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Das Glück einer Sommernacht

Das Glück einer Sommernacht

Titel: Das Glück einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wallace
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zum Kaffee sein. In aller Unschuld.“
    Wieder lachte sie, und er griff an ihr vorbei nach einer Kaffeetasse. Dabei wehte ein blumiges Aftershave zu Kelsey herüber. Nicht unangenehm, aber nichts im Vergleich zu Alex’ erdigem Duft. Natürlich rief der Gedanke sofort wieder Erinnerungen an gestern wach. Unwillkürlich seufzte sie versonnen.
    „Das klang wie ein recht glücklicher Seufzer“, bemerkte Tom. „Was versetzt Sie heute Morgen in so gute Stimmung?“
    „Wer sagt, dass ich guter Stimmung bin?“
    „Zum Ersten, der Glanz in Ihren Augen. Und dann dieses Lächeln.“
    „Ich freue mich über das schöne Wetter.“
    „Und ich dachte schon, es hängt vielleicht mit meiner charmanten Gesellschaft zusammen …“
    Kelsey schwieg, während Tom sich ebenfalls einen Kaffee einschenkte. Sie wollte nicht unhöflich sein, aber Toms Kommentare verunsicherten sie allmählich. Hinter seinem fröhlichen Tonfall spürte sie eine verborgene Anspannung. Vielleicht war er es nur einfach nicht gewohnt, dass er von einer Frau einen Korb bekam!
    Sie griff nach der Superlight-Kaffeesahne und lächelte ihm zu. Ein stummes Signal, dass er ihr mangelndes Interesse nicht persönlich nehmen sollte. Er war eben einfach nicht ihr Typ.
    „Haben Sie auch Kartoffelsalat mit fettfreier Mayonnaise?“, wandte eine Frau sich an der Theke an Farley.
    „Wir haben zwei Sorten Kartoffelsalat, Ma’am. Mit Ei und ohne. Wenn Sie fettfreien Salat wollen, müssen Sie sich selber welchen machen.“
    Tom und Kelsey brachen gleichzeitig in Gelächter aus und versuchten es diskret zu unterdrücken.
    „Unglaublich. Hören Sie sich den Mann an“, brachte Tom zwischen zwei Glucksern hervor. „Man könnte meinen, es stört ihn, wenn er etwas verdient.“
    „Das Gebrummel ist ihm einfach zur Gewohnheit geworden“, bemerkte Kelsey. „Und es ist auch ein bisschen Show für die Kunden. Ich wette, sie würden ihm fehlen, wenn sie nicht da wären.“
    „Anders als bei Ihrem Chef“, gab Tom zurück.
    Kelseys Lächeln verschwand. „Was soll das heißen?“
    „Nichts. Ich meinte nur, Farley tut so, als könnte er die Leute nicht leiden. Aber bei Alex Markoff ist es echt.“
    „Alex … Mr Markoff legt nur Wert auf seine Privatsphäre“, verteidigte sie ihn entschieden. Und sie würde darauf achten, dass diese Privatsphäre gegenüber Tom und allen anderen gewahrt blieb! Sie wandte sich zum Gehen.
    „Hey“, sagte Tom und legte ihr begütigend die Hand auf den Arm. „Das war überhaupt nicht böse gemeint. Ich achte die Launen eines Genies, und Markoff ist ein echtes Genie. Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.“
    Ihr Ärger flaute etwas ab. „Schon gut. Mein Job verlangt nur einfach Diskretion.“
    „Natürlich, das verstehe ich.“ Er begann seinen Kaffee zu schlürfen und hielt plötzlich inne. Ihm schien etwas eingefallen zu sein. „Immer noch kein Interesse an dem Musikfestival? An dem Konzert heute Abend?“
    Eines musste man ihm lassen: Er war hartnäckig!
    „Danke, Tom, aber ich glaube, ich muss passen“, entgegnete sie mit einem aufgesetzten bedauernden Lächeln.
    „Oh, es wäre nicht mit mir!“ Er grinste verlegen. „Ich habe jemand anderen gefunden.“
    „Oh, gut!“, rief Kelsey und lachte genauso verlegen.
    „Einige Freunde aus New York haben in letzter Minute abgesagt, und jetzt habe ich zwei Karten übrig. Wenn es Sie interessiert, können Sie sie haben.“
    „Wirklich?“
    „Klar. Ich bin nicht der Mann, der einer seelenverwandten Kaffeeliebhaberin einen Korb übel nimmt. Sie können einen Freund oder eine Freundin mitbringen.“
    Gegen jede Vernunft stieg ein Bild vor Kelseys innerem Auge auf: sie und Alex beim Weintrinken im Mondschein. Klassische Musik im Hintergrund. Sie stellte sich vor, wie er wieder lächeln würde. Diesmal wären sie vielleicht einander auch etwas näher, nicht nur zwei Nachbarn von Fenster zu Fenster.
    Hirngespinste, Tagträume.
    Andererseits, was schadete es, wenn sie die Karten nahm? Sie konnte immer noch allein hingehen.
    „Sehr gern“, antwortete sie. „Das ist überaus freundlich von Ihnen.“
    Als Kelsey nach Nuttingwood zurückfuhr, drehte sich im Lokalradio alles nur noch um das bevorstehende Festival und das Konzert dieses Abends. Eine Gala, wie die Berkshires sie noch nie gesehen hatten. Von der allgemeinen Vorfreude ließ Kelsey sich anstecken. Mondschein und Musik! Das konnte ein wunderbarer Abend werden.
    Alex war schon fort, als sie eintraf. Sicher war er in seinen Wäldern

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