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Das Glück ist eine Katze

Titel: Das Glück ist eine Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Berberich
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Hackfleischbällchen. Was frißt der denn?«
    »Körner«, sagte ich, »Samen, ab und zu einen Apfelschnitz und ein bißchen Grünzeug.«
    »Von nix kommt halt nix«, sagte Schlumpel.
     
    Weil es drei Tage lang in den Bodensee geregnet hatte, kam Frau Lämmle am vierten wieder angebraust, und Hansi und sie begrüßten
     sich überschwenglich, wobei Hansi ununterbrochen »Das Wetter!« rief. »Das Wetter! Das Wetter!« Und Frau Lämmle: »Nix Wetter!
     Sauwetter!« Sie stellte eine Büchse auf den Tisch. »Für Schlumpel, weil sie ihn so gut beschützt hat.« Dann packte sie Hansis
     Nobelherberge ins Auto, Hansi krächzte: »O Heimatland!«, und die beiden brausten davon.
    »Was ist drin?« Schlumpel besah sich die Büchse.
    »
Kaninchenhäppchen, sehr fein

    »Ich glaub, heut ist« – sie sah mich tieftraurig an – »wieder mal nicht mein allerschönster Lebenstag. Ich geh raus, ich brauch
     jemand zum Verhauen.«

|221| Halt die Klappe!
    »Wie redest du mit mir?« sagte ich empört.
    »Die Klappe sollst du halten. Hier! Ich muß mir die Nase putzen.« Konrad drückte mir ein viereckiges Stück Glas in die Hand
     und putzte sich die Nase. »Bin extra zum Baumarkt gefahren. Das ist eine Katzenklappe. Ich säge jetzt ein Loch in die Küchentür,
     und dann befestigen wir dieses Ding mit zwei Scharnieren daran. Will Schlumpel rein, drückt sie mit dem Kopf dagegen. Will
     sie raus, macht sie’s genauso, nur von innen.«
    »Na, ich weiß nicht«, sagte ich. »Stoffele hat mich lieber aus dem Bett gebrüllt. Das sei persönlicher, hat er gesagt.«
    »Aber ich will meine Ruhe haben, wenn ich mal da bin. Genial, so eine Katzenklappe.«
    Mit vereinten Kräften hoben wir die Tür aus den Angeln und legten sie auf den Küchentisch. Konrad zeichnete mit Bleistift
     und Lineal das auszusägende Viereck auf die Platte, was genau siebenundvierzig Minuten dauerte, weil er sehr darauf |222| bedacht war, daß der rechte Winkel auch wie ein rechter Winkel aussah, und weil mein Winkeldreieck sich versteckt hatte, was
     Konrads Winkeldreieck nie tun würde, wie er sagte, in seinem Werkzeugkasten herrsche Ordnung. »Aber wie der Herr, so ’s G’scherr«,
     sagte er freundlich, wobei in meinem Fall der Herr durch die Frau zu ersetzen sei. »Außerdem wäre es besser, wir würden zuerst
     Schlumpel vermessen.«
    »Wieso?«
    »Damit sie durchkommt. Willst du, daß sie stekkenbleibt, nicht mehr vor- und rückwärts kann und vielleicht eines jämmerlichen
     Todes stirbt?«
    »Unsinn. Klar kommt sie durch. Fünfzehn Zentimeter reichen. Sonst steht eines Morgens ein Elefant in der Küche.«
    Konrad schüttelte den Kopf. »Du redest, wie du’s verstehst. Und entsprechend der Fünf, die du im Abitur in Mathematik bekommen
     hast.«
    »Woher weißt du das?«
    »In der Schreibtischschublade ganz hinten liegt dein altes Schulzeugnis. Ich habe mir erlaubt, hineinzuschauen. Man weiß doch
     gern, mit wem man zusammen Mohrenköpfe ißt und Katzenklappen anfertigt.«
    Ich streckte die Hand aus. »So hoch muß sie sein.«
    Das, erklärte Konrad milde, sei keine genaue |223| Angabe, sondern typisch weiblich. »Ruf dieses Katzenviech her!«
    »Die ist unterwegs. Die kommt nicht.«
    »Wenn ich rufe, kommt sie.« Konrad legte seinen ganzen Charme, den er durchaus hat, wenn er will, in seine Stimme. Er lockte,
     flötete, gurrte, daß es eine Art hatte. Sehr überzeugend. Aber erfolglos. »Sie ist bestimmt kilometerweit vom Haus weg, sonst
     wär sie natürlich längst da. Dann muß es auch ohne sie gehen. Ich hab ja ein gutes Augenmaß.«
    Er zeichnete das auszusägende Rechteck auf die Tür – es war genauso groß wie das von mir vorgeschlagene, aber, weil von ihm
     konstruiert, wesentlich exakter   –, setzte die Säge an, sägte das Viereck sehr gekonnt und mit sicherer Hand aus. »Ziemlich professionell, was?« sagte er bescheiden.
    »Du hast nur eine unbedeutende Kleinigkeit vergessen. Schlumpel kann nicht fliegen.«
    »Wieso?«
    »Du hast das Loch oben gemacht.«
    Konrad kratzte sich hinterm Ohr. »Das hättest du gleich sagen können.«
    »Ist mir erst eingefallen, als du schon fertig warst.«
    »Ihr denkt halt nichts, ihr Frauen. Eigentlich«, sagte er dann, »ist das gar nicht so übel. Das obere Loch betrachtest du
     einfach als zusätzliche Entlüftungsmöglichkeit und als Frischluftzufuhr. |224| Dir ist sowieso immer zu heiß in der Küche. Dauernd schwitzt du. Ich schwitz nie. Halt das einen Augenblick!« Er drückte mir
     das

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