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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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einsetzender Dunkelheit meine Angst vor möglichen Verfolgern längst vergessen hatte. Meine Finger waren so weich wie Aloe-Gel, während ich die hölzernen Haltegriffe rechts und links am Sattel neben dem Hals der Escoa umklammerte. Ich konnte mich einfach nicht länger festhalten.
    Außerdem hatte ich Angst um Dono. Er hatte sich nicht ein einziges Mal gerührt, seit er auf der Escoa von dem Schwertträger festgebunden worden war. Außerdem schienen sich die Lederriemen, die ihn hielten, gelockert zu haben, denn er schwankte heftig hin und her wie die losgerissene Fracht eines vom Sturm geschüttelten Trawlers.
    »Wir müssen landen!«, schrie ich gegen den Wind. »Seht Euch Dono an!«
    Gen antwortete nicht. Jedenfalls nicht hörbar. Aber ich fühlte, wie er sich anspannte.
    »Verdammt, Gen, wir dürfen ihn nicht einfach fallen lassen!«
    »Noch ein kleines Stück, dann sind wir in Brut Xxamer Zu.«
    »Wie weit noch?«
    Sein Schweigen war Antwort genug: Sehr weit.
    »Dono wird es nicht schaffen!«, schrie ich. »Ich ebenso wenig! Wir müssen irgendwo landen und übernachten.«
    Unter uns lag nur der Bergdschungel. Ich wartete auf eine Reaktion von Gen, aber es kam keine. Gereizt griff ich nach den Zügeln und zog daran. Der Kopf unserer Escoa ruckte nach links, und sie schwenkte scharf ab. Ich kreischte und fühlte, wie ich von ihrem Rücken rutschte. Gen brüllte mir etwas ins Ohr. Nur sein Gewicht auf mir hielt mich im Sattel.
    Einige aufregende Momente später richteten wir uns wieder auf. Kurz darauf hob er den Arm und bedeutete den beiden anderen Männern, uns zu flankieren. Dann änderten wir den Kurs.
    Es wurde Nacht, und schon bald landeten wir am Rand eines primitiven Dorfes auf einem dunklen Feld, das im Windschatten eines Bergkamms lag. Am anderen Ende des Feldes streckten mehrere abgestorbene Bäume ihre toten Glieder zu den Sternen empor. Dahinter lag der Dschungel.
    »Ein ungeplanter Halt«, erklärte der Schmied, der im Sattel seiner heftig auf dem Gebiss kauenden Escoa sitzen geblieben war. »Was ist das hier für ein Ort?«
    »Ein Weiler der Verlorenen.« Gen stieg ebenfalls ab. In der Siedlung kläffte ein Hund. Mehrere andere stimmten in sein Bellen ein. »Wir sind hier sicher genug.«
    »Sicher? Ihr seid als Inquisitor verkleidet …«
    »Ich weiß selbst, was ich trage.«
    Ein Muskel zuckte in des Schmieds Wange. »Ihr solltet die Robe ausziehen.«
    »Sie haben uns bei diesem Mondlicht landen sehen, vor allem mich in meiner Robe. Es ist besser, nicht zu versuchen sie zu täuschen.« Gen nahm den Zügel seiner Escoa und zog daran.
    Wir hatten die Hälfte des Feldes überquert, als uns eine Klaue voll Männer entgegenkam. Sie waren mit Mistgabeln, brennenden Holzscheiten und gespannten Bögen bewaffnet. Einige hielten kläffende Hunde an groben Stricken zurück. Unsere Escoas blieben schnaubend stehen. Gen hob beide Hände, um den Männern zu zeigen, dass er unbewaffnet war.
    »Wir müssen uns nur von unserer Reise kurz ausruhen!« Seine dröhnende Stimme übertönte das Kläffen der Hunde.
    Einer der Verlorenen trat vor. Seine Gelenke waren geschwollen, und er wirkte unterernährt. Wie alle Verlorenen trug auch er eine Tonscheibe in seiner Unterlippe, die signalisierte, dass er nur den Angehörigen seines Weilers Loyalität schuldete. Mit einem Blick auf mich tat er mich als harmlosen Rishi-Jungen ab und betrachtete dann lange den Drachenmeister, der murmelnd und zuckend zwischen den Schulterblättern der Drachenkuh des Schmieds lag. Noch ausführlicher musterte er Dono, der quer hinter dem Schwertträger lag. Er versuchte nicht einmal, den Widerwillen auf seinem Gesicht zu unterdrücken, als sein Blick zu Gen zurückglitt.
    Gen hätte seine Inquisitorenverkleidung ablegen sollen. Die Verlorenen hatten geschworen, frei vom Einfluss des Tempels zu leben.
    Aber als das Schweigen immer angespannter wurde, änderte ich meine Meinung. Diese Leute waren muskulös und vernarbt, barfuß und zerlumpt und wirkten irgendwie verzweifelt; hinter ihrem Ring aus knurrenden Hunden beobachteten sie uns mit einer Mischung aus Verachtung und Gier. Es war gut, dass Gen die Robe, die Kapuze und den Schleier eines der gefürchteten Henker des Tempels trug. Nur die Angst der Verlorenen vor einer Vergeltung durch den Tempel würde uns davor bewahren, hier wegen unserer Habe ermordet zu werden.
    Ich war erleichtert, dass man mich für einen Tempeldiener hielt, und gleichzeitig widerte Gen mich an, ebenso wie ich über

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