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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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auf die weißblaue Tischdecke gestickt war, ehe er sie wieder ansah. »Ich wollte dich nicht verletzen.«
    »Ich habe dich geliebt.« Die Tränen, die Mia mit aller Kraft zurückgehalten hatte, strömten ihr jetzt über die Wangen. »Ich habe dich geliebt wie nie jemanden davor, und du hast mir das Herz gebrochen, du gewissenloser Dreckskerl.«
    Während sie, die Hände vors Gesicht geschlagen, weinte, stand er einfach nur da.
    Schließlich trat er zu ihr und legte den Arm um sie.
    »Querida mía«, sagte er sanft. »Bitte, hör auf zu weinen.«
    Die Berührung seiner Finger brannte auf ihrer Haut wie schon beim ersten Mal. Sie hielt den Atem an, aber ihre Tränen strömten weiter.
    »Du hast mir das Herz gebrochen.«
    Sie spürte, wie er zusammenzuckte, dann hielt er sie auf Armeslänge von sich weg, sodass er in ihr tränenüberströmtes Gesicht blickte. »Ich bin nicht gut mit der Situation umgegangen, ich weiß.«
    »Das haben heimliche Affären so an sich.«
    Alejo sah sie flehend an. »Es war nicht nur eine Affäre, Mia. Ich habe dich wirklich geliebt.«
    Sie rieb sich die Augen und atmete tief ein. »Schau, Alejo, es ist jetzt vier Jahre her und gehört der Vergangenheit an. Wir waren anders damals. Wir haben uns beide dumm benommen, aber macht das nicht jeder irgendwann? Es tut mir leid, dass ich mich
so aufgeregt habe; ich nehme an, es ist der Schock, weil du so unerwartet hier aufgetaucht bist. Wie gesagt, es ist aus und vorbei, nicht wahr? Du hast dein Leben, und ich habe meines, und wir können nicht mehr zurück. Übrigens« – sie brachte ein klägliches Lächeln zustande –, »es war eine Affäre. Eine völlig verrückte Affäre, nicht mehr und nicht weniger. Mit wahrer Liebe hatte es nichts zu tun. Unsere Affäre war heiß und sinnlich und romantisch, bis sie ihr unseliges Ende nahm. Vergessen wir es einfach.«
    Sie wollte es nicht vergessen. Sie wollte wieder mit ihm schlafen und empfand Ekel vor sich selbst.
    »Belén hat das Baby verloren.«
    Einen Moment lang begriff sie nicht, was er gesagt hatte. Dann sah sie ihn schockiert an.
    »Aber ich habe euch gesehen«, sagte sie. »Auf der Plaza. Mit dem Baby.«
    Er starrte sie erstaunt an. »Wann?«
    »Vor ein paar Jahren. Ihr habt gelacht und euch ausgelassen unterhalten, und neben euch stand ein Buggy mit einem schlafenden Kind darin. Ich konnte es nicht sehen und nicht erkennen, ob es ein Mädchen oder Junge war.«
    Alejo nickte langsam. »Eduardo.«
    »Dein Kind?«
    Wieder nickte er. »Belén war sehr deprimiert, als sie das Baby verlor. Es ist passiert, kurz nachdem wir aus Los Angeles abgereist waren. Doch als wir zu Hause waren, wurde sie wieder schwanger.«
    »Ich bin froh«, sagte Mia, auch wenn sie alles andere als froh war.
    »Keiner von uns hat damit gerechnet, dass sie so schnell wieder schwanger würde.«
    »Doch es hat geklappt.«
    »Ja.«
    »Wie gesagt, das freut mich. Ich weiß zwar nicht, warum du
meintest, du musst hierherkommen und mir das alles erzählen, aber es ist schön zu hören, dass du glücklich bist und es dir gut geht.«
    »Es geht mir nicht gut«, sagte Alejo.
    »Alejo, du lebst in einem prachtvollen Haus mit einer schönen Frau und bestimmt einem ebenso hübschen Sohn«, sagte Mia. »Für mich hört sich das nach einem verdammt guten Leben an.«
    »Wie kann es gut sein, wenn diejenige, die ich liebe, nicht in diesem Haus wohnt?«, fragte er.
    Mia griff nach dem Krug und wollte sich Wasser einschenken, doch ihre Hand zitterte so sehr, dass sich ein Teil auf den Tisch ergoss.
    »Ich hole ein Tuch«, sagte sie. »Bin gleich wieder zurück.«
    Sie ging in die Küche und trat an das Spülbecken. Alejo war hier. Er war gekommen, um nach ihr zu sehen. Sie wusste noch immer nicht, warum, aber Tatsache war, dass er hier war. Sie hielt sich an der Kante der Spüle fest. Sie hatte immer nur ihn gewollt. Auch jetzt noch verging kaum ein Tag, an dem sie nicht an ihn dachte, noch immer sehnte sie sich mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm. Nachts vor dem Einschlafen galt ihr letzter Gedanke ihm, und nach wie vor träumte sie hin und wieder von ihm. In ihren Träumen waren sie zusammen in ihrem Zimmer in Guatemala; sie trug ihr blaues Kleid und ging lächelnd auf ihn zu.
    Als sie ein Geräusch an der Küchentür hörte, drehte sie sich um. Er stand im Türrahmen und sah sie an.
    »Du hast ein hübsches Haus«, sagte er.
    »Natürlich kein Vergleich zu deiner Villa.«
    Er zuckte gleichgültig die Schultern.
    »Warum hast du es mir

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