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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Seeluft ein und deutete aufs Meer hinaus. »Zwischen hier und Europa oder Afrika liegt kein einziges Stück Land«, sagte er, »nur Wasser.«
    Während die Kinder aufs Meer starrten, schaute Jack sich den Hinterhof an. Er war voller Flugsand und überwuchert. Jack ging wieder ins Haus und roch den Rauch von Feuern aus vergangenen Zeiten.
    Dann stiegen sie die Treppe hinauf und schauten sich die lange Reihe von Schlafzimmern an. Keines war sonderlich bemerkenswert, doch alle waren noch zu gebrauchen. Wo andere Probleme gesehen hätten, sah Jack, der Bauhandwerker, nur Möglichkeiten. Aus sämtlichen Schlafzimmern hatte man freie Sicht aufs Meer. Das größte Zimmer besaß sogar einen eigenen Balkon.
    »Was ist da oben?«, fragte Mikki, die auf eine Treppe am Ende des Flurs deutete. Sie führte zu einer kleinen Tür.
    »Der Speicher, nehme ich an«, antwortete Jack.
    Er öffnete die Tür, tastete nach dem Lichtschalter und betätigte ihn, doch nichts geschah. Dann wurde ihm klar, dass der Strom vermutlich schon vor langer Zeit abgeschaltet worden war. Der Raum hinter der Tür befand sich unmittelbar unter dem Giebel, und die Wände waren dementsprechend schräg. Es gab zwei Fenster, durch die das Licht der Morgensonne auf ein altes, eisernes Himmelbett fiel; daneben stand ein Regal voller Bücher und in der Ecke eine Truhe. Eine weitere Tür führte in einen leeren Wandschrank. Vorsichtig ging Jack über die Bodenbretter. Er wusste nicht, ob sie morsch waren.
    »Okay«, sagte er, nachdem er alles inspiziert hatte. »Viel Spaß bei der Erkundung.«
    Cory hielt direkt auf die Truhe zu, während Jack seinen Jüngsten zum Schreibtisch führte und ihm half, die Schubladen zu öffnen. Er schaute zu Mikki. Sie stand noch immer in der Tür.
    »Willst du dich nicht umschauen?«, fragte Jack.
    »Warum? Du denkst doch nicht ernsthaft darüber nach, hierherzuziehen?«
    »Vielleicht.«
    Sofort lief sie vor Wut rot an. »Ich musste schon nach Arizona ziehen. Und alle meine Freunde sind in Cleveland. Meine Band, alles.«
    »Keine Angst, ich sehe mich nur um.« Doch im Geiste plante Jack bereits die Renovierung.
    Vor seinem geistigen Auge saß Lizzie neben ihm auf dem Bett, um hier den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen.
    Man weiß nie, Jack. Vielleicht wirst du es ja auch genießen. Mit deinem Geschick könntest du den Palast reparieren, sogar den Leuchtturm.
    »Sie hat dir also dieses Haus hinterlassen, ja?«, fragte Mikki.
    Jack riss sich von seinen Gedanken los. »Ja.«
    »Warum verkaufst du es dann nicht? Wir könnten das Geld gut gebrauchen.«
    »Das kann ich nicht. Das ist ein juristisches Problem. Außerdem wäre es irgendwie falsch.«
    Mikki zuckte mit den Schultern, lehnte sich an den Türrahmen und setzte einen gelangweilten Gesichtsausdruck auf.
    Jack schaute zu Cory, der vor lauter Eifer fast in die Truhe fiel. Als er wieder auftauchte, trug er einen altmodischen Zylinder, einen schwarzen Umhang und eine Halbmaske.
    »Huahahaha!«, sagte er mit dramatisch tiefer Stimme.
    »Ist das Cory?«, fragte Jackie verunsichert und klammerte sich an seinen Vater.
    »Cory will nur komisch sein«, versuchte Jack ihn zu beruhigen und löste die Finger seines Jüngsten aus seinem Haar. Dann griff er sich ein Buch und schlug es auf. Ihm klappte die Kinnlade hinunter.
    »Was ist?«, fragte Cory, dem die Reaktion seines Vaters nicht entgangen war.
    Jack hielt das Buch in die Höhe. Auf der Innenseite war eine Plakette eingeklebt.
    »Eigentum von Lizzie O’Toole«, las Jack. »Das ist ein Buch von eurer Mutter«, fügte er hinzu. »Vielleicht gehörten ihr alle Bücher hier.« Er schaute sich aufgeregt um. »Ich wette, in diesem Zimmer ist eure Mutter groß geworden.«
    Jetzt kam auch Mikki herein und gesellte sich zu ihrer Familie. »Das war Moms Zimmer?«
    Jack nickte und deutete auf den Schreibtisch. »Seht euch das an.«
    Jemand hatte Initialen ins Holz geritzt: EPO. Mikki schaute ihren Vater fragend an.
    Aufgeregt erklärte er: »Elizabeth Pinckney O’Toole. So hieß eure Mutter mit vollem Namen. Pinckney war der Mädchenname eurer Urgroßmutter Cecilia. Sie hat ihn nach ihrer Hochzeit behalten.«
    »Warum hat Mom ihre Bücher hiergelassen?«, fragte Mikki.
    »Vielleicht hat sie gedacht, sie würde wieder zurückkommen«, antwortete Jack unsicher.
    »Ich weiß noch, dass sie mir mal von einem Strandhaus erzählt hat, in dem sie aufgewachsen ist«, sagte Mikki, »aber sonst hat sie nicht viel darüber gesagt. Weißt du mehr,

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