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Das Glück einer Sommernacht

Das Glück einer Sommernacht

Titel: Das Glück einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wallace
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erwartet hatte, beendete Alex den Kuss und seufzte leise.
    „Du bringst mich dazu, meine ganzen Vorsätze zu vergessen“, flüsterte er an ihrem Ohr. „Ich sage lieber Gute Nacht, solange ich das noch wie ein Gentleman kann.“
    Sanft löste er ihre Arme von seinem Nacken und ignorierte Kelseys sehnsüchtigen Seufzer. Seine Küsse waren wie ein Rausch. Sie fehlten ihr jetzt schon!
    Er las ihre Gedanken und gab ihr einen letzten Kuss auf den Mund. „Träum was Schönes, Kelsey.“
    Träumte sie denn nicht jetzt schon? Wie sonst ließ sich dieser Abend erklären?
    In ihrem Zimmer lehnte sie sich an die Tür und hörte nicht auf zu lächeln. Konnte man vor Glück tatsächlich abheben? Warum nicht? Sie schwebte ja schon den ganzen Abend.
    Sie berührte ihre Lippen und lächelte. Noch immer spürte sie Alex’ Küsse, sein Geschmack war da. Mit der Zunge fuhr sie sich langsam über die Unterlippe und genoss die Erinnerung an seinen besitzergreifenden Mund auf ihrem.
    Gleichzeitig schüttelte sie fassungslos den Kopf. Seit wann ist dir die Wirklichkeit ganz egal? Seit wann hatte sich ihr Verstand so völlig ausgeschaltet? Die Antwort war klar. Es war in dem Augenblick gewesen, in dem Alex sie in die Arme genommen hatte. Seine Umarmung fühlte sich so … richtig an. Noch nie hatte sie etwas Ähnliches empfunden. Sie fühlte sich wahrgenommen … mehr als das: begehrt und geborgen.
    Jenseits der Wand wurde ein Stuhl gerückt, danach hörte Kelsey Alex’ Schritte. Was dachte er wohl jetzt? Bedauerte er, dass sie sich zur Nacht verabschiedet hatten und jeder in sein eigenes Zimmer gegangen war? Zählte er ebenfalls die Minuten, bis sie sich wiedersahen?
    Oh, Gott, sie klang wie ein verliebter Teenager. Noch ein Beweis dafür, dass dieser ganze Abend ein Traum war. Denn nicht einmal als Teenager hatte sie jemals so ein überwältigendes Glücksgefühl erlebt.
    Zur Frühstückszeit am Sonntagmorgen schwebte Kelsey immer noch auf Wolken. Sie hätte schwören können, dass ihre Füße die Stufen nicht berührten, als sie hinunterlief.
    Obwohl ihr an diesem Morgen alles anders erschien als sonst, ging sie zuerst ins Büro, um nach ihren E-Mails zu sehen. Seit Tagen hatte sie sich nicht mehr bei Mr Lefkowitz gemeldet.
    Der Verleger hasste Stille in der Leitung. Ob Wochenende oder Werktag, für ihn bedeutete das keinen Unterschied. Wahrscheinlich hatte er ihre Mailbox schon mit Anfragen verstopft. Und sie hatte zwar noch nicht auf dem Handy nachgesehen, doch sicher war auch die Voicebox voll mit Nachrichten.
    An der Tür zum Büro blieb sie stehen. Eine leise, tiefe Stimme drang von der Terrasse herein. Als sie hinaussah, erblickte sie Alex, der mit dem Rücken zu ihr auf einem der Gartenstühle saß und sich auf etwas auf seinem Schoß konzentrierte.
    „Du bist ein alter Lauser, weißt du das?“ Er redete in einem leichten, ungeheuer melodischen Singsang, wie zu einem Baby. Sie musste lächeln. „Ein fettes, räudiges kleines Monster.“
    Etwas Orangefarbenes blitzte an seinem Ellbogen auf und verriet, mit wem er sich da unterhielt. Vor Rührung saß ihr ein Kloß in der Kehle, und ihr Herz flog diesem Mann noch einmal ganz neu zu. Dass er so zärtlich mit einem Kater sein konnte, den er angeblich nicht leiden konnte …
    „Vorsicht“, sagte sie heiser. „Er könnte gekränkt sein.“
    Alex drehte sich um und lächelte sie an. Schnell hielt Kelsey sich am Türrahmen fest. Von jetzt an jeden Tag als Erstes dieses Lächeln zu sehen … Der Gedanke schoss ihr so plötzlich durch den Kopf, dass ihr schwindlig wurde.
    „Ich glaube, ihm ist völlig egal, was ich sage, solange ich ihm den Bauch streichle“, bemerkte Alex. Er lächelte immer noch. Dann blickte er wieder hinunter auf seinen Schoß. „So, Kumpel, das war’s.“
    Er stand auf, und der Kater sprang geschmeidig hinunter auf die Steine, streckte sich einmal und stolzierte davon. „Und was ist mit dir?“
    „Fragst du, ob ich meinen Bauch gestreichelt haben möchte?“
    „Mhm, ein interessanter Gedanke.“ Ein mutwilliges Funkeln erschien in Alex’ Augen. Das Schwindelgefühl ergriff jetzt auch Kelseys Magen. Alles drehte sich noch schneller um sie, als Alex zu ihr kam und ihr seinen gesunden Arm um die Taille legte. „Aber ich glaube, ich bin als Erstes für einen Gutenmorgenkuss.“
    Ihre Körper verschmolzen wie selbstverständlich miteinander. „So sollte ein Morgen beginnen“, sagte Alex, als sie sich endlich voneinander lösten, um Luft zu holen.

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