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Das Glück einer Sommernacht

Das Glück einer Sommernacht

Titel: Das Glück einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wallace
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einzuengen.
    „Warum tun Sie das?“, fragte er.
    „Weil Sie frösteln.“
    „Ich meine, warum bleiben Sie noch?“
    Ja, warum blieb sie? Es tat ihr einfach weh, ihn leiden zu sehen.
    „Ich habe eben ein Helfersyndrom“, entgegnete sie leichthin.
    „Ich bin nur der nächste Kater …“
    Das Medikament begann zu wirken, seine Stimme wurde schwer und schläfrig. Aber die Resignation darin war unüberhörbar. Als glaubte er wirklich nicht, dass einem anderen Menschen ernsthaft etwas an ihm liegen konnte.
    Kelsey dachte daran, mit welchem Gesichtsausdruck er abends in das Gewitter hinausgesehen hatte. Ihr Herz zog sich noch mehr zusammen.
    „Brauchen Sie noch irgendetwas?“, fragte sie. „Ein Glas Wasser? Ein Telefon?“
    „Nein. Alles okay. Sie können wirklich gehen.“
    „Danke für die Erlaubnis.“
    Er antwortete nicht mehr. Der Schlaf hatte ihn übermannt.
    Kelsey sah zu, wie sein Atem ruhig und gleichmäßig wurde.
    Zwei Stunden später saß Kelsey immer noch im Wohnzimmer und betrachtete Alex. Sie hatte eigentlich nur ein paar Minuten bleiben wollen, um sicherzugehen, dass er wirklich schlief. Aber je länger sie dasaß, desto weniger konnte sie sich von seinem Anblick losreißen.
    Fasziniert beobachtete sie, dass seine Augenbrauen sich im Schlaf entspannten. Seine Lippen hatten sich ganz leicht geöffnet. Wie er so zwischen den Kissen lag, umgab Alex Markoff eine sanfte Gelassenheit, die er sonst vor der Welt verbarg.
    Kelsey konnte einfach nicht anders. Ganz vorsichtig stopfte sie die Decke noch ein wenig mehr um ihn herum fest. Er roch nach Gewürznelken, Holz und Schlaf, und auf einmal verspürte sie das überwältigende Bedürfnis, ihm noch näher zu sein. Es juckte sie in den Fingern, ihm über die Wange zu streicheln. Er war wirklich attraktiv und ungeheuer anziehend.
    Und dann war da noch etwas anderes, das sie nicht recht zu fassen bekam. Ein unbestimmtes Gefühl rührte sich tief in ihr, als hätte es Angst, ans Tageslicht zu kommen. Gleichzeitig unheimlich und angenehm. Wenn sie ehrlich mit sich war, wollte sie auch gar nicht, dass das Gefühl verschwand.
    Alex schlief noch den restlichen Nachmittag über und bis in den Abend hinein. Irgendwann überlegte Kelsey, ob sie ihn wecken sollte, damit er sich in seinem Zimmer richtig ins Bett legen konnte. Aber sie ließ es bleiben. Er sah so erschöpft aus, dass sie ihn nicht stören wollte. Außerdem konnte sie hier unten im Wohnzimmer leichter ein Auge auf ihn haben.
    Sie hatte ihm erklärt, sie habe ein Helfersyndrom, aber das war ein Scherz gewesen, um sich aus der Affäre zu ziehen. Weil sie keine Ahnung gehabt hatte, was sie sonst sagen sollte. In Wirklichkeit fragte sie sich selbst, wo dieser fürsorgliche Zug an ihr auf einmal herkam.
    Als Kind hatte sie den jüngeren Kindern gelegentlich bei den Hausarbeiten und anderen Kleinigkeiten geholfen, weil das in einem großen Haushalt einfach so erwartet wurde. Aber seit sie in ihrem Leben auf eigenen Beinen stand, hatte sie sich nur noch um sich selbst gekümmert. Das war eine ihrer eisernen Regeln.
    Irgendetwas an Nuttingwood weckte jedoch auf einmal einen nie gekannten Nestbau-Instinkt in ihr.
    Etwas oder – jemand?
    Schnell aß sie etwas zu Abend und dachte dabei kurz an Tom und die gewiss höchst exklusive Speisekarte des Frutti di Mare. Keine Sekunde lang hätte sie jetzt lieber dort bei einem erlesenen Menü sitzen wollen!
    Als sie wieder ins Wohnzimmer zurückkehrte, sah sie, dass Alex wach war. Er hatte die Augen aufgeschlagen und blickte ihr entgegen.
    „Hallo“, sagte sie leise im Nähertreten. „Sie sind wach.“
    Und es schien ihm besser zu gehen, nach seinem klaren Blick zu urteilen.
    „Sie sind ja immer noch da“, sagte er nur. Seine Stimme klang nach wie vor schläfrig. „Ich dachte, Sie hatten heute Abend etwas vor.“
    Richtig, er hatte ja den Anfang ihres Telefongesprächs mit Tom gehört. „Ich habe abgesagt“, erklärte sie.
    „Oh.“ In seiner Stimme schwang etwas mit, das sie nicht deuten konnte.
    „Und es war auch besser so.“
    „Warum das?“, fragte er und richtete sich vorsichtig auf. Mit dem wild verwuschelten Haar und einer Falte auf der Wange sah er zerknittert und gleichzeitig hinreißend aus.
    Auf einmal flatterten Schmetterlinge in ihrem Magen. „Zum Beispiel, weil Sie sonst in einem dunklen, leeren Haus aufgewacht wären.“
    „Das tue ich seit Jahren. Gehört zum Eremiten-Dasein.“ Das Medikament wirkte immer noch: Seine Worte klangen

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