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Das Gespinst des Bösen

Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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ihre Ladyschaft, in Frankreich lebt und von ihm großzügig subventioniert wird. Sie hat ihm einen Stammhalter geschenkt, und damit ist ihre Rolle in seinem Leben erfüllt … worüber sie, nach allem, was ich höre, verdammt froh ist.»
    «Und meinst du, er würde mit
mir
reden?»
    «Warum sollte er?»
    «Vielleicht, damit … keine Ahnung … die Vergangenheit bleibt, wo sie hingehört?»
    Lol hatte den Straßenatlas auf dem Schreibtisch unter dem Fenster aufgeschlagen und markierte die Route zu einem Ort, den er nicht kannte, außerhalb von Gloucester. Dort gab er morgen Abend ein Konzert: ein großer Pub mit Folk Club, intime Atmosphäre, die Art Gig, die er bevorzugte. Wie weit war es von dort nach Stratford? Sechzig, siebzig Kilometer?
    «Es ist so, Prof, dass Jimmy Hayter in seiner Jugend in einer Kommune gelebt zu haben scheint. In einem Bauernhaus an der walisischen Grenze. Und die haben damals vielleicht ein paar Dummheiten gemacht … für Merrily wäre es ganz hilfreich, das genauer zu wissen.»
    «Die haben damals vielleicht ein paar Dummheiten gemacht?», sagte Prof. «Was soll das denn heißen? Gefällt es mir, wie das klingt? Nein. Was sagt Merrily?»
    «Sie sagt, sie hat ein schlechtes Gefühl.»
    «Tu nie die Gefühle einer Frau ab, ob gut oder schlecht», sagte Prof. Nach kurzer Stille fragte er ihn: «Gott, Lol, du musst kapieren, dass du diesem Mann nicht drohen darfst.»
    «Also soll ich die Brille nicht abnehmen?»
    «Laurence, hör zu. Jimmy Hayter … prächtiges Haus, Dinnerpartys mit dem Adel, aber die Typen mit den Totenkopfringen und den
Hier-aufschlitzen
-Tattoos, die graben immer noch seinen Garten um, wenn du verstehst, was ich meine.»

34 Schamane
    Teddy hatte recht, es war früher auf dem Land eine übliche Dienstleistung gewesen, wie wenn man zum Hufschmied ging, und Muriel Morningwood hatte die Gelegenheit gehabt, darüber zu sprechen, aber sie hatte es nicht getan.
    Morgens ist meine Mutter aufgewacht und hat gehört, wie sie sich übergibt. Sie hat den naheliegenden Schluss gezogen. Und Mary damit konfrontiert.
    Merrily lag auf dem Bett und starrte den Schrank an. Nur ein Schrank. Der in nichts der Kirche von Garway ähnelte.
    Die mütterliche Besorgnis, mit der Mrs. Morningwood senior sich um Mary gekümmert hatte, erschien jetzt in einem anderen Licht. Hatte sie, als sie von Marys Schwangerschaft erfuhr, angeboten, einen Abbruch durchzuführen, oder was? Was war zwischen ihnen vorgefallen, dass Mary das Haus der Morningwoods vor dem Morgengrauen verlassen hatte?
    Das musste sie erfahren. Wirklich? Man drehte einen Stein nach dem anderen um und entdeckte nur noch mehr Steine. Ab welchem Punkt ließ man es bleiben?
    Es gab Zeiten, da konnten einem die spirituellen Grenzfragen als die dankbarste Aufgabe in der Kirche erscheinen, aber es war auch die Aufgabe, die am schlechtesten definiert war.
    Es war noch nicht mal neun Uhr abends. Da sie über alles nachdenken musste, hatte sich Merrily in ihr Zimmer zurückgezogen. Sie hatte geduscht, ein sauberes T-Shirt angezogen, sich hingelegt, und ihr Körper hatte sich sofort entspannt … nur in ihrem verdammten Kopf kreisten die Fragen, die Ungereimtheiten …
    Morgen würde sie mit Sycharth Gwilym sprechen müssen. Vielleicht fand sie ihn auf seinem Hof, sonst bedeutete es, dass sie nach Hereford fahren musste.
    Bevor oder nachdem sie zu Mrs. Morningwood ging? Dieses Mal: keine Unwahrheiten, kein Blödsinn.
    Sie setzte sich auf. Auf dem Tisch stand ein Wasserkocher. Sie stemmte sich vom Bett hoch und füllte den Kocher im Badezimmer. Und natürlich musste sie Jane anrufen, vielleicht mit Siân reden, sichergehen, dass alles in Ordnung war. Auf dem Bett sitzend, stellte sie ihr Telefon an, und es vibrierte in ihrer Hand.
    Eine Nachricht.
    «Merrily, hier ist Sophie. Könnten Sie mich zu Hause anrufen?»
    Sophie sagte, sie hätte möglicherweise das Geheimnis der Ausschnitte gelöst, und klang dabei merkwürdig aufgeregt.
    «Ausschnitte?»
    «Kanonikus Dobbs, Merrily.»
    «Oh … Entschuldigung.» Mist, die Ausschnitte. Auf allen vieren zog Merrily ihre Tasche unter dem Bett hervor und holte die Plastikmappe heraus. «Ich bin sie … gerade noch mal durchgegangen.»
    «In dem Fall ist Ihnen ja wahrscheinlich aufgefallen, dass der verstorbene Sir Laurens van der Post häufiger erwähnt wird.»
    «Ja.» Sie durchsuchte die Ausschnitte. «Das … ähm …»
    Sie entdeckte einen Artikel, zu dem ein Bild von diesem gütigen

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