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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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war. Er schaute sich um und dachte über die Bitte der Frau nach. Er sah Sammy weiter oben auf der Leiter; er beobachtete ihn aufmerksam. Jack winkte ihm zum Zeichen, dass alles okay sei. Dann wandte er sich wieder der Reporterin zu.
    »Und was genau soll ich tun?«, fragte er.
    »Setzen Sie sich einfach mit mir zusammen, und erzählen Sie mir Ihre Geschichte. Ich mache mir Notizen und schreibe einen Entwurf. Den lege ich Ihnen dann vor, überarbeite ihn und veröffentliche ihn in unserer Zeitung und auf der Webseite.«
    »Und das ist alles?«
    »Das ist alles. Ich glaube wirklich, dass Ihre Geschichte auf viele Menschen eine positive Wirkung haben wird. Es gibt genug Leute, die vor schier unüberwindlichen Hindernissen stehen. Wenn sie lesen, wie Sie Ihr Schicksal besiegt haben, könnte ihnen das sehr helfen.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Jack. »Ich habe bloß Glück gehabt.«
    »Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Nach dem, was ich über Ihre Krankheit in Erfahrung gebracht habe, hatten Sie eigentlich gar keine Überlebenschance. Niemand hat das bisher geschafft.«
    »Dann habe ich offenbar das Glück gehabt, der Erste zu sein. Wie wäre es morgen nach dem Abendessen?«
    »Bestens. Gegen acht?«
    Jack gab ihr seine Adresse. Die Frau schaute sich die runde Narbe am rechten Oberarm und das Geflecht der Narben am Unterschenkel an. »Sie waren beim Militär, nicht wahr? Sind die Narben aus dieser Zeit?«
    »Ja. Die Wunde am Arm habe ich mir in Afghanistan eingehandelt, die an den Beinen im Irak.«
    »Dann wurden Sie mit zwei Purple Hearts ausgezeichnet?«
    »Ja. Warum fragen Sie?«
    »Mein Sohn ist gerade heil und gesund von dort zurückgekommen. Gott sei Dank ohne Purple Hearts.«
    »Offenbar haben wir beide einen Grund, sehr dankbar zu sein.«
    »Ja. Ich sehe Sie dann morgen.«
    * * *
    Ein paar Tage nachdem die Story in der Zeitung erschienen war, rief Janice Kaplan an.
    »AP hat meinen Artikel übernommen, Jack.«
    Jack hatte gerade nach dem Abendessen das Geschirr gespült.
    »Was heißt das?«, fragte er.
    »AP. Associated Press. Das heißt, dass meine Story über Sie und Ihre Familie in Zeitungen im ganzen Land gedruckt wird. Mein Herausgeber kann es noch immer nicht glauben.«
    »Meinen Glückwunsch, Janice.«
    »Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, Jack. Der Erfolg hat nichts mit meinem Text zu tun. Es war die Story. Ihre Story. Und das Bild von Ihnen und Ihren Kindern war toll. Ich glaube, Ihr Schicksal hat viele Familien inspiriert. Deshalb muss ich Sie vorwarnen. Sie sind jetzt berühmt. Also bereiten Sie sich darauf vor, dass Ihr Leben sich noch einmal ändert.«

KAPITEL 17
    Janice Kaplans Worte erwiesen sich als prophetisch. Jack bekam immer mehr Briefe, darunter Angebote, in Talkshows aufzutreten oder seine Geschichte an die größten Zeitschriften des Landes zu verkaufen. Ein Verleger wollte sogar, dass Jack ein Buch über seine Erfahrungen schrieb. Doch Jack, überrascht von diesem Sturm an Aufmerksamkeit, wollte nur eins: ein normales Leben mit seinen Kindern. Deshalb lehnte er sämtliche Angebote ab. Im Laufe der Zeit, da war er sicher, würde Gras über die Sache wachsen. Andere Schlagzeilen würden seine Story verdrängen. Für ihn konnte seine kurzfristige Berühmtheit gar nicht schnell genug vorübergehen. Er war kein Wundermann, das wusste Jack. Er hatte einfach nur unfassbares Glück gehabt.
    Zwei Abende später lag Jack im Bett, als er unten Stimmen hörte. Er zog seine Hose an und stieg die Treppe hinunter.
    »Hör auf, Chris!«
    Jack nahm die letzten drei Stufen in einem Sprung. Mikki stand an der Tür. Ein Teenager begrapschte sie, während sie sich dagegen wehrte. Jack brauchte nur zwei Sekunden, um den jungen Burschen zu packen, in die Höhe zu heben und unsanft gegen die Wand zu stoßen. »Nimm die Pfoten weg!«, fuhr Jack ihn an. Dann schaute er Mikki an. »Was ist hier los?«
    »Er ist nur vorbeigekommen, um … Dad, bitte, lass ihn.«
    »Mach, dass du raufkommst!«
    »Dad …«
    »Sofort!«
    »Ich kann mich um mich selbst kümmern. Ich bin kein Kind mehr.«
    »Ja, das sehe ich. Rauf mit dir!«
    Mikki ging hinauf zu ihrem Schlafzimmer. Jack wandte sich dem jungen Burschen zu.
    »Wenn ich dich noch mal dabei erwische, wie du meine Tochter begrapschst, wird man nicht mehr genug Teile von dir finden, um dich wieder zusammenzusetzen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    Der verängstigte Teenager nickte nur.
    Jack warf ihn hinaus und knallte die Tür zu. Dann stand er erst

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