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Das Gift des Sommers: Thriller (German Edition)

Das Gift des Sommers: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gift des Sommers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kelly
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Rob und Dan auch eingeladen.«
    In der kurzen Sekunde, in der ich darauf wartete, dass mein Name dieser Liste hinzugefügt wurde, überlegte ich, wie ich dieses Angebot ablehnen sollte. Aber Ausreden waren gar nicht nötig.
    » Und… mein Gott, das ist wirklich peinlich.« Sarahs Hände flatterten und klopften an ihr Weinglas. Ohne die Fernbedienung hatten sie nichts zu tun. » Simon wird auch da sein.« Heimliche Blicke wurden im Dreieck gewechselt. » Mit seiner neuen Freundin. Es tut mir wirklich leid. Aber er ist Charlies Freund, und ich habe dabei eigentlich kaum etwas zu sagen. Wenn es dir wirklich etwas ausmacht…« Jetzt beobachteten mich alle und warteten auf meine Reaktion.
    » Oh.« Ich war erleichtert und gleichzeitig verletzt, aber dann zwang ich mich zu einem Lächeln. » Das mit Simon macht mir überhaupt nichts aus. Wirklich nicht, ihr könnt ihn gern haben.« Das mit Simon machte mir tatsächlich nichts aus, aber es machte mir etwas aus, dass sie über seine Freundin Bescheid gewusst hatten, wahrscheinlich sogar schon, als Simon und ich noch ein Paar gewesen waren. Diese Erkenntnis war schmerzhaft, und ich erkannte, dass mir ihre Freundschaft immer noch mehr wert war, als ich gedacht hatte. » Wie heißt sie denn?«, fragte ich so munter, wie ich konnte.
    » Isabel«, sagte Claire. Eine erstickende Stille trat ein, als sie den Namen ausgesprochen hatte, und ich fragte mich unterdessen, wo ich wohnen würde, wenn die anderen in Frankreich wären.
    » Ich nehme an«, sagte Emma, » dass es dir nichts ausmacht, wenn Simon jemanden Neues hat, weil du selber einen neuen geheimen Lover hast.« Sie zog die letzte Silbe des Wortes Lover in die Länge und ließ das R rollen. Ich wusste es zu schätzen, dass sie es mit Humor versuchte, aber ich konnte den Versuch nicht erwidern. Sie war der Wahrheit nah genug gekommen, dass es mir das Blut in die Wangen trieb.
    » Ich sage doch, ich habe keinen neuen Freund.« Ich drehte das Glas in den Fingern und wünschte, es gäbe noch etwas zu trinken.
    » Da ist noch etwas«, fuhr Sarah fort. » Du würdest mir einen Gefallen tun, wenn du den Sommer über hierbleiben könntest. Ich meine, wenn wir im Herbst zurückkommen, werde ich wahrscheinlich einfach mit Charlie hier einziehen oder so was, aber den Sommer über kannst du mietfrei hier wohnen.« Ich wusste, das war ihre Art, sich zu entschuldigen. » Und ich weiß, Daddy wäre froh, wenn jemand hier alles im Auge behielte.« Eine der fixen Ideen ihres Vaters war die, dass Leute nicht in Häuser einbrechen, wenn jemand darin ist, während sie es natürlich in Wirklichkeit dann nur viel gewalttätiger tun.
    Die Woge des Glücks, die in mir aufbrandete, kam mir unpassend vor, und ich versuchte, sie zu verbergen. Ein ganzer Sommer, in dem ich von hier nach Highgate und zurückfahren konnte, ohne dass man mich ständig im Auge behielt und ohne dass die Miete für zwei Monate mir ein Loch in die Tasche riss.
    » Okay…«, stimmte ich zu. » Wann reist ihr ab?«
    » Ja, das ist der letzte Punkt«, sagte Sarah. » Nächste Woche sind wir weg.«
    » Nächste Woche !«, hörte ich mich quieken. » Aber da habt ihr doch noch nicht mal eure Examensergebnisse!«
    » Du kannst sie aufmachen, und wir rufen dich aus Frankreich an«, sagte Sarah.
    » Ja.« Jetzt sagte Emma auch etwas. » Dann erzählst du uns, dass du ein Erste-Klasse-Examen hast, und wir notieren uns unser Ausreichend und finden uns mit einem Leben als Au-pair oder Lehrerin ab.«
    » Oder wir heiraten einfach«, sagte Claire.
    » Ja…«, sagte Sarah.
    Das meinten sie ernst.
    Emma verschwand meistens aus der Küche, wenn ihr Name nicht auf dem Plan stand, und ich wusste, warum sie heute Abend so scharf darauf war, mir beim Aufräumen zu helfen: Teils wollte sie die Neuigkeiten des Abends ein wenig abmildern, und teils suchte sie eine Gelegenheit, mich über den geheimen Freund auszufragen, den sie sich zusammenfantasiert hatte.
    » Warum willst du nicht, dass wir ihn kennenlernen?«, beschwatzte sie mich. Eine Dampfwolke wehte ihr aus der Spülmaschine ins Gesicht und ließ ihren hochgeklappten Kragen schlaff werden.
    » Weil er nicht existiert!«, sagte ich.
    » Aber du bleibst die ganze Nacht weg, und du hast diesen Blick«, sagte Emma. » Dieses Leuchten. So hast du jedenfalls nicht ausgesehen, als du mit Simon angefangen hast.«
    » Vielleicht ist es ja gerade Simons Abwesenheit, die mich leuchten lässt.«
    » Das ist verständlich.« Emma lachte. » Ich muss

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