Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman

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Arschloch, das immer darüber jammerte, dass Mom nicht ihre gesamte Energie der Gemeinde zur Verfügung stellte, und er stand der Beratung für spirituelle Grenzfragen misstrauisch gegenüber. Wenn Ted die Wahl zwischen historischen Monolithen und Luxusapartments auf Coleman’s Meadow hatte, wüsste er sofort, wofür er sich entscheiden würde …
    Jane sprang auf, als die Tür des Haupteingangs knarrte und sie zusammen hereinkamen und die berühmte Akustik der Kirche sofort klarmachte, dass es sich nicht um Onkel Ted handelte.

31 Wo Rauch ist
    Nun gab es wirklich keinen Zweifel mehr, oder?
    «Um das alles richtig zu verstehen …», sagte Merrily. «Mary hat Ihnen aus Tepee City geschrieben?»
    «Ja.»
    Mrs. Morningwood hockte jetzt auf dem Boden, die Arme um den Hund gelegt, das Gesicht im Schatten. Merrily nahm den Brief zur Hand.
    «Sie wollte Sie in Garway treffen. Sie wollte, dass Sie mit ihr zusammen zum Meisterhaus gehen – weil Sie die Starke sind. Und doch hatten Sie beim Lesen dieses Briefes das Gefühl … dass etwas nicht stimmte.»
    Es ist in meinen Träumen, Muriel. Ich dachte ich wäre davongekommen, aber es geht nicht. Als ich das Baby bekommen habe war es furchtbar, ich kann dir nicht beschreiben, was für Träume ich zu der Zeit hatte. Rachel die sich um mich gekümmert hat sagte, es wären nur die Hormone und sie haben Rick geholt, einen Priester, damit er mit mir betet. Eine Weile ging es mir gut, aber nachdem das Baby geboren war fing alles wieder an.
    «Es war für sie im Meisterhaus doch so furchtbar … und trotzdem wollte sie dorthin zurück?»
    «Sie musste sich damit auseinandersetzen», sagte Mrs. Morningwood. «Und jetzt war es etwas anderes. Jetzt war sie nicht mehr die Einzige, die betroffen war.»
    Das Baby schreit zu viel. Das Baby schreit Tag und Nacht. Ich kann nicht schlafen und wenn ich schlafe kommen die Träume.
    Das Baby schreit immer, wenn es BEI MIR ist. So sollte es nicht sein! Es macht mir wirklich Angst! Bitte hilf mir, Muriel! Es gibt sonst niemanden, an den ich mich wenden kann, der tun kann, was getan werden muss.
    «Haben Sie eingewilligt, sie zu treffen? Sie haben geantwortet, dass –»
    «Ich habe keine Zeit mit einer Antwort verschwendet, ich bin hingefahren. Bin nach Wales gefahren und habe diese jämmerliche Kommune gesucht. Sie war weg. Niemand wusste, wo sie hin war. Sie waren nicht besonders hilfsbereit.»
    «Und von einem Baby hat niemand was gesagt.»
    «Kein Wort. Wahrscheinlich dachten sie, ich wäre eine Spionin vom Sozialamt.»
    «Und Sie haben nie wieder von ihr gehört.»
    «Niemand hat je wieder von ihr gehört. Und dann ist, während ich in Wales war, noch etwas anderes passiert. Die Polizei hat ihre berühmte Razzia im Meisterhaus durchgeführt und hat massenweise Drogen mitgenommen … und den künftigen Lord Stourport.»
    «
Nur
Lord Stourport? Er musste das ausbaden?»
    «Ich glaube, auch noch ein paar andere. Unbedeutende Figuren. Es gehörten angeblich noch ein paar mehr Leute dazu, die aber nicht im Meisterhaus wohnten. Sie müssen gerade noch rechtzeitig abgehauen sein, ehe die Polizei die Tür aufgebrochen hat.»
    «Haben Sie den Originalbrief noch?»
    «Ja, irgendwo. Er war durch das viele Lesen so abgegriffen, dass ich ihn abgetippt habe, Wort für Wort.»
    «Und das ist alles? Ich meine, hat sie nicht genauer beschrieben, was ihr im Meisterhaus passiert ist?»
    «Nein … wahrscheinlich hat sie es in einem früheren Brief geschrieben, der verloren gegangen ist.»
    «Oder sie wollte es nicht schreiben, in einem Brief, den jeder lesen könnte. Oder sie konnte es nicht ertragen, darüber zu schreiben. Was hat es mit dem Geld auf sich?
Denk dran, wie viel Geld du bekommst.
»
    «Ich weiß es nicht.»
    «Die Leute im Meisterhaus scheinen sie bezahlt zu haben. Wofür?»
    «Offensichtlich nicht nur als Haushälterin.»
    «Gab es darüber keine Gerüchte?»
    «Natürlich gab es Gerüchte. Sex, Drogen, Orgien. Aber niemand
wusste
wirklich was.»
    «Was ist aus Lord Stourport geworden?»
    «Er hat später Rockkonzerte veranstaltet und Festivals und lächerlich viel Geld verdient. Zuletzt habe ich gehört, dass er auf dem Familiensitz in Warwickshire rumfaulenzt. Ich hab ihm sogar mal geschrieben und gefragt, ob er sich an Mary Roberts erinnert. Er hat ganz höflich und zivilisiert geantwortet – unter den Umständen konnte er ja kaum abstreiten, im Meisterhaus gewesen zu sein. Er schrieb, über die Monate wären ziemlich viele junge