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Das Gift von Argus

Das Gift von Argus

Titel: Das Gift von Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Norstedt blickte ihn erstaunt an. Mirlena Robinson schob den Busen vor und lächelte unverschämt. Maeve O’Brien bemühte sich um eine ernste Miene. Und Kwango genoß die Situation sichtlich.
    Er rückte den leeren Teller zur Seite. »Das war ein köstliches Essen«, lobte er. »Wem haben wir das Steak zu verdanken?«
    »Mir«, antwortete der Schwede. »Während du mit deinen Pavianen gespielt hast, habe ich versucht, einen dieser verdammten großen Laufvögel für unseren Zoo zu erwischen. Dabei bin ich versehentlich auf einen jungen Flußpferdbullen gestiegen. Bedauerlich für den Bullen, aber gar nicht so schlecht für uns, eh?«
    Maeve O’Brien schob den Teller von sich. Norstedt lachte schallend. Conrad, der im Augenblick nicht daran dachte, daß nicht er den Befehl führte, sagte scharf: »Norstedt, es ist Ihnen nicht gestattet, Spielchen mit ihrem Exo zu spielen, wenn Sie dazu eingeteilt sind, über Mr. Kwango zu wachen. Das kostet Sie eine Schnapsration. Sie sind ein verdammter Narr. Kwango hätte während Ihrer Abwesenheit in Schwierigkeiten geraten und Ihre Hilfe benötigen können.«
    »Tut mir leid, Commander.« Norstedt zuckte die Schultern. »Aber diese Paviane sind wirklich freundlich. Sie spielen mit Kwango und tun ihm nichts.«
    »Trotzdem werden Sie sich an meine Befehle halten. Wenn ich mich nicht mehr darauf verlassen kann, daß man meine Anweisungen befolgt, sehe ich schwarz für diese Mission.«
    »In diesem Augenblick sind Sie es, der Befehle erteilt, Commander.« Leutnant Smiths Stimme klang eine Spur sarkastisch. Sie fand, daß Conrad nicht ganz so streng mit Norstedt hätte sein sollen.
    Conrad funkelte sie an. »Ich kann wohl erwarten, daß Sie mir nicht in den Rücken fallen, Leutnant!«
    Hastig sagte Kwango: »Weil wir gerade von meinen Pavianen sprechen, Boß. Mir ist da etwas aufgefallen. Einige sind seit kurzem offenbar ziemlich erkältet. Sie niesen und ihre Augen tränen.«
    Conrad horchte auf. »Irgendwelche Veränderungen in ihrem Verhalten?«
    »Nein, aber es gefällt mir nicht, Boß.«
    »Es könnte eine Infektionskrankheit sein, die sie regelmäßig befällt. Oder aber, da Sie in so engem Kontakt mit ihnen sind, könnten Sie sie infiziert haben … Ich habe irgendwo mal gelesen, daß auf der Erde ganze Stämme ausstarben, nachdem Forscher zum erstenmal mit Eskimos in Berührung kamen und sie mit ihrer Erkältung ansteckten – eine Krankheit, die es bei den Eskimos zuvor nie gegeben hatte. Hoffentlich ist das hier nicht der Fall, Kurt. Die UN ist sehr gegen Massenmord.«
    »Es könnte jedoch auch genau umgekehrt sein«, gab Leutnant Smith zu bedenken. »Ihre Mikroorganismen könnten uns zu schaffen machen. Kurt, als Vorsorgemaßnahme möchte ich, daß Sie täglich zwei Gramm Ascorbinsäure zu sich nehmen und den infizierten Tieren nicht zu nahe kommen.«
    »Okay, Leutnant, wenn Sie meinen.« Kwango zuckte die Schultern. »Aber ich dachte, wir hätten ohnehin eine prophylaktische Dosis Vitamin C als Bestandteil unserer täglichen Nahrung.«
    »Stimmt. Zweihundertfünfzig Milligramm. Doch für die von Ihnen beschriebene Situation genügt das nicht.«
    »Es könnte aber auch noch auf eine andere Weise zu diesem Schnupfen bei den Affen gekommen sein«, warf Mirlena Robinson ein. Sie bedachte Conrad mit einem überlegenen Lächeln, und wieder schob sie ihren Busen vor.
    »Robinson«, knurrte Conrad gereizt. »Ich habe schon aufregendere Brüste als Ihre gesehen. Sie brauchen die Tatsache, daß Sie eine Frau sind, durchaus nicht so propagieren. Aber das ist typisch für Ihr irrationales Benehmen. Bis jetzt haben Sie wenig zum Erfolg unserer Mission beigetragen. Also vergessen Sie nun Ihre Hormone und werden Sie vernünftig. Was ist Ihre Meinung über den Grund des Schnupfens?«
    Mirlena stand wogenden Busens auf. »Ich bleibe nicht hier und lasse mich von einem weißen Rassisten beleidigen … Kurt, du bist ebenfalls schwarz. Läßt du zu, daß dieses weiße Ekel mich beleidigt?«
    Kwango seufzte. »Baby, ich liebe dich. Aber wie der gute Commander auf seine eigene, unnachahmbare Weise feststellt, übertreibst du gern ein bißchen.«
    »Auch du! Du – du Onkel Tom!«
    »Setzen Sie sich, Robinson!« donnerte Conrad. »Es wurde Ihnen noch nicht gestattet, sich vom Tisch zu erheben.«
    »Sie haben das Kommando nicht mehr, Conrad!« fauchte Mirlena. »Sie haben sich selbst ganz schön zugerichtet! Ich nehme meine Befehle von Leutnant Smith entgegen.«
    »Sie sollen sie bekommen!«

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