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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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diejenige sein, die die zahlreichen Streitfragen löste, die zwischen den beiden Brüdern standen.
    Noch wusste sie nicht, wie sie das bewerkstelligen würde, nur, dass sie fest entschlossen war.
    Sie wünschte, sie könnte für Leo Tyler das Gleiche tun. Die strittigen Punkte seines Lebens lösen.
    Bei diesem Gedanken blinzelte sie ärgerlich. Seit ihrer Rückkehr von der Aphrodite war dies das erste Mal, dass sie an Leo gedacht hatte. Na ja, abgesehen von den Gelegenheiten, bei denen sie die Urlaubsfotos angeschaut hatte, und dem Foto, das von ihm und Pippin in einem Klatschmagazin erschienen war. Ansonsten hatte sie sich nicht gestattet, an ihn zu denken.
    Und nun starrte sie auf den Bildschirm ihres Laptops. Sie fragte sich, ob ihre beiden sich befehdenden Brüder unbewusst von Leo und Donal inspiriert worden waren. Wohl eher nicht. Aber mit Sicherheit ausschließen konnte sie es auch nicht. In dem Bruderzwist
zwischen William und Richard gab es keine Parallelen zu dem Leben von Leo und seinem Bruder. Keiner der Brüder würde bei einem schrecklichen Autounfall ums Leben kommen. Persia würde ihre Scheidung unbeschadet überstehen. Auch wenn sich Britt noch nicht darüber im Klaren war, ob die Scheidungsvereinbarung für sie zufriedenstellend ausfallen würde.
    Die Geschichte zweier Brüder. Aber nicht die von Leo und seinem Bruder. Nicht einmal annähernd. Aber warum hatten die beiden sie plötzlich an Leo erinnert? Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie die Erinnerung vertreiben. Sie wollte jetzt nicht mehr an Leo denken, sondern zu William und Richard zurückkehren und sich daranmachen, die Knackpunkte zwischen ihnen zu lösen.
    Im Übrigen hatte Leo dies für sich ja bereits getan, indem er Pippin einen Heiratsantrag gemacht hatte. Auch wenn Britt die Sache natürlich anders angegangen wäre, hätte sie seine Geschichte geschrieben. Aber er wollte es nun einmal so. Und es machte überhaupt keinen Sinn, sich über sein Leben Gedanken zu machen, denn es ging nur ihn etwas an und hatte mit ihr nichts zu tun, gleichgültig wie gern sie ihm geholfen hätte. Wenn sie gekonnt hätte.
    Ich will ihm, verdammt noch mal, gar nicht helfen, murmelte sie, während sie auf den Bildschirm starrte, ohne zu lesen, was dort stand. Da gibt es nichts zu helfen. Er hat seine Entscheidung getroffen, hat selbst beschlossen, wie er weiterleben will, und das war’s. Doch egal, wie oft sie sich das immer wieder vorsagte, sie ertappte sich dabei, wie sie erneut über ihn und Pippin und seinen theatralischen Heiratsantrag beim Valentinsball nachdachte. Sie entschied, es für heute mit dem Schreiben gut sein zu lassen, und klappte den Laptop zu. Sie fragte sich, ob seine romantische Geste als Grundlage für ihr gemeinsames Leben taugte. Würden ihre gegenseitigen Gefühle die erotisch überhitzte Atmosphäre an Bord der Aphrodite überdauern und der nüchternen Alltagsroutine
standhalten, die sich zu Hause, wo sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, unweigerlich einstellen würde? Sah Leo in Pippin einen Ersatz für seine Exverlobte? Und Pippin? Verbuchte sie bereits die Tatsache, dass sie sich den attraktiven Leo geschnappt hatte, als Erfolg?
    Britt wusste nicht, warum diese Fragen sie quälten, aber sie konnte nichts dagegen tun. Umso mehr ärgerte sie sich darüber, dass Menschen, denen sie aller Wahrscheinlichkeit nach (und trotz Eileens spontaner Hochzeitseinladung) nie mehr begegnen würde, so viel Platz in ihren Gedanken einnahmen. Aber sie war machtlos dagegen. Mit der gleichen Intensität, mit der sie früher manchmal über ihre Mandanten nachgedacht hatte, grübelte sie nun über Leo und Pippin. Sie wollte unbedingt hinter ihre Motive kommen, wollte herausfinden, welches Ziel sie verfolgten, was sie glücklich machen würde und womit sie sich schließlich zufriedengeben würden, denn darauf kam es im Endeffekt an.
    Doch eines hatte sie noch immer nicht herausgefunden: Warum sie so überzeugt davon war, dass Leo und Pippin nicht zueinanderpassten. Wahrscheinlich, so sagte sie sich, weil Leo ihr tiefgründiger erschien als Pippin, die sie für oberflächlich und, um ehrlich zu sein, ziemlich dumm hielt. Gleichzeitig wusste sie, dass sie Vorurteile hatte. Sie hielt alle Models für oberflächliche Dummchen, und Pippin hatte ihr keinen Anlass gegeben, ihr Vorurteil zu revidieren. Und was Leo betraf – nun, bei ihm hatte sie sich ganz offensichtlich von seiner auf so tragische Weise gescheiterten Beziehung mit Vanessa

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