Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
beisetzen sollte, in der Familiengruft. Also packte Jack die Kinder in einen blassblauen 1964er VW-Bus, den Sammy liebevoll restauriert hatte, und fuhr nach Süden. Zur Beerdigung versammelte sich eine große Trauergemeinde unter einer glühend heißen Sonne und bei hoher Luftfeuchtigkeit. Bonnie sah zehn Jahre älter aus. Sie war förmlich in sich zusammengefallen. Als Jack sie sah, konnte er ihr einfach keine Vorwürfe mehr machen, sondern sprach ihr stattdessen kurz sein Beileid aus. Als sie ihn daraufhin anschaute, glaubte Jack unter der Trauer so etwas wie Zuneigung zu sehen.
    »Danke, dass ihr gekommen seid«, sagte sie.
    »Cecilia war eine großartige Frau.«
    »Ja, das war sie.«
    »Wenn ein bisschen Zeit ins Land gegangen ist, müssen wir mal reden. Ich will nicht, dass das weiterschwelt.«
    Bonnie nickte langsam. »Ja, das sollten wir wohl.«
    Nach dem Trauergottesdienst fuhren Jack und die Kinder ins Hotel, wo sie sich ein Zimmer teilten. Jack hatte gerade seine Krawatte ausgezogen, als das Zimmertelefon klingelte. Er nahm ab. Er glaubte, es sei Fred, doch die Stimme war ihm fremd.
    »Mr. Armstrong? Mein Name ist Royce Baxter.«
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich hatte das Vergnügen, Mrs. Cecilia Pinckney in den vergangenen zwanzig Jahren als Anwalt zu dienen.«
    »Sie sind ihr Anwalt?«
    »Ja. Sagen Sie, könnten wir uns wohl kurz treffen? Meine Kanzlei liegt nur einen Block von Ihrem Hotel entfernt. Fred O’Toole hat mir gesagt, wo Sie wohnen. Ich nehme an, Sie werden bald wieder nach Ohio fahren, und da wollte ich Sie vorher noch erwischen. Ich weiß, der Zeitpunkt ist nicht gerade gut gewählt, aber es ist wichtig, und es wird auch nicht lange dauern.«
    Jack schaute zu seinen Kindern. Jackie schlief tief und fest auf einem Stuhl, und Cory und Mikki schauten fern.
    »Geben Sie mir die Adresse.«
    Fünf Minuten später saß Jack einem übertrieben förmlichen Royce Baxter in einem dunklen Anzug gegenüber. Der Mann war Mitte sechzig, gut eins achtzig groß, mit kleinem Bauch und einem freundlichen Gesicht.
    »Lassen Sie mich gleich zum Wesentlichen kommen.« Baxter nahm ein Dokument aus einer Aktenmappe. »Das hier ist Mrs. Cecilias letzter Wille und Testament.«
    »Wissen Sie«, sagte Jack, »falls sie mir etwas hinterlassen hat, habe ich nicht das Gefühl, dass ich es annehmen sollte.«
    Baxter schaute Jack über den Rand des Dokuments hinweg an. »Und warum, wenn ich fragen darf?«
    »Das ist ziemlich kompliziert«, antwortete Jack.
    »Nun, sie hat diese Änderung erst vor Kurzem vorgenommen. Und sie sagte mir, auch wenn Sie das Haus nie nutzen würden, wäre es immer für Sie da.«
    »Um was für ein Haus handelt es sich genau?«, hakte Jack neugierig nach.
    »Um das alte Haus der Pinckneys an der Küste von South Carolina, gut eine Stunde Fahrzeit von einer Stadt mit Namen Channing entfernt. Dort ist Mrs. Cecilia geboren worden.«
    »Sie meinen den Palast?«
    »Ja. Sie kennen das Haus?«
    »Lizzie hat mir davon erzählt, aber ich war nie dort. Nachdem sie nach Ohio gezogen war, ist sie nie wieder zurückgekehrt.«
    »Ich möchte Sie warnen. Es liegt zwar direkt am Strand, aber es ist nicht gerade in gutem Zustand. Im Grunde ist es bloß ein altes, verfallenes Gebäude, das nie modernisiert worden ist. Aber die Lage ist wunderbar. Die Küste dort ist von einmaliger Schönheit – das sage ich mit all der Voreingenommenheit eines stolzen Mannes aus South Carolina. Mrs. Cecilia hat mir erzählt, Sie seien handwerklich außergewöhnlich geschickt. Ich glaube, sie hielt Sie genau für den Richtigen, sich um das Anwesen zu kümmern.«
    »Strandlage? Da könnte ich mir nicht einmal die Grundsteuer leisten.«
    »Es gibt keine. Letztes Jahr hat Mrs. Cecilia Haus und Grundstück unter Denkmalschutz stellen lassen, damit es nie verkauft oder abgerissen werden kann. Sie und Ihre Nachfahren können den Besitz nutzen, aber nicht veräußern. Und ein Vorteil des Denkmalschutzes ist nun mal der Wegfall sämtlicher Grund- und Gebäudesteuern.«
    »Aber wir haben ein Haus in Cleveland, und die Kinder gehen dort zur Schule.«
    »Mrs. Cecilia hat schon damit gerechnet, dass Sie Vorbehalte haben könnten. Doch da der Großteil des Sommers noch vor uns liegt, steht die Schulfrage erst mal nicht zur Debatte.«
    Jack lehnte sich zurück. »Okay. Das verstehe ich. Aber ich glaube trotzdem nicht …«
    Baxter fiel ihm ins Wort. »Und Mrs. Cecilia hat mir auch erzählt, Lizzie habe darüber nachgedacht, die Kinder

Weitere Kostenlose Bücher