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DAS GLÜCK IM AUGENWINKEL: Roman (German Edition)

DAS GLÜCK IM AUGENWINKEL: Roman (German Edition)

Titel: DAS GLÜCK IM AUGENWINKEL: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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dem Treffen oder ich?"
    "Darum geht es doch gar nicht, Süße." Sie griff nach ihrer Hand und zog sie zurück aufs Bett. "Dieser Mann hat sich eben eine besonders ungewöhnliche Methode ausgesucht, um dich näher kennenzulernen. Und es wäre doch nicht das erste Mal, dass das, was die Männer als besonders originelle Anmache empfinden, von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Unsere Aufgabe ist es, den Männern das fehlende Feingefühl zu verzeihen und uns auf den Grund für ihr Handeln zu konzentrieren: Dass sie uns mögen. Dass sie morgens neben uns aufwachen möchten. Und dass im Idealfall sogar beides zutrifft."
    "Fängst du jetzt schon wieder mit deiner ewigen Predigt über die Abwechslung an, die mir in meinem Leben fehlt?"
    "Na ja, Detlef hast du ja keine zweite Chance gegeben. Vielleicht hat dieser Kandidat mehr Glück bei dir."
    Das war typisch für Claudia. Wann immer sie einen Mann am Ende des Horizonts witterte, der auch nur ansatzweise für Nita infrage kam, nutzte sie jedes auch nur erdenkliche Mittel, um ihn ihr schmackhaft zu machen. Unter Umständen sogar dann, wenn sie ihn selbst gar nicht kannte.
    "Hörst du mir denn überhaupt zu, Claudia? Er hat versucht, meine Trauer auszunutzen." Sie hielt kurz inne. "Auch wenn ich diese Schamlosigkeit nicht so recht nachvollziehen kann. Von Mutter habe ich erfahren, dass es tatsächlich stimmt. Dass er in Bezug auf seine Frau die Wahrheit gesagt hat. Ich verstehe nur nicht, wie er als Angehöriger, der eigentlich wissen müsste, was dieser Verlust bedeutet, meine Gefühle auf diese Weise ausnutzen kann."
    "Ich finde, dass du mal wieder aus einer Mücke einen Elefanten machst."
    "So? Ich übertreibe also, ja? Heißt das, du glaubst ihm diese absurde Geschichte?"
    "Was ich glaube oder nicht, spielt doch überhaupt keine Rolle. Das Einzige, was zählt, ist, dass er dich anscheinend mag, dass er dich näher kennenlernen will. Und wenn es noch dazu jemand ist, der dasselbe durchgemacht hat wie du, warum solltest du dich nicht darauf einlassen? Vielleicht täte es dir gut, Nita. Ich meine, du hast doch gesagt, dass er ganz nett ist."
    "Ganz nett sind Meerschweinchen auch. Trotzdem schaffe ich mir keins an."
    "Du weißt genau, was ich meine."
    "Also? Kann ich das Buch nun haben, oder nicht?"
    "Natürlich", antwortete Claudia, während sie aufstand und sich erneut den Kleidern zuwandte. "In einem Jahr. Wie wir es besprochen haben."
    Es war das erste Mal, dass sich Nita eine Freundin wünschte, die weniger konsequent war, jemand, der sich nicht so kompromisslos um ihr Wohl bemühte.
    "Also gut", sagte Nita. "Dann geh doch auf deine dämliche Party in deinem dämlichen roten Kleid."
    "Dann soll ich also doch das rote nehmen?"
    "Ist mir egal, welches verdammte Kleid du nimmst."
    "Du hast recht", antwortete Claudia und hielt sich das Kleid vor die Brust, den Blick prüfend auf den Spiegel gerichtet. "Das rote ist der perfekte Männerfang. Mein Angebot, dich mit auf die Party zu nehmen, steht übrigens nach wie vor. Dort wirst du sicher mehr Spaß haben als bei deinem Fernsehabend mit Popcorn und Diätcola. Ein bisschen Abwechslung wird dir gut tun."
    "Hör endlich auf mit deiner verdammten Abwechslung. Wenn ich Abwechslung brauche, lese ich ein anderes Buch oder kaufe mir neue Schuhe."
    Seufzend drehte sich Claudia zu ihr um. "Wenn du doch nur endlich verstehen würdest, dass ich es nur gut mit dir meine."
    "Vielleicht will ich ja gar nicht, dass es irgendjemand gut mit mir meint."

Kapitel 15
    Liebe Nita,
    ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich diesen ungewöhnlichen Weg nutze, um erneut Kontakt zu dir aufzunehmen, aber ich bezweifle, dass du mich bei einem Anruf oder einem Besuch in deinem Laden überhaupt zu Wort kommen ließest. Ich hoffe, dass du diesen Brief lesen wirst, zumal ich deine Adresse von einer Frau bekommen habe, die du kennst und die dir versichern würde, dass ich nicht verrückt bin. Judith Jäger, erinnerst du dich?
    Aber ich schreibe dir nicht, um dich zu überzeugen, dass ich nicht verrückt bin. Es war dumm von mir zu glauben, dass du mir diese Geschichte abkaufen würdest, und es tut mir leid, dass ich sie dir erzählt habe, ohne auch nur den geringsten Beweis in der Hand zu haben. Ich selbst würde mir nicht glauben. Wie kann ich es da von dir erwarten?
    Alles, was ich tun kann, ist, dich um Verzeihung zu bitten. Dafür, dass ich dich gleich bei unserem ersten Treffen damit überfallen habe. Dafür, dass ich das Vertrauen, dass ich zwischen

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