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Das Glück einer Sommernacht

Das Glück einer Sommernacht

Titel: Das Glück einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wallace
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spüren konnte. Als der raue Stoff ihr über die Schulterblätter strich, erschauerte sie.
    „Ist dir kalt?“, fragte Alex leise. Seine Lippen waren ihrem Ohr ganz nah.
    Kelsey schüttelte den Kopf. „Überhaupt nicht.“ Vielleicht war ihr noch nie im Leben so warm gewesen.
    „Gut.“ Er strich ihr sanft über die Wange und fuhr langsam, wie unwillkürlich, mit dem Daumen ihre Unterlippe nach. „Weißt du“, murmelte er. „Dasselbe kann man auch von Blumen sagen.“
    „Blumen?“ Sie war so in seine Berührung vertieft und darauf, wie ihr Körper reagierte, dass sie Mühe hatte, ihm zu folgen.
    „Mhm. Zuerst sieht man nur die Pracht der Farben und Blütenblätter, und jeder weiß, dass der Zauber nicht von Dauer sein kann. Aber das täuscht, und irgendwann merkt man, dass Blumen viel zäher sind. Sie können einen nicht nur mit ihrer Schönheit fesseln. Sie können viel mehr und Ernsteres anrichten.“
    Behutsam brachte er sie dazu, sich umzudrehen und ihn anzusehen.
    „Du bist eine sehr widerstandsfähige Blume, Kelsey“, sagte er leise.
    In ihr löste sich etwas, sie schwankte und hatte keine Ahnung, wie sie sich noch aufrecht hielt. Auf einmal spürte sie ihre Beine nicht mehr. Sie schwebte zwischen Wirklichkeit und Traum und hatte jeden sicheren Halt verloren.
    „Glaubst du dann nicht, dass ich eher ein blühendes Unkraut bin?“, fragte sie und versuchte, wieder festen Grund unter die Füße zu bekommen.
    „Oh, manche der widerstandsfähigsten und hübschesten Blüten mit dem schönsten Duft gelten als Unkräuter. Sie sind gleichzeitig die lebendigsten. Man kann sie nicht zerstören, sosehr man es vielleicht versucht.“
    „Also bin ich ein Unkraut.“ Etwas störte sie an dem Klang. Der Vergleich erschien ihr nicht besonders schmeichelhaft.
    „Nein“, murmelte Alex. „Du bist eine völlig einzigartige Blume. Eine, die man nicht ignorieren kann. Weiß Gott, ich habe es den ganzen Sommer lang versucht und nicht geschafft.“ Bei diesen Worten strich er ihr ganz langsam eine Locke aus dem Gesicht.
    Kelseys Mund war trocken geworden. Alex’ Worte hatten etwas tief in ihr berührt, das sie vor sich und der Welt verborgen gehalten hatte. Der Abgrund kam näher. Noch einen Schritt, und sie würde sich für immer in ihrer Traumwelt und ihren Fantasien verlieren.
    Jetzt strich Alex zärtlich über ihr Kinn und hob es ganz leicht an. Kelsey sah hoch und blickte in seine halbgeschlossenen Augen. Sie waren groß und dunkel geworden, und er schien ebenso völlig in den Moment vertieft wie sie.
    „Und wenn ich dich jetzt küssen würde?“, fragte er leise.
    „Ich …“ Sie konnte den Satz nicht mehr zu Ende bringen.
    Alex’ Lippen lagen auf ihren. Sein Kuss war wie er, stark, selbstsicher, besitzergreifend. Als hätte er gewusst, dass sie bereitwillig nachgeben würde. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und erwiderte den Kuss. Ein Seufzer entschlüpfte ihr, als die Berührung tiefer wurde. Sie spürte den Geschmack von Minze und etwas, das nur zu Alex gehörte. So musste sich das Paradies anfühlen.
    Der Kuss war viel zu schnell vorbei. Alex löste sich zuerst aus der Umarmung. Er lehnte seine Stirn an ihre und atmete ebenso heftig wie sie.
    „Das …“, flüsterte er, als sie sich beide wieder gefangen hatten. „Das … ich …“
    Er fand keine Worte, und beinahe hätte Kelsey vor Glück laut herausgelacht. Dass sie diese berauschende Wirkung auf ihn hatte, war ein wundervolles Gefühl.
    „Ich weiß“, brachte sie heraus. Sie hätte noch mehr gesagt, wenn Alex’ Kuss nicht auch dieselbe Wirkung auf sie gehabt hätte. Obwohl es wirklich nicht der erste Kuss ihres Lebens gewesen war, kam es ihr jetzt so vor, als hätte sie nie einen anderen geküsst. Ein himmlisches Gefühl.
    Es war, als wäre dieser Moment unausweichlich gewesen. Als hätten sie das Ende eines Weges erreicht, den sie im Juni begonnen hatten.
    Alex strich ihr langsam durch das offene Haar im Nacken. Mit geschlossenen Augen gab Kelsey sich ganz den Empfindungen hin, die seine Liebkosungen in ihr auslösten. Sie seufzte leise und lehnte den Kopf an seine Schulter. Hier könnte sie für immer so bleiben.
    „Ich höre Musik“, bemerkte sie nach einer ganzen Weile. „Glaubst du, das Konzert hat angefangen?“
    „Ich weiß nicht“, murmelte Alex. „Kann sein.“
    „Sollen wir reingehen?“
    Er lehnte sich zurück und sah ihr in die Augen. „Möchtest du?“
    Etwas verbarg sich hinter seiner Frage, etwas Wichtiges, aber

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