinaus, betrachtete die letzten roten Äpfel, die in den Spitzen der höchsten Bäume hingen.
    «Sie sah aus wie der leibhaftige Tod. Als hätte sie gerade … ich weiß nicht, Lol in einem Pornovideo gesehen oder so.» Jane drehte sich um und sah Mrs. Morningwood an. «Sie besteht immer darauf, kein Medium zu sein, vielleicht, weil sie auch nicht gerne daran glaubt, dass jemand anderes eins sein könnte.»
    «Hat sie dir erzählt, was passiert war?»
    «Oh, ja. Sie hat den Grünen Mann entdeckt. Der eigentlich Baphomet ist. Aber das ist dasselbe – Baphomet, Pan, der Grüne Mann … das Männliche in der Natur.»
    «Du meinst, in der Kirche?»
    «Nein, nein … im Meisterhaus.»
    «So hatte ich es auch verstanden.»
    «Er ist in der Kaminecke. Jemand hat einen Grünen Mann, oder Baphomet, an die Innenwand der Kaminecke gehängt, wo ihn normalerweise niemand sehen würde. Wussten Sie das nicht?»
    «Ist er alt?»
    «Wahrscheinlich nicht. Könnte was mit dem zu tun haben, was da in den Siebzigern los war. Aber er könnte auch alt sein – vielleicht ist er ein Original von den Tempelrittern. Vielleicht ist er irgendwann von irgendwo anders mitgebracht worden. Ich weiß es nicht.»
    «Und das hat deine Mutter beunruhigt.»
    «Wenn man sie jetzt danach fragen würde, würde sie es wahrscheinlich abstreiten. Alles in Ordnung, Mrs. Morningwood?»
    «Nein.» Mrs. Morningwood setzte sich. «Nein, ich glaube nicht.»
    «Soll ich den Arzt rufen oder so?»
    «Sei nicht albern.» Sie sah auf. «Glaubst du, Merrily hätte was dagegen, wenn ich mir ihren Wagen leihe? Ich bringe ihn heute Abend zurück.»
    «Ich müsste fragen. Sie sind vielleicht nicht versichert.»
    «In dem Fall … du kannst doch fahren, oder, Jane?»
    «Klar.»
    «Weißt du, ich bin mit deiner Mutter hergekommen, mein Auto steht zu Hause. Deine Mutter ist mit …»
    «Lol unterwegs. Mit seinem Kombi.»
    «Könntest du mich nach Hause bringen? Nur für ein paar Minuten, damit ich ein Medikament holen kann.»
    «Kräuter?»
    «Ich brauche nicht lange, Schätzchen, ich weiß, was ich suche. Ich könnte natürlich auch ein Taxi rufen …»
    Kräuter? Na klar.
    «Nein», sagte Jane. «Nein, ist schon o.k. Ich hole die Schlüssel.»
    «Gut. Ich kann dann meinen Jeep zurück nehmen.»
    «Oh.»
    Das würde bedeuten, dass Jane allein zurückfahren müsste, mit ihrer vorläufigen Fahrerlaubnis.
    «O.k.», sagte Jane.
    Sie musste das Fahranfänger-Schild abnehmen, ehe Mrs. Morningwood es entdeckte.
    Denn worum es hier auch ging, um Kräuter ganz bestimmt nicht.

53 Beschädigung
    «Reichen zehn?», sagte Jimmy Hayter.
    Lol starrte ihn an. Es hatte wieder zu regnen begonnen. Auf Hayters buttermilchfarbenem Armani-Anzug bildeten sich große Flecken.
    «Ich kann dir auch zwölf geben, Robinson. Bar, noch heute Abend. Ich steck es in einen Umschlag und hinterleg es hier an der Rezeption.»
    «Zwölf was?»
    «Zwölf
Riesen

    «Vielleicht erklärst du mal, wovon du redest, Jimmy.»
    «Ich hab gehört,

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