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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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fragte Jack leise.
    Jackie gab ein Gurren von sich und fuhr seinem Dad mit dem Truck über die Schulter.
    Wenigstens habe ich noch ein Kind, das mich nicht hasst.
    Schließlich trug Jack seinen jüngsten Sohn die Treppe hinauf und spähte in Mikkis Zimmer. Es war klein und wurde von einer schwachen Deckenleuchte erhellt, und ihre Klamotten lagen im Raum verstreut. Ein halb leeres Nutellaglas stand auf einem Karton. Mikkis Gitarre und das Keyboard lagen in der Ecke; auf dem Boden stand ein Mischpult. Überall stapelten sich Notenblätter, und auf einem Tapeziertisch, den Mikki als Schreibtisch nutzte, lag ein altes Mikrofon.
    Jack setzte seinen Sohn ab, ging ins Zimmer und nahm sich ein paar Notenblätter. Die Noten waren handgeschrieben, vermutlich von seiner Tochter. Jack konnte keine Noten lesen; deshalb wusste er nicht, was all die Zeichen zu bedeuten hatten, aber sie sahen kompliziert aus. Seltsam: Mikki konnte so etwas erschaffen, hatte aber Mühe, in Mathe eine Drei zu bekommen? Andererseits hatte auch Jack selbst nur in den Fächern, die ihn interessierten, gute Leistungen erbracht.
    Jack nahm Jackies Hand und ging mit ihm zu dem Zimmer, das die beiden Jungs sich teilten. Hier war es noch viel unordentlicher als bei Mikki, denn der Raum war noch kleiner und beherbergte gleich zwei Personen. Die Betten berührten einander fast. Ein kleines Regal war mit Spielsachen, Büchern und allem möglichen Krempel vollgestopft, den die Jungs sammelten. Cory hatte seine Kleider ordentlich in einem kleinen Schrank verstaut, den Jack auf dem Flohmarkt gekauft hatte, und Jackies Kleider – die wenigen, die er besaß – lagen obendrauf.
    Jack bemerkte eine Kiste voller Papier auf dem Boden neben Corys Bett. Er schaute hinein. Als er die oberste Seite sah, ging er auch den Rest durch. Es waren ausgedruckte Informationen über seine Krankheit, und Cory hatte handschriftlich Notizen hinzugefügt.
    »Er dachte, er könnte vielleicht ein Heilmittel finden.«
    Jack fuhr herum und sah Mikki in der Tür stehen.
    Sie trat vor. »Er wollte dich retten. Dumm, hm? Er ist nur ein Kind. Aber er hat es gut gemeint.«
    Jack stand langsam auf. »Das habe ich nicht gewusst.«
    »Nun ja, du warst nicht mehr ganz bei dir.« Mikki setzte sich auf eines der Betten. Jackie lief zu ihr, um ihr seinen Truck zu zeigen. »Hey, der ist cool, Jackie.« Sie umarmte ihren Bruder und sagte: »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, mein Großer.«
    »Großer«, wiederholte Jackie und lächelte breit.
    Mikki schaute wieder zu ihrem Dad. »Das ist ein schönes Geschenk.«
    »Danke.« Er erwiderte ihren Blick. »Und? Wo stehen wir jetzt?«
    »Das hier ist keine Seifenoper, wo wir jetzt dummes Zeug labern, uns die Augen ausheulen, und alles ist wieder gut, wenn die bescheuerte Musik einsetzt. Hier geht es Schritt für Schritt, einen Tag nach dem anderen. Das ist das Leben. Manche Tage werden gut sein, andere einfach nur scheiße. Manchmal werde ich dich nur ansehen müssen, um durchzudrehen, und dann wieder werde ich mich mies fühlen, weil ich so wütend gewesen bin. Und an manchen Tagen werde ich gar nichts fühlen. Aber du bist und bleibst mein Dad.«
    »Das Problem ist, ich hätte eigentlich gehen sollen, nicht eure Mom«, sagte Jack. »Ich hatte mich bereits damit abgefunden. Aber dann war eure Mutter nicht mehr da, und ich bin aus irgendeinem Grund wieder gesund geworden. So hätte das nicht laufen sollen.«
    »Aber es ist so gelaufen«, sagte Mikki. » Du bist hier, Mom nicht.«
    »Also, noch einmal: Wie machen wir jetzt weiter?«
    »Das fragst du mich?«
    »Du weißt offensichtlich mehr über diese Familie als ich.«
    Jacks Handy klingelte. Er schaute auf die Nummer. Arizona. Es war Bonnies Nummer. Was wollte sie diesmal? Hatte sie nicht schon genug Schaden angerichtet?
    »Hallo?«, meldete sich Jack und bereitete sich auf einen Kampf vor.
    Es war Fred. Er klang müde, und in seiner Stimme lag etwas, das Jack unwillkürlich die Luft anhalten ließ.
    »Fred«, sagte Jack, »alles okay bei euch?«
    »Nicht so ganz, Jack.«
    »Was ist denn? Es ist doch nichts mit Bonnie, oder?«
    »Nein.« Fred hielt kurz inne. »Es geht um Cecilia. Sie ist vor ungefähr zwei Stunden gestorben.«

KAPITEL 20
    Obwohl sie die letzten zehn Jahre mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn in Ohio gelebt hatte – und kurze Zeit in Arizona –, war Cecilia Pinckney durch und durch Südstaatlerin geblieben. Sie hatte verfügt, dass man sie in Charleston, South Carolina,

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