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Das Gift der Engel

Das Gift der Engel

Titel: Das Gift der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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darüber?«
    »Ehrlich gesagt – es wirkt tatsächlich ziemlich weit hergeholt.«
    »Ich würde Sie bitten, bei Ihrem nächsten Besuch Herrn Zimmermann mit den Namen Bernardi, von Schaumburg und Dennekamp zu konfrontieren. Vielleicht fällt ihm ja etwas dazu ein. Ich werde als Nächstes mit diesem Herrn Dennekamp sprechen.«
    »Na, wenn Sie damit mal nicht in eine Sackgasse geraten. Trotzdem viel Glück. Und ein schönes Wochenende noch.«
    Alban verabschiedete sich und legte auf. Ihm wurde klar, dass Dr. Schneider mittlerweile anders über seinen Mandanten dachte. Er schien dessen Unschuld jetzt doch wenigstens in Betracht zu ziehen.
    Alban suchte länger nach dem Telefonbuch als nach Dennekamps Nummer selbst. Erst dachte er, er hätte es in seinem Büro, dann erweiterte er die Suche auf das ganze Haus. Gerade als er es unten in der Diele entdeckte, kam Simone herein, bepackt mit einer Klappkiste voller Einkäufe.
    »Ah, du bist da«, sagte sie. »Heute Abend gibt’s was Leckeres zu essen.«
    »Was denn?«, fragte Alban, das Telefonbuch in der Hand.
    »Lass dich überraschen.«
    »Ehrlich gesagt …«, begann Alban.
    Simone stellte die Kiste ab. »Musst du weg?«
    »Wir kriegen um neun Besuch.« Alban erklärte, dass er Jung eingeladen hatte.
    »Das macht nichts. Bis dahin haben wir längst gegessen.«
    »Kein Tanz heute Abend?«, fragte Alban. Normalerweise war Simone am Freitagabend »auf der Piste«, wie sie es ausdrückte.
    »Nein, erst morgen wieder. Da fahr ich ins E-Werk nach Köln.«
    Alban blätterte im Telefonbuch, fand Dennekamps Antiquariat, das sich »Antiquariat & Verlag« nannte, ging hinauf und rief an. Ein Anrufbeantworter teilte mit, dass er außerhalb der Öffnungszeiten anrief. Am Ende kam ein überraschender Zusatz: Manuskripte sollten bitte direkt an die Verlagsadresse geschickt werden.
    Alban ging wieder nach unten, wo Simone gerade einen Topf Wasser aufgesetzt hatte. In der Ecke verzehrte Zerberus schmatzend den Inhalt seines Fressnapfs.
    Alban setzte sich hin und erzählte die ganze Geschichte, wie er sie Dr. Schneider berichtet hatte. Als er ganz am Ende angekommen war, bemerkte Alban, dass Simone zunehmend die Stirn runzelte.
    »Findest du, dass es Spinnerei ist?«, fragte er. »Glaubst du auch, das ist alles nur ein Zufall? So wie Kessler?«
    Simone schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Und ich würde mich da auch nicht festlegen. Du musst mit diesem Dennekamp reden, keine Frage. Aber du hast gesagt, Dennekamp habe ein Antiquariat. Ist das nicht der ideale Ort, an dem man eine alte Partitur finden kann? Und wenn diese Partitur wertvoll sein sollte – kann es nicht sein, dass Dagmar Dennekamp und Joch umkamen, weil sie die Partitur in ihrem Besitz hatten?«
    Natürlich, dachte Alban. Schlaues Mädchen. Dass ich darauf nicht selbst gekommen bin.
    »Es gibt aber noch was«, sagte Simone. »Und das macht alles noch geheimnisvoller.«
    »Was denn?«
    »Auf der Partitur fehlt doch der Komponistenname.«
    »Richtig«, sagte Alban. »Da steht nur ein Buchstabe. Ein O oder ein D. D wie …« Alban schlug sich vor die Stirn.
    »D wie Dagmar.«
    »Oder D wie Dennekamp.«

11
    Die Standuhr in der Diele hatte gerade ihren neunten Schlag getan, als der Bewegungsmelder anging. Wenige Sekunden später klingelte es an der Haustür. Alban ging hinunter, und da stand Jung schon in der Diele. Simone hatte ihn hereingelassen. Gerade zog er seinen Anorak aus, auf dem sich dunkle Flecken zeigten. Draußen schien es zu regnen.
    »Guten Abend, Herr Alban.« Jung streckte die Hand aus. In der anderen trug er eine schwarze Laptoptasche und eine Mappe. Er brachte frische, herbstliche Luft mit.
    »Guten Abend, Herr Jung. Ich freue mich, dass Sie es einrichten konnten.«
    Simone nahm das feuchte Kleidungsstück, brachte es in gebührendem Abstand zu den anderen Mänteln in der Garderobe unter, und war mit drei Schritten wieder zur Stelle.
    »Das ist Frau Lenz. Sie bewohnt die untere Etage«, sagte Alban, der Jungs verwirrten Blick bemerkt hatte.
    »Simone«, sagte Simone.
    »Peter.«
    »Willst du was trinken?«
    Die Jugend duzt sich sofort, dachte Alban.
    Jung bat um ein Wasser und erwiderte Simones Lächeln.
    »Wir sind eine Wohngemeinschaft«, erklärte Alban. »Simone hat großes handwerkliches Talent und kümmert sich um das Haus.«
    »In so einer Villa hätte ich auch gern eine WG.« Jung sah sich staunend um.
    Simone kam mit einer Sprudelflasche und einem Glas zurück.
    »Wir gehen am besten in

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