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Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte

Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte

Titel: Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Orullian
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als nur dein Bogen, Tahn. Das weißt du auch über dich selbst. Ganz gleich, wie verzweifelt du dir wünschst, nur ein Waldläufer aus Helligtal zu sein, es ist töricht, sich an solch eine offensichtliche Selbsttäuschung zu klammern. Dein Augenblick am Tillinghast hätte dir das verraten sollen.«
    Tahn blieb stumm.
    Zur Antwort darauf hoben sich die Augenbrauen des Sheson merklich vor Überraschung.
    Als er diesen Gesichtsausdruck sah, wurde Tahn bewusst, dass selbst am Fels der Erneuerung der Allwille den Moment bestimmt und Enthüllungen verhindert hatte, von denen Vendanji anscheinend angenommen hatte, dass sie Tahn zuteilwerden würden.
    Doch der Willenslenker sagte nichts darüber. Stattdessen kniff er die Augen zusammen, wie ein Vater es vielleicht tun mochte, um ein trotziges Kind zu tadeln. »Freie Menschen haben die Möglichkeit, ihren eigenen Weg zu wählen, ihren Willen so auszurichten, wie es ihnen gut erscheint. Aber Freiheit ist kein Freibrief, die Gaben zu verschwenden, die man erhalten hat.«
    »Und welche sollen das sein?«
    Vendanji lehnte sich zurück, wie ein Vater es tut, wenn er zu einer Erklärung ansetzt. »Soll ich all diejenigen aufzählen, die zu den Waffen gegriffen und ihr Leben geopfert haben, um das Land zu beschützen, auf dem dein kleines Fleckchen Erde in Helligtal liegt? Männer und Frauen, die nichts von Politik verstanden, nichts über den alten Krieg oder unsere Vorfahren wussten, die sich der Gefahr ausgesetzt haben und in die Erde zurückgekehrt sind, weil sie sich dazu berufen fühlten, nur weil sie frei sein und ihren Kindern eine Zukunft bewahren wollten?« Vendanji sah Tahn mitfühlend an. »Ich freue mich sehr über deinen Triumph am Fels der Erneuerung. Aber jetzt hast du dich als würdig erwiesen und bist auserwählt, so zu handeln, wie der Allwille es von dir verlangt. Stelle niemals Forderungen und beharre nicht auf deinen eigenen Bedürfnissen, sonst machst du das ungeschehen, was wir hier erreichen wollten.«
    Nach einem Augenblick wandte Tahn kleinlaut ein: »Gehört mein Leben denn nicht mir?«
    Vendanjis Miene zeigte ein väterliches Lächeln. »Jede Antwort darauf ist wahr, Tahn. Schließ Frieden mit allen.« Vendanji blieb eine Weile neben Tahn stehen und wandte sich dann zum Gehen. Während er davonschritt, bemerkte er: »Bewahre das Unterpfand gut auf, das du in deiner Tunika versteckt hältst. Es leistet dir vielleicht eines Tages gute Dienste.«
    Am Abend des zweiten Tages erblickten sie den Soliel jenseits der niedrigeren Gipfel der letzten Bergkette. Da ihr Proviant aufgebraucht war, grub Sutter einige Wurzeln aus, die er kannte, und sie tranken aus einem nahen Bach. Tahn suchte nach einer Gelegenheit, mit Wendra zu sprechen, aber seine Schwester hielt immer noch Abstand und redete nur gelegentlich mit Braethen. Wie Wendra hatte auch Sutter sich verändert, aber der Rübenbauer schien gegen diesen Wandel anzukämpfen und lenkte ihre Gedanken lieber auf ihre Heimat.
    » Kannst du dir vorstellen, wie Hambley uns willkommen heiß en wird?« Sutter leckte sich die Lippen. »Ich schmecke jetzt schon seinen Entenbraten. He, Eichhörnchen, vielleicht kannst du uns etwas Gutes jagen, das er uns in seinen magischen Feldsteinöfen braten kann. Diesmal werden wir diejenigen sein, denen die Leute gewürztes Bitter ausgeben. Ich glaube, ich nehme ein warmes Glas von dem mit Zimt und einen Schluck Pflaumenschnaps, um es herunterzuspülen.« Beim Reden drehte Sutter beiläufig das Schwert zwischen den Händen; er schien immer vertrauter mit seinem Gebrauch geworden zu sein.
    »Na gut, Rübenbauer, solange du ein paar schöne Wurzeln neben die Ente legst, bin ich nicht geizig, was einen Krug angeht.«
    Aus der Ferne konnte Tahn hören, wie Wendra sang, während sie zusätzliches Wasser aus dem Bach schöpfte, und dabei Lieder in hohen und tiefen Tonlagen wählte, um die Grenzen ihrer Stimme und ihrer Kraft zu erproben. Immerhin erfreute es sein Herz, sie wieder singen zu hören …
    Braethen hatte ein zweifelndes halbes Lächeln aufgesetzt. Seine Bücher waren dieses eine Mal verpackt geblieben; nur sein Schwert war zu sehen und lag in Reichweite. »Ihr Männer von Helligtal«, fügte der Sodale hinzu, »werdet noch einen Teller auf den Tisch stellen und ein paar Becher nur für mich allein.«
    Sutter bedachte Braethen mit einem Blick freudiger Überraschung. »Und wenn Hambley die Gläser serviert, wird unser örtlicher Spielmann uns wohl die Gunst erweisen,

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