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Das Gespinst des Bösen

Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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auf die alten Ägypter zurück – wer weiß, ob es nicht die Tempelritter waren, die sie aus dem Mittleren Osten mitgebracht haben? Obwohl sie, soweit ich weiß, nicht zum Repertoire der neun Hexen von Garway gehört.»
    «Zum Nachteil von Garway, vermute ich.»
    «Sie fühlen sich also besser.»
    Merrily rappelte sich wieder hoch und nickte langsam, sich ihrer Halsbewegungen sehr bewusst.
    «Ich fühle mich … besorgniserregend entspannt.»
    «Rauchen Sie, wenn Sie wollen. Warum
besorgniserregend
? Fühlen Sie sich schuldig, wenn Sie sich entspannen?»
    «Teddy Murray sagt, Pfarrer müssten immer seelenruhig erscheinen. Das ist wohl seine Entschuldigung dafür, stundenlang durch die Hügel zu streifen, aber vielleicht ist da etwas dran – wie viel schulde ich Ihnen eigentlich, Mrs. Morningwood?»
    «Schulden?»
    «Es wird dunkel, ich war den halben Tag hier –»
    «Ich habe inzwischen alles mögliche andere erledigt. Das haben Sie nur nicht mitbekommen.»
    Mrs. Morningwood erhob sich aus ihrem Stuhl und ging zum Ofen. Auf der Kochplatte stand eine Steingut-Teekanne. Sie nahm einen braunen Becher von einem Haken.
    «Aber da Sie das Thema Vergütung anschneiden … ich bin ja – leider, aus Ihrer Sicht – keine Christin, also habe ich durchaus die Absicht, eine Art Zahlung anzunehmen.»
    «Oh.»
    «Was Sie hergeführt hat, war – ein Gefühl des Misserfolgs?»
    «Zum Teil, ja.»
    «Was hätten Sie denn tun können?» Mrs. Morningwood brachte ihr den dampfenden Becher. «Es ist nur Tee, schwach wie Mückenpisse, und ich versichere Ihnen, dass nichts drin ist, wovon Sie wieder schläfrig werden. Was glauben Sie, was Sie hätten tun können, um die beiden zu retten?»
    «Ich hätte ihr glauben können. Danke.» Merrily nippte, den Becher in beiden Händen, und setzte vorsichtig die Füße auf den Boden. «Aber ich habe zu dem Zeitpunkt keinen Grund dazu gesehen.»
    Während sie langsam ihren Tee trank, erzählte sie Mrs. Morningwood, wie Fuchsia behauptet hatte, von etwas verfolgt zu werden, das, wie sich dann herausstellte, von M. R. James erfunden worden war.
    «Interessant.»
    «Haben Sie die Erzählung gelesen?»
    «Oh ja.»
    «Und wussten Sie, dass James in Garway war?»
    «Meine Großmutter kannte ihn. Und das Mädchen – seinen Schützling, Jane McBryde. Aber das nur nebenbei. Fuchsia Mary Linden hat sich also Montys Geist ausgeliehen. Wie phantasievoll von ihr.»
    «Was schließen Sie daraus?»
    «Nur, dass sie Ihnen – oder Barlow – nicht sagen wollte, was ihr tatsächlich im Meisterhaus passiert ist.»
    «Und das wäre?»
    «Woher soll ich das wissen?»
    «Sie wollte, dass ich sie segne, ihr Schutz gebe. Ehe sie noch einmal herkam.»
    «Und danach ist sie zurückgefahren und hat Barlow totgeschlagen. Was wissen Sie über Barlows Geschichte?»
    «Nicht besonders viel.» Merrily dachte nach; wo führte
das
jetzt hin? «Er hat eine Zeitlang in der Tepee-Kommune in Wales gelebt, wo er Fuchsias Mutter kennenlernte, die bereits schwanger war. Felix hat sich ein bisschen in sie verliebt und wohl auch Mitleid mit ihr gehabt. Er sagte, sie wäre … fragil gewesen. Und er scheint so etwas wie die Rolle eines Patenonkels angenommen zu haben … eines Beschützers. Womit er tragischerweise sein eigenes Schicksal besiegelt hat, wenn man –»
    «Tepee-Kommune», sagte Mrs. Morningwood.
    «Tepee City. In Cardiganshire.»
    «Warum ist Barlow dorthin gegangen?»
    «Freiwilliges soziales Jahr, mehr hat er nicht gesagt.»
    «So was gab es doch damals gar nicht, Schätzchen.»
    «Er hat das wohl ironisch gemeint. Es war einfach ein Jahr zwischen dem Schulabschluss und dem Zeitpunkt, zu dem er in der Firma seines Vaters anfangen sollte. Was damals sicher nicht besonders verlockend war, wo doch alle anderen mit allen anderen geschlafen und exotische Drogen genommen haben.»
    «Hat er …» Mrs. Morningwood setzte sich wieder auf den Klavierhocker. «… erwähnt, dass er auch in einer anderen Kommune gelebt hat? Vor Wales?»
    «Nein, hat er nicht. Woran denken Sie?»
    «Ich denke an die Kommune, die in den siebziger Jahren im Meisterhaus lebte, als die Newtons es immer wieder neu vermietet haben.»
    «Davon weiß ich nichts.» Merrily holte schließlich doch ihre Zigaretten hervor.
    «Die Newtons haben das Haus einem ehrbaren Sohn von irgendeinem niederen Adligen vermietet, und zuerst waren sie ganz angetan. Da war ihnen noch nicht klar, dass er ein verlotterter, überprivilegierter, lärmender

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