Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gespinst des Bösen

Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
Vom Netzwerk:
eine deiner Gitarren ist irreparabel beschädigt worden.»
    «Wow», sagte Lol. «Erstaunlich, wie schnell sich das rumgesprochen hat.»
    «Ich hab schon immer gerne unterprivilegierten Musikern geholfen.»
    «Ist mir aufgefallen.»
    «Zwölf, und du und deine Pfarrerin, ihr lasst mich in Ruhe. Und lehn dich
nicht
an meinen verdammten Jaguar.»
    Lol bewegte sich nicht.
    «Jimmy, du bist … echt ein Arschloch.»
    «O.k.», sagte Hayter. «Sag, was du willst.»
    «Ich will die Sache mal vernünftig angehen. Vier Riesen in einem Umschlag und ein bisschen Offenheit.»
    «Ich könnte …» Hayters Gesicht hatte sich etwas verdunkelt, vielleicht lag es aber auch an der Bewölkung. «Ich muss wohl kaum deutlich machen, dass ich dem, was du lächerlicherweise
Karriere
nennst, ziemlich schaden könnte.»
    «Hm …» Lol schüttelte seufzend den Kopf. «Ich meine, das ist doch genau der Punkt, oder? Ich nenne es
nicht
Karriere, und du
hast
es schon deutlich gemacht. Oder dein … Angestellter, mit den Geräten, die er so mit sich rumschleppt. Die Sache ist die –»
    «Wer auch immer es war … ist vielleicht weiter gegangen, als er sollte», sagte Hayter.
    «– Der Punkt ist, ich bin nicht mal annähernd bedeutend genug, um von jemandem mit deinen Verbindungen geschadet zu bekommen. Ich meine, was willst du denn machen … die Verlängerung meines Millionen-Vertrags mit Sony sabotieren, oder was?»
    «Vielleicht hat er sich die falsche Gitarre vorgenommen.»
    Hayter wandte sich ab, die Schultern wegen des Regens hochgezogen. Dann drehte er sich noch einmal um.
    «Wir haben nichts Falsches gemacht.»
    «Wer?»
    «Ich und …» Hayter wies mit dem Daumen hinter sich auf das
Centurion
. «… er.»
    «Mr. Gwilym. Den du seit dreißig Jahren nicht gesehen hast.»
    «Hatte ich tatsächlich nicht», sagte Hayter. «Bis heute.»
    «Und warum … ich meine, wieso kam es zu diesem freudigen Wiedersehen? Heute ist doch nicht der Jahrestag des rituellen Missbrauchs von Mary Roberts, oder?»
    Lol, der bis auf die Haut nass war, empfand plötzlich eine unglaubliche Erleichterung. Irgendwie schien er den Mistkerl jetzt endlich am Wickel zu haben.
    «So war das nicht», sagte Hayter.
    «Dann sag mir,
wie
es war.»
    «Willst du reinkommen?»
    «Jimmy, seh ich aus, als wär ich
bescheuert

    «Ich werde nass.»
    «Regen ist gesund. Fang mit Mat Phobe an. Stell die Buchstaben um, und daraus wird Baphomet. Das ist dieser Kopf, den die Tempelritter verehrt haben. Und außerdem hat Crowley sich so genannt, als er mit dem OTO sexuelle Magie praktiziert hat.»
    «Ja, wir haben so was gemacht. Mat hatte dieses obskure Buch über die Rituale des OTO . Man brauchte Frauen. In einigen Fällen reichten auch Männer, aber das haben wir nie gemacht, wie gesagt. Im Gegensatz zu den Tempelrittern, wie es scheint.»
    «Was ist mit Mary passiert?»
    «Hab ich dir schon gesagt.»
    «Nein, hast du nicht.»
    «Ich hab dir gesagt, ich bin nach London gefahren, um meinen Alten zu treffen.» Hayters Augen waren halb verdeckt von seinem vollen Haar. «Und Gwilym ist nach Hause auf den Hof von
seinem
Alten. Und als wir zurückkamen, war sie weg.»
    «Wohin, weg?»
    «Ich weiß es nicht.»
    «Und als du und Gwilym aufgebrochen seid, wer war da noch da? Mickey So-und-so und … Mat Phobe?»
    «Nein.» Hayter hob beide Hände. «Weiter gehe ich nicht, Robinson.»
    «Du hast bis jetzt nicht mal erklärt, warum du hier bist.»
    «Verpiss dich.»
    «Was ist mit den vier Riesen? Ich könnte dir schließlich …» Lol begann zu lachen, mit tropfenden Haaren, und lehnte sich über die Kühlerhaube von Hayters Jaguar. «… ernsthaft schaden.»
    «Liegen heute Abend an der Rezeption.»
    «Hey, ich geh da nicht rein. Schon gar nicht abends.»
    Hayter ging weiter und drehte sich dann um.
    « HSBC . Die Bank?»
    «Im Stadtzentrum?»
    «Dein Name wird draufstehen. In einer Stunde. Du brauchst deinen Ausweis.»

54 Die Grenzen des Dreiecks
    Merrily entdeckte Lols Kombi im Verkehr auf der Broad Street und lief über die Wiese vor der Kathedrale, als Lol am Stoppstreifen anhielt. Sie griff nach seinem Arm, während sie einstieg.
    «Gott, du bist ja total durchnässt!»
    «Wo ist Huw?»
    «Schon vor Ewigkeiten weg.» Merrily zog die Beifahrertür zu. «Alles o.k.?» Sie betrachtete ihn prüfend, während er auf eine Lücke im Verkehr wartete. «Hast du ihn gesehen?»
    «Hayter? Ja.»
    «Und?»
    «Ich bin nicht sicher.»
    «Gibt er zu, dass er es war?»
    «Nicht so

Weitere Kostenlose Bücher