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Das Glück einer Sommernacht

Das Glück einer Sommernacht

Titel: Das Glück einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wallace
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Wie konnte sie damit nur so ungeschickt herausplatzen?
    „Wenn Sie lieber nicht möchten, macht das gar nichts“, sagte sie schnell. Hoffentlich sah sie nicht so schockiert aus, wie sie sich fühlte! Es war eine verrückte Idee gewesen. Warum hatte sie nicht den Mund gehalten, obwohl sie das doch eigentlich schon beschlossen hatte? Weil er wieder so unendlich verlassen aussah. Weil er weggehen wollte. Und weil sie ihn gern festgehalten hätte.
    „Was ist aus Ihrem Freund in der Stadt geworden?“, fragte Alex ruhig. „Ich dachte, er hat Sie eingeladen.“
    Wer? „Oh, Sie meinen Tom.“ Toms Einladung, und dass sie Alex davon erzählt hatte, hatte sie ganz vergessen.
    „Macht ihm das nichts aus?“
    „Wir gehen nicht gemeinsam hin.“ Dass die Karten von Tom stammten, verschwieg sie wohlweislich.
    „Nicht?“ Alex sah sie fragend an. Klang seine Stimme jetzt anders als vorher? Ein bisschen interessierter?
    „Nein.“ Alex schwieg, aber etwas in seinem Blick und seiner Stimme brachte sie dazu, weiterzureden: „Er ist ein netter Kerl, aber nicht mein Typ.“
    „Interessant. Sie bevorzugen also einen bestimmten Typ?“
    Ja, dich. So schnell, wie der Gedanke aufgetaucht war, verscheuchte sie ihn wieder. „Hat das nicht jeder?“
    Alex nickte. „Sie haben recht. Und trotzdem kann einen jemand eines Tages auch ganz unvorbereitet erwischen.“
    Das wusste sie seit Kurzem ja selbst nur zu gut. Aber sie riss sich zusammen. „Vergessen Sie meinen Vorschlag. Ich kann gut allein gehen.“
    „Ich komme mit.“
    „Wirklich?“ Ihre Stimme überschlug sich fast vor Überraschung und freudiger Erregung. Nie hätte sie damit gerechnet, dass Alex tatsächlich annehmen würde.
    „Warum?“, entfuhr es ihr.
    Er sah sie nur schweigend an und schien in ihrem Gesicht nach einer Antwort zu suchen. „Eine Frau wie Sie sollte nicht allein sein müssen.“
    Den Rest des Tages versuchte Kelsey, ihre Gefühle im Zaum zu halten. Alex wollte sagen, ich sollte nicht allein zum Konzert gehen müssen, ermahnte sie sich jedes Mal, wenn sie vor Glück übersprudeln wollte. Es war ein kleiner Versprecher, aber darin lag eine ganze Welt. Sie sollte nicht allein gehen. Sie sollte nicht allein sein.
    Und natürlich blieb auch noch die große Frage, warum er auf einmal seine Einsiedlerklause verlassen wollte. Tat er es für Sie? Sie verbot sich, weiter darüber nachzudenken. Das weckte nur wieder die verrücktesten Träume und gefährliche Illusionen.
    Gegen Abend war sie nur noch ein Nervenbündel. Irgendwann im Lauf des Tages war ihr klar geworden, dass Alex sie heute Abend zum ersten Mal in einem ganz anderen Rahmen sehen würde. Und deshalb verbrachte sie Stunden damit, sich fertig zu machen.
    Natürlich trieb sie den ganzen Aufwand nur, um ihren Arbeitgeber nicht zu blamieren. Nicht etwa, weil du ihn gern beeindrucken würdest. Nervös lächelte sie sich im Spiegel an.
    „Ganz annehmbar“, ermunterte sie sich. Das raffiniert geschnittene, luftige Cocktailkleid wirbelte ihr um die Waden; das schimmernde Pink stand ihr gut und ließ sie wie eine frische Blume aussehen. Ihr Make-up war einen Hauch ausdrucksvoller als sonst. Nicht übertrieben, aber genug, um ihre blauen Augen vorteilhaft zur Geltung zu bringen. Ein paar lockige Strähnen schob sie nach hinten und fasste sie am Hinterkopf mit einer funkelnden, glitzernden Strassspange zusammen. Den Rest ihrer langen braunen Locken ließ sie darunter offen auf die Schultern herabfallen.
    Viel Aufwand für eine Verabredung, die kein Date ist, dachte sie mit einem Seufzer. Denn es war kein Date – daran ermahnte sie sich den ganzen Nachmittag.
    Sie stieg hinunter ins Wohnzimmer. Dort stand Alex am Fenster und blickte hinaus in den Garten. Er sah hinreißend aus, aber das überraschte sie ja inzwischen nicht mehr. Sie war sich längst im Klaren darüber, dass sie diesen Mann in jeder Lebenslage hinreißend fand.
    Heute Abend trug er einen schwarzen Anzug, schlicht, aber aus edlem Stoff und maßgeschneidert. Trotz der Armschlinge fiel ihm das Jackett noch ungeheuer elegant über die Schulter und ließ gerade nur die Muskeln darunter ahnen. In Gedanken schien Alex meilenweit weg zu sein. Bereute er seine Zusage schon?
    Sie räusperte sich leise. „Hallo.“
    Er drehte sich um, und seine Miene verwandelte sich. Er ließ den Blick über sie wandern, und das anerkennende Funkeln in seinen Augen sandte ihr Schauer über den Rücken. „Hallo.“
    „Bereit zum Aufbruch?“
    „Fast.“
    Er

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