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DAS GLÜCK IM AUGENWINKEL: Roman (German Edition)

DAS GLÜCK IM AUGENWINKEL: Roman (German Edition)

Titel: DAS GLÜCK IM AUGENWINKEL: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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mit ihr reden. Ich will sie treffen. Ich habe schon alles Mögliche versucht, aber irgendjemand scheint nicht zu wollen, dass ich sie finde. Vermutlich sogar sie selbst." Er dachte an die Buchseite, auf der noch immer kein neuer Brief von Nita erschienen war.
    "Aber wenn Sie doch wissen, wo sie zu finden ist, warum gehen Sie dann nicht einfach zu ihr?" Fragend schaute sie ihn an. Mit einem Blick, als hätte sie gerade nach seiner Lieblingseissorte gefragt.
    Er musterte die Frau, die er nun schon so lange kannte und die ihm doch in manchen Momenten noch immer ein Rätsel war. Aus ihrem Mund klangen die Dinge so leicht. Viel leichter, als sie in Wirklichkeit waren.
    "Das werde ich", sagte er schließlich. "Und diesmal werde ich nicht gehen, bevor ich mit ihr gesprochen habe."

Kapitel 13
    Sie hasste den Trubel nach den Feiertagen fast noch mehr als den Stress an den Tagen zuvor. Mürrische Kundengesichter, die ein mit Liebe geschenktes Buch umzutauschen versuchten. Unschlüssige Gelegenheitsleser, die von ihr erwarteten, dass sie ihnen das einzig wahre Buch präsentierte, das das Einlösen eines Gutscheines rechtfertigte. Und immer wieder Menschen, die den wahren Wert wirklich guter Literatur nicht zu schätzen wussten und grundsätzlich den Eindruck erweckten, sich verlaufen zu haben.
    Sie stand vor dem Laptop, um den Status einer Bestellung zu überprüfen. Die ungeduldige Kundin neben ihr schaute im Sekundentakt auf die Uhr.
    "Das tut mir leid", sagte Nita. "Aber das bestellte Buch wird erst in der morgigen Lieferung dabei sein."
    "Na ja", brummte die Kundin unzufrieden. "Ist dann wohl nicht zu ändern."
    Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und verließ das Geschäft, während Nita mit einem leichten Kopfschütteln die Oberfläche des Programms schloss. Das waren sie, die typischen Nach-Feiertagskunden.
    "Können Sie mal bitte kommen, Nita?" Die entspannte Stimme von Herrn Volkmann war eine angenehme Abwechslung zwischen den leicht gereizten Untertönen der Kundschaft.
    Sie wandte sich vom Bildschirm ab und folgte der Aufforderung ihres Chefs, der etwas abseits neben den Regalen für Biographien stand. Erst im zweiten Moment erkannte sie, dass er nicht allein war.
    Sie hätte vermuten können, sogar vermuten müssen , dass es ein ganz normaler Kunde war, dem sie bei einer gewöhnlichen Anfrage weiterhelfen sollte. Trotzdem spürte sie, dass es mehr war. Dass er zu ihr wollte. Und nur zu ihr.
    "Guten Tag", sagte sie so ungezwungen wie möglich. Ihr Blick wanderte einige Male zwischen ihrem Chef und dem Fremden hin und her, bis ihre Aufmerksamkeit schließlich unweigerlich an dem unbekannten Dunkelhaarigen hängen blieb. Ein markantes Kinn, das aus dem weiten Kragen eines schwarzen Mantels ragte. Hellgraue Augen mit einem leicht bläulichen Schimmer. Eine winzige Narbe unter dem rechten Mundwinkel. Der Ansatz eines Lächelns, das sich dann doch nicht dazu entscheiden konnte, eines zu werden. Sie war sich sicher, dass sie ihn nie zuvor gesehen hatte, und doch rief seine Anwesenheit ein unerklärliches Vertrauen in ihr wach, das sie seltsam verunsicherte. Wie der blasse Schatten einer Erinnerung, die sich nicht in vollem Umfang abrufen ließ.
    "Dieser junge Mann hat nach Ihnen gefragt", sagte Herr Volkmann. "Ich glaube, es ist etwas Privates."
    Mit einem Lächeln, das Nita nur beiläufig wahrnahm, verließ er die beiden.
    Schweigend musterte sie den Fremden, ohne sich die Mühe passender Worte zu machen. Eine undefinierbare Gewissheit machte jede Höflichkeitsfloskel überflüssig. Sie wusste, dass er es war. Dass er der Mann war, der nach ihr gesucht hatte. Viel irritierender war jedoch die Tatsache, dass sein Auftauchen sie nicht wütend machte. Kein Anflug von Misstrauen. Ein Umstand, der sie letztendlich noch mehr beunruhigte.
    "Es tut mir leid, dass ich hier einfach so auftauche", sagte er endlich. "Judith Jäger, eine alte Bekannte Ihrer Mutter, sagte mir, dass ich Sie hier finden würde."
    "Judith Jäger", wiederholte sie monoton. "Ich kenne Frau Jäger. Aber sollte ich Sie kennen?"
    Die Intensität, mit der sie ihn gemustert hatte, erschreckte sie plötzlich. Er war ein Fremder, noch dazu mit einem Anliegen, das sie eher hätte irritieren sollen! Dennoch hatte sie dem unerklärlichen Drang nachgegeben, ihn geradezu prüfend zu begutachten.
    "Das zu erklären wird vermutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen", antwortete er. "Außerdem ist mein Anliegen eher persönlicher Natur und nicht geeignet, um zwischen

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