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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Wetter ins Freie zu gehen, doch für Jack hatte sie die Mühe auf sich genommen. Jackie kletterte sofort auf den Schoß seines Vaters, während Cory sich aufs Bett setzte. Die Arme trotzig vor der Brust verschränkt, stand Mikki an der Tür und hielt sich so weit von allen entfernt, wie sie nur konnte. Sie trug eine ausgeblichene Jeans mit Löchern an den Knien, schwere Stiefel, einen ärmellosen Parka und ein schwarzes, langärmeliges T-Shirt, auf dem »Remember Darfur« stand. Ihr Haar war jetzt orange gefärbt und stacheliger denn je. Es bildete einen beinahe erschreckenden Kontrast zu den dunklen Ringen unter ihren Augen.
    Cory hatte etwas gesagt, auf das Jack sich jetzt erst konzentrierte: »Aber Dad, du wirst hier sein und wir weit weg.«
    »Offenbar will Dad das so«, bemerkte Mikki in scharfem Ton.
    Jack drehte sich zu ihr um. Die Blicke von Vater und Tochter trafen sich, bis Mikki sich schließlich abwandte und die Augen verdrehte.
    Jackie, der noch immer damit kämpfte, nicht mehr in die Windeln zu machen, sondern aufs Töpfchen zu gehen, kletterte vom Bett und verzog das Gesicht.
    »Opa?«, sagte Mikki. »Jackie muss auf den Topf. Aber diesmal gehe ich nicht mit ihm.«
    Fred sah, was los war, und scheuchte Jackie den Flur hinunter zur Toilette.
    Kaum war er verschwunden, sagte Jack: »Du musst gehen, Cory.« Er schaute Mikki nicht an, als er hinzufügte: »Ihr alle.«
    »Aber Dad, dann sind wir nicht mehr zusammen«, jammerte Cory. »Wir werden uns nie wiedersehen.«
    Cecilia, die bis jetzt stumm zugehört hatte, meldete sich zu Wort. »Ich gebe dir mein Wort, Cory, dass du deinen Bruder und deine Schwester bald und oft wiedersehen wirst.«
    Mikki trat vor. Ihr müdes Gesicht nahm einen trotzigen Ausdruck an. »Okay, aber was ist mit Dad? Soll er etwa alleine hierbleiben? Das ist nicht fair!«
    »Ich werde bei euch sein«, sagte Jack, »und eure Mutter auch … im Geiste«, fügte er ein wenig lahm hinzu.
    »Mom ist tot. Sie kann bei niemandem mehr sein«, sagte Mikki wütend.
    »Mikki!«, tadelte Cecilia sie. »Das war nicht nötig.«
    »Aber es ist doch wahr!«, wehrte Mikki sich. »Ihr müsst uns nicht anlügen. Es ist schon schlimm genug, dass ich mit denen da in Arizona leben muss.«
    Cory traten Tränen in die Augen, und er schluchzte leise. Jack zog ihn zu sich heran.
    Jackie und Fred kamen zurück, und der Besuch dauerte noch eine weitere halbe Stunde. Cecilia ging als Letzte. »Du wirst nie allein sein, Jack«, sagte sie zum Abschied. »Im Herzen sind wir immer beieinander.«
    Die Worte waren schön, und sie kamen von Herzen, das wusste Jack.
    Aber Jack Armstrong glaubte schon seit Langem nicht mehr an Wunder. Doch er hatte eine Frage.
    »Cecilia?«
    Sie drehte sich noch einmal um, offenbar überrascht vom Drängen in seiner Stimme. »Ja, Jack?«
    »Lizzie hat mir gesagt, sie will mit den Kindern nächsten Sommer in den Palast fahren.«
    Cecilia trat näher. »Das hat sie dir gesagt?«, fragte sie. »In den Palast? Mein Gott. Nach all dieser Zeit …«
    »Ich weiß. Aber vielleicht … vielleicht könnten die Kinder ja irgendwann hinfahren.«
    Cecilia nickte. »Ich werde dafür sorgen, Jack. Das verspreche ich dir.«

KAPITEL 9
    Sie alle besuchten Jack zum letzten Mal. Später am Tag würden sie in ihr neues Heim fliegen. Bonnie und Fred waren ebenfalls da. Cory und Jackie klammerten sich an Jack, drückten und küssten ihn und redeten gleichzeitig auf ihn ein.
    Jack lag auf seinem Bett. Er trug einen frischen Kittel. Sein Gesicht und sein Körper waren ausgemergelt. Die Geräte, die ihm das Leben erleichterten, liefen auf vollen Touren. Er schaute jedes seiner Kinder der Reihe nach an – zum letzten Mal, das wusste er. Er hatte Bonnie bereits angewiesen, seinen Leichnam verbrennen zu lassen. »Keine Beerdigung«, hatte er zu ihr gesagt. »Ich will nicht, dass die Kinder das noch einmal durchstehen müssen.«
    »Ich rufe dich an, sobald ich da bin, Dad«, sagte Cory, der einfach nicht den Blick von seinem Dad wenden konnte.
    »Ich auch!«, fiel Jackie ein.
    Jack atmete mehrmals tief ein, um sich auf das vorzubereiten, was getan werden musste. In ein paar Minuten würden seine Kinder für immer fort sein, und er war fest entschlossen, diese letzten Augenblicke so erinnerungswürdig und glücklich wie möglich zu gestalten.
    »Ich habe hier was für euch«, sagte Jack. Er hatte sich von Sammy drei Kästchen aus dem Haus bringen lassen. Langsam nahm er sie aus einer Kommode neben dem Bett und gab

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